Der hl. Ignatius und seine Jesuiten

Im ersten Teil dieses Lebensbildes des hl. Ignatius haben wir versucht, den wirklichen Ignatius ein wenig lebendig werden zu lassen, so wie ihn seine Zeitgenossen erlebt haben. Eine wichtige Einsicht ist, Iñigo war kein Soldat, wie man sich ihn vorstellt. Auch wenn sein Orden gewisse soldatische Züge trägt, sind diese letztlich nur nebensächlich. Iñigo geht es zunächst einfach darum, den Seelen zu helfen. Seit seinen Erlebnissen in Manresa wird der Drang in seiner Seele immer lebendiger und fester, etwas zur größeren Ehre Gottes zu tun. Ein erster Entschluß oder Ziel ist es, eine Pilgerfahrt ins Heilige Land zu unternehmen. Auf …

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Sedisphobie

Es gibt nicht wenige Menschen, die Angst vor Spinnen haben – in der Fachsprache als "Arachnophobie" bezeichnet, „Spinnenangst“. Diese zählt zu den häufigsten spezifischen Phobien, unter der vor allem Frauen leiden und deswegen gern belächelt werden. Wie vernünftig hört es sich an, wenn dann gesagt wird: „Die Spinne tut dir doch nichts! Stell dich doch nicht so an, die Spinne hat mehr Angst vor dir als du vor ihr!“ Die betroffene Person aber denkt bei sich: „Leicht gesagt, ich kann doch für die Angst nichts.“ Und das trifft wirklich den Kern der Sache, eine „Phobie“ ist ihrem Wesen nach irrational, …

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Pharisäer und Zöllner

Wir können die Gnade gar nicht hoch genug einschätzen, daß wir einen gottmenschlichen Lehrmeister haben, einen Lehrmeister, der in der Welt Gottes und unserer Menschenwelt zuhause ist. Beide Welten sind Ihm ganz und gar vertraut und beide Welten muß Er uns deuten, denn nicht nur die himmlische, auch die irdische Welt ist uns seit der Sünde im Paradies fremd geworden. In vielfältigem Irrtum ist der Mensch gefangen und ohne Hilfe Gottes findet er aus diesem undurchdringlichen Gestrüpp des Irrtums nicht mehr heraus. Etwas unschätzbar Wertvolles ist es, die eigene Seelenwelt im Lichte Gottes sehen zu lernen. Dazu möchte uns das …

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Allein und zu Fuß

Versuch eines Lebensbildes des hl. Ignatius von Loyola Die Heiligen sind alles andere als Massenmenschen, was der moderne Mensch eigentlich von ihnen annehmen muß, haben sie doch alle denselben Glauben und halten sich an dieselben göttlichen Gebote, leben im Gehorsam gegenüber der hl. Kirche und bemühen sich, die evangelischen Räte zu verwirklichen. Wo ist da die Freiheit? Müssen unter dieser gemeinsamen Voraussetzung nicht lauter gleiche Menschen entstehen? Das genaue Gegenteil ist der Fall, jedes Heiligenleben ist so einmalig, daß man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Das liegt letztlich an den unermeßlich vielen Möglichkeiten der Gnade. Zudem gilt, je reicher …

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Das Kostbare Blut

Erleben wir es nicht jeden Tag? Wenn man nicht wachsam ist und sich im Alltag vor den vielen Gefahren in acht nimmt, entwöhnt man sich schnell des übernatürlichen Denkens und Urteilens. Da man der Welt der Gnade gewöhnlich nicht begegnet, ist sie doch unsichtbar, nistet man sich in der Welt der Natur ein. Dann ist aber auch der Schritt zu einem glaubenslosen, gottfernen Alltag nicht mehr weit. Wie wichtig ist allein deswegen schon der Sonntag, dieser eine Tag in der Woche, an dem man sich wieder an die Welt Gottes und der Gnade ausdrücklich erinnert und sich wieder genügend Zeit …

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