Sedisphobie

Es gibt nicht wenige Menschen, die Angst vor Spinnen haben – in der Fachsprache als "Arachnophobie" bezeichnet, „Spinnenangst“. Diese zählt zu den häufigsten spezifischen Phobien, unter der vor allem Frauen leiden und deswegen gern belächelt werden. Wie vernünftig hört es sich an, wenn dann gesagt wird: „Die Spinne tut dir doch nichts! Stell dich doch nicht so an, die Spinne hat mehr Angst vor dir als du vor ihr!“ Die betroffene Person aber denkt bei sich: „Leicht gesagt, ich kann doch für die Angst nichts.“ Und das trifft wirklich den Kern der Sache, eine „Phobie“ ist ihrem Wesen nach irrational, …

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Pharisäer und Zöllner

Wir können die Gnade gar nicht hoch genug einschätzen, daß wir einen gottmenschlichen Lehrmeister haben, einen Lehrmeister, der in der Welt Gottes und unserer Menschenwelt zuhause ist. Beide Welten sind Ihm ganz und gar vertraut und beide Welten muß Er uns deuten, denn nicht nur die himmlische, auch die irdische Welt ist uns seit der Sünde im Paradies fremd geworden. In vielfältigem Irrtum ist der Mensch gefangen und ohne Hilfe Gottes findet er aus diesem undurchdringlichen Gestrüpp des Irrtums nicht mehr heraus. Etwas unschätzbar Wertvolles ist es, die eigene Seelenwelt im Lichte Gottes sehen zu lernen. Dazu möchte uns das …

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Allein und zu Fuß

Versuch eines Lebensbildes des hl. Ignatius von Loyola Die Heiligen sind alles andere als Massenmenschen, was der moderne Mensch eigentlich von ihnen annehmen muß, haben sie doch alle denselben Glauben und halten sich an dieselben göttlichen Gebote, leben im Gehorsam gegenüber der hl. Kirche und bemühen sich, die evangelischen Räte zu verwirklichen. Wo ist da die Freiheit? Müssen unter dieser gemeinsamen Voraussetzung nicht lauter gleiche Menschen entstehen? Das genaue Gegenteil ist der Fall, jedes Heiligenleben ist so einmalig, daß man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Das liegt letztlich an den unermeßlich vielen Möglichkeiten der Gnade. Zudem gilt, je reicher …

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Das Kostbare Blut

Erleben wir es nicht jeden Tag? Wenn man nicht wachsam ist und sich im Alltag vor den vielen Gefahren in acht nimmt, entwöhnt man sich schnell des übernatürlichen Denkens und Urteilens. Da man der Welt der Gnade gewöhnlich nicht begegnet, ist sie doch unsichtbar, nistet man sich in der Welt der Natur ein. Dann ist aber auch der Schritt zu einem glaubenslosen, gottfernen Alltag nicht mehr weit. Wie wichtig ist allein deswegen schon der Sonntag, dieser eine Tag in der Woche, an dem man sich wieder an die Welt Gottes und der Gnade ausdrücklich erinnert und sich wieder genügend Zeit …

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Von Löwen und Wölfen

Das Evangelium vom Wolf im Schafspelz macht einen jedes Jahr wieder neu nachdenklich. Hat doch ein solcher Wolf in einem Schafspelz etwas unheimlich Bedrohendes an sich – oder noch etwas besser gesagt, etwas hinterhältig Bedrohendes sogar. Denn zu einem Schaf wird jeder sofort, ganz spontan zutrauen empfinden, wenn aber das Schaf gar kein Schaf, sondern ein Wolf ist, was dann? Je konkreter man sich in die in diesem Evangelium beschriebene Gefahr hineindenkt, desto mehr kommt man zu der Überzeugung, eigentlich müßte man heute das Bild anders wählen, denn es ist eindeutig mit den Wölfen in den Schafspelzen anders als früher. …

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