Langsam wird es eng für die „Tradis“. Der einstmals höchst „papsttreue“ Blog „Rorate Caeli“, der in den letzten Jahren zunehmend Gift und Galle gegen „Papst Franziskus“ spuckt und vor einigen Jahren dessen Konterfei aus seiner Seitenleiste entfernte, publizierte neuerdings einen Beitrag von „Don Pietro Leone“, betitelt „Is Pope Francis Pope, and If Not, What Then? – Ist Papst Franziskus Papst, und wenn nicht, was dann?“ Die Antwort steckt eigentlich schon in der Frage, denn „Papst Franziskus“ ist selbstverständlich „Papst“, sonst würde man ja nicht „Papst Franziskus“ sagen, oder? Wenn schon, dann hätte man die Frage so formulieren müssen: „Ist Jorge Mario Bergoglio Papst?“, oder „Ist ‚Papst Franziskus‘ wirklich Papst?“ oder etwas in dieser Art.
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Gedanken zum 4. Sonntag nach Pfingsten.
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Anläßlich des Festtags des heiligen Athanasius am vergangenen 2. Mai brachte das „umstrittene“ „Nachrichten- und Erklärportal der katholischen Kirche in Deutschland“ mit dem amüsanten Titel „katholisch.de“ – wir haben erst vor kurzem dessen profunde Kenntnisse in Sachen „Sedisvakantismus“ bestaunt – den Beitrag eines gewissen Oliver Wintzek, überschrieben mit „‚Sensus fidelium‘: Athanasius und seine Zeit als Wegweisung für heute“. Dazu lautete die Vorrede: „Die Frage der Synodalität beschäftigt die Kirche seit Jahren. Oliver Wintzek wirft einen Blick in die Geschichte und kommentiert: Aus der Konzilsgeschichte lässt sich einiges über die Rolle der Gläubigen lernen.“ Da wir immer gerne etwas lernen, besonders „über die Rolle der Gläubigen“, und das Artikelchen kurz genug war, haben wir es uns zu Gemüte geführt.
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„Katholisch.de“, das „umstrittene“ halb-offizielle „Nachrichten- und Erklärportal der katholischen Kirche in Deutschland“, wie es sich selber nennt, hat sich mit einem dort ungewohnten Thema beschäftigt, dem „Sedisvakantismus“. „Die ‚Lehre‘ vom leeren Papststuhl“, war der Beitrag überschrieben, „Die Welt des Sedisvakantismus“. „Für sie ist der Stuhl Petri leer, obwohl jemand darauf sitzt: Ultratraditionalistische Gruppierungen vertreten die Ansicht, dass es keinen rechtmäßigen Papst gibt – und das mindestens seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Ein Blick auf den Sedisvakantismus und seine Spielarten.“ So wird der Inhalt im „Abstract“ kurz zusammengefaßt.
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Dem „modernen Menschen“ – und damit auch dem „Traditionalisten“, der ein durch und durch „moderner Mensch“ ist – eignet das Schubladendenken. Ihre ganze Vorstellung bewegt sich in den Bahnen von Parteien, Fraktionen, Lagern, ideologischen Gruppierungen, Lobbys etc. Trotz des Geredes der letzten Jahrzehnte von „Offenheit“ und „Toleranz“ ist das strikte Einordnen nach vorgegebenen Schemen heute mehr in Schwung denn je. Man denke nur an die absurde Front „gegen Rechts“ und die rigorose Abschiebung aller dem „woken Mainstream“ nicht genehmen Ansichten und Meinungen ins „rechte“ oder gar „rechtsextreme“ Eck – wo sich heute zu ihrem nicht geringen Erstaunen Personen wiederfinden, die sich rühmen, ihr ganzes Leben lang nichts anderes als „links“ gewesen zu sein.
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