Streift man derzeit durchs Tradiland, so sieht man das ganze Land im Trauerflor, denn es ist ihr größter Gönner, der Retter ihrer alten Liturgie, das Maskottchen einer neuen Generation, es ist ihr „Papst“ verstorben. Wenn es auch schon längere Zeit absehbar war, so war es schließlich dennoch überraschend, das Ableben von Joseph Aloisius Ratzinger, dem Papst der Traditionalisten. Kein anderer konnte so deren Sympathie erobern wie der „Mozart der Theologie“, denn kein anderer war fähig, das konservative Klischee so gekonnt zu bedienen wie er. Wobei man ihm persönlich dabei keinerlei Verstellung unterstellen kann, denn Ratzinger war und blieb immer Ratzinger. Nur mußte man schon etwas aufmerksamer zuhören und genauer hinhören, um den deutschen Professor recht verstehen zu können, was dem modernen Menschen und auch den Traditionalisten bekanntermaßen sehr schwer fällt.
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Im letzten Sankt-Josefs-Blatt haben wir uns mit denjenigen Vorsätzen des hl. Leonhard von Porto Maurizio befaßt, die uns zur Einstimmung ins neue Jahr besonders geeignet schienen, also eher allgemeiner Art waren. Ob es die Selbsterkenntnis ist, das Vertrauen auf Gottes allgegenwärtige Hilfe, das hl. Meßopfer und das Gebet oder die drei göttlichen Tugenden, diese Vorsätze gelten für alle und unser ganzes Leben hindurch und müssen Tag für Tag mühsam und beharrlich verwirklicht werden, sonst bringen sie keine Früchte hervor.
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Eigentlich ist das Evangelium des 4. Sonntags nach Erscheinung ein Abenteuerbericht. Und wenn die Evangelisten Schreiberlinge gewesen wären, wie es ihnen die Modernisten andichten, dann hätte daraus auf jeden Fall ein Abenteuerroman werden müssen – und dieser wäre ganz gewiß ein Bestseller geworden. Denn im Grunde ist alles dafür da: Dramatik, Freundschaft, Todesgefahr, Heldentum und zum Schluß sogar noch ein richtiges Wunder, das alle in höchstes Erstaunen versetzt. Was will man eigentlich mehr, um einen Abenteuerroman zu schreiben – und gemäß den Modernisten, die eigene Phantasie spielen zu lassen?!
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Er war ein Mann, der über den Durchschnitt hinausragte und gerade deshalb polarisierte, obwohl das sicherlich nicht seine Absicht war. Seine Freunde und Anhänger schätzten ihn sehr, manche himmelten ihn sogar an und hoben ihn auf den Sockel des Modernistenolymps, ihnen war er der „Mozart der Theologie“. Anderen wiederum, wie etwa seinem Kollegen Hans Küng, mit dem er zunächst Seite an Seite in Tübingen dozierte und der sich zum Weltmenschenmeinungsopportunisten aufschwang und zur Gallionsfigur der ultraprogressiven Theologen wurde, galt Joseph Ratzinger als konservativer Rückständler. Anders als Hans Küng stolperte Joseph Ratzinger die kirchliche Karriereleiter hinauf und wurde zum „Panzerkardinal“, was angesichts der geschichtlichen Tatsachen nicht einer gewissen Lächerlichkeit entbehrt und unmittelbar Zeugnis von der weltweiten, großen Apostasie gibt. Denn ganz anders als dieser Übername nahelegt, war Joseph Ratzinger ein äußerst geschickter Dialektiker, der sich je nach Situation erstaunlich schnell und weitgehend verwandeln und anpassen konnte. Eines aber konnte er nicht, seinen professoralen Stil ablegen. Immer blieb er der deutsche Professor.
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Ein neu begonnenes Jahr ist immer auch ein Gedankenanstoß – unwillkürlich beginnt man über das vergangene nachzudenken und Ausschau zu halten, was wohl das Neue Jahr bringen werde. Was ist aus den Hoffnungen, Erwartungen und Befürchtungen des letzten Jahres geworden? Wie sehe ich jetzt die Ängste und Freuden, die mir damals lebendig vor Augen standen? Eines ist sicher: Das alte Jahr ist schließlich doch in der Vergangenheit versunken wie alle Jahre vorher. Was bleibt davon zurück? Was rettet man hinüber ins Neue Jahr? Was ist überhaupt wert, hinübergerettet zu werden?
Für uns Katholiken kommt selbstverständlich bei der Betrachtung der Vergangenheit ein Aspekt hinzu, der alles andere überragt: Was bleibt vor Gott, was kann vor IHM bestehen, der in der Ewigkeit wohnt? In der morgendlichen Prim betet der Priester während der Weihnachtszeit: „Sie werden vergehen, doch Du wirst bleiben. Alle werde veralten wie ein Gewand. Wie einen Mantel wirst Du sie wechseln, doch Du bleibst derselbe; Deine Jahre nehmen kein Ende.“
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