1. Was wäre unsere heilige Mutter, die Kirche, ohne den Orden des heiligen Dominikus, die Predigerbrüder oder Dominikaner? So durfte auch in „Tradiland“, in welchem man seit Jahrzehnten Kirche spielt, ein Kloster solcher Mönche nicht fehlen, das freilich entsprechend dem Charakter dieser Bewegung nicht als originärer Sproß aus dem Boden jenes Ordens erwuchs, sondern gewissermaßen nach dem Baukastenprinzip gemäß Bauanleitung frei errichtet wurde. Fortan durften die „Herrenhunde“ jenes Konvents ihrer Bestimmung folgend jeweils gelehrte Studien erstellen, um gewisse für „Traditionalisten“ geltende unumstößliche Lehren theologisch zu stützen. Schon vor etlichen Jahren lieferten sie beispielsweise den in „Traditionalisten“-Kreisen von ihnen erwarteten Beweis, …
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Die allerwenigsten Katholiken nehmen den Modernismus in seiner ganzen, den Glauben zerstörenden Tragweite wahr. Manche begreifen vielleicht noch, daß diese Irrlehre diese oder jene Glaubenslehre leugnet, womöglich nehmen sie auch noch wahr, daß sie letztlich den ganzen Glaubensinhalt der Beliebigkeit preisgibt, aber die meisten sehen nicht oder wollen auch nicht sehen, daß mit dem Modernismus das Wesen des Glaubens zerstört wird. Man kann sich diese Tatsache nicht oft genug vor Augen führen und man kann den Grund dafür nicht oft genug durchdenken, will man den daraus folgenden Gefahren für den Glauben sicher entgehen. Beim katholischen Glauben geht es nicht nur …
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1. Als Geistwesen besitzen wir Menschen zwei geistige Vermögen: den Verstand und den Willen. Mit dem Verstand erkennen wir die Wahrheit, mit dem Willen streben wir nach dem Guten. Der Verstand ist gewissermaßen unser geistiges Auge, mit welchem wir die Wirklichkeit schauen, unser Wille ist die geistige Kraft, mit welcher wir uns darin bewegen. Unser Wille hat die Macht, über uns zu bestimmen, ist aber blind. Um zu sehen, ist er auf den Verstand angewiesen, der ihm die Wahrheit zeigt. Der Verstand kann seine Einsicht dem Willen aber nicht aufzwingen, denn der Wille ist frei. Umgekehrt ist jedoch der Verstand …
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Kürzlich stieß ich beim Durchstöbern meiner Bücher wieder einmal auf einige Hefte des Fürsten der deutschen Neuscholastik, Matthias Joseph Scheeben. Diese Hefte, mit dem Titel „Das ökumenische Concil vom Jahre 1869“, hatte er während und nach dem ersten (und einzigen) vatikanischen Konzil herausgegeben. Beim Durchblättern eines der Hefte stolperte ich über einen Artikel: „Katholizismus und Auchkatholizismus“. Der Text fesselte mich sofort beim ersten Hineinlesen, denn er erschien mir so aktuell, als wäre er erst kürzlich geschrieben worden, weshalb ich ihn auch in einem Zug zu Ende las. Man kann es kaum glauben, 1870 hat Scheeben diese Zeilen niedergeschrieben, also vor …
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1. Unsere heutige, im Naturalismus versunkene Zeit tut sich schwer damit, Übernatur überhaupt noch wahrzunehmen, geschweige das Verhältnis von Natur und Gnade richtig zu fassen. Da wird dann selbst unter den noch verbliebenen guten Katholiken etwa eine Aussage wie diese: die Philosophie sei die Magd der Theologie, als eine unzulässige Einschränkung und Degradierung der Philosophie aufgefaßt. Das trifft natürlich in keiner Weise zu. Doch um die Dinge wieder richtig zu sehen, müssen wir versuchen, allem von Anfang an nachzuspüren und das rechte Verständnis wieder zu erlangen. 2. Natur und Übernatur sind klar zu unterscheiden, wie allein schon die Ausdrücke besagen. …
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