Neue Ausgabe Antimodernist erschienen

Die neue Ausgabe unserer Zeitschrift "Antimodernist", Nr. 25 vom April 2020, ist eben erschienen und kann wie immer auf unserer Seite thomasvonaquin.org bestellt werden. Der Rundbrief Nr. 31 schreibt dazu:



In den letzten Wochen hat sich unser Land und sogar die Welt verändert. Wer hätte gedacht, daß das öffentliche Leben mit einem Mal derart eingeschränkt wird, daß man nicht einmal mehr eine hl. Messe besuchen kann? Das hat es bisher nur in Verfolgungszeiten gegeben. Jedenfalls ist der Verzicht auf die hl. Messe, ganz besonders am Sonntag, für Sie sicherlich ein recht schweres Opfer. Dieses Opfer gilt es nun im Vertrauen auf die göttliche Vorsehung zu tragen. Damit dies auch gelingt, ist das tägliche Gebet entscheidend.

Der zweite Beitrag unserer Zeitschrift befaßt sich mit dem täglichen Gebet, mit der Gebetspraxis. Er möchte Ihnen dabei Anregungen geben, trotz der alltäglichen Aufgaben und Pflichten und den damit gegebenen Ablenkungen gesammelt beten zu können. So wie es im römischen Brevier heißt: „Öffne, Herr, meinen Mund zum Preise Deines heiligen Namens, mach auch mein Herz rein von allen ungehörigen, verkehrten und fremden Gedanken; erleuchte den Verstand, entzünde das Herz, damit ich imstande bin, würdig, aufmerksam und andächtig dieses Stundengebet zu verrichten und Erhörung vor den Augen Deiner göttlichen Majestät zu finden verdiene, durch Christus unseren Herrn. Amen.“ Jedenfalls hoffen wir, Ihnen mit unserem Beitrag eine Hilfestellung geben zu können.

Der erste Beitrag handelt über den hl. Thomas von Aquin und orientiert sich an der kurzen Lebensbeschreibung des römischen Breviers in der 4. Lesung der 2. Nachstunde. Dort wird der Heilige einleitend so beschrieben: „Der hochheilige Thomas, diese herrliche Zierde der christlichen Welt, diese Leuchte der Kirche, war der Sohn vornehmer Eltern, nämlich des Grafen Landulph von Aquin und seiner Gemahlin Theodora von Neapel.“

Es ist einfach faszinierend, diesen großen Gelehrten und Heiligen zu betrachten und in sich in seine Gedankenwelt hineinzuversetzen. Diese Gedankenwelt ist noch durch und durch vom katholischen Glauben geprägt und atmet deswegen jenen übernatürlichen Geist, der diesen erfüllt. Dieser übernatürliche Geist ist beim hl. Thomas von Aquin unlösbar mit dem Bemühen verbunden, die göttliche Wahrheit klar zu fassen, insoweit das für uns möglich ist. Während der Modernismus die Glaubenswahrheiten in einem diffusen Geheimnisbegriff auflöst, sieht sie der hl. Thomas gerade in den klaren Formulierungen des kirchlichen Lehramtes und der von der Kirche anerkannten Theologen wunderbar aufleuchten. Man könnte es so ausdrücken: Auch wenn wir das göttliche Geheimnis mit unserem Verstand nicht begreifen können, so können wir es dennoch mit Hilfe des Offenbarungsglaubens klar benennen und festhalten. Es ist immer wieder spannend, den Gedanken dieses Heiligen zu folgen.

Der 14. Teil unserer Artikelserie „Kleine Geschichte des Naturalismus“ befaßt sich mit dem Mittelalter. Wie viel könnten wir von dieser geschichtlichen Epoche lernen, wenn wir sie nur recht verstehen würden! Es war vor allem die sog. Aufklärung, die den Begriff des finsteren Mittelalters prägte, um den Zeitgenossen die eigene Finsternis als Licht ausgeben zu können. Denn die Aufklärer setzten wieder beim alten Heidentum an, vielen von ihnen galt nämlich der christliche Glaube schon als eine Verirrung des menschlichen Geistes, wobei sie ihre antichristliche Gesinnung noch hinter einer Maske von christlichen Begriffen zu verstecken suchten. Letztlich lösten sie die Geisteswelt vom christlichen Mittelalter los, um die Welt auf den Weg zum Neuheidentum zu bringen, das heute alles fest im Griff hat.

Im „Lexikon für Theologie und Kirche“ liest man über das Mittelalter: „Es erstrebte unter Leitung des Staates und der Kirche eine Kulturgemeinschaft, die das Erbe der Antike aus christlichem Geist neu formte. Die Kirche war dabei als Verwalterin von Gottes Gnadenschätzen und als Besitzerin des Kulturerbes der Antike die Führerin.“ Natürlich gelang ein solch gewaltiges Werk nicht ohne Schwierigkeiten, denn „dies mußte zu den Kompetenzstreitigkeiten zwischen Papst und Kaiser auf realpolitischem Gebiet führen, unter denen die erstrebte Einheit schwer leiden sollte“.

Das Mittelalter hatte hohe, am übernatürlichen Glauben geformte Ideale, die es zwar nicht immer verwirklichen konnte, aber nach denen es dennoch ernsthaft strebte. Was für ein gewaltiger Unterschied zu unserer modernen Zeit!

Am Schluß unserer Zeitschrift geben wir Ihnen eine Betrachtung des hl. Anselm wieder. Sie führt Sie gedanklich durch die Karwoche bis hin zum Osterfest. Da wir noch nicht wissen, ob wir das Osterfest wieder öffentlich in unseren Kapellen feiern können, soll diese Betrachtung ein kleiner Trost für Sie sein und eine Ermunterung, alles so aus Gottes Hand anzunehmen, wie ER es fügt, denn nur so können wir zur Auferstehung zum ewigen Leben gelangen. Wie eindringlich fleht doch der hl. Anselm: „Mein Heiland und mein Gott! Möge doch die Stunde kommen, ich bitte darum, möge sie kommen, wo ich endlich entschleierten Auges erblicke, was ich jetzt nur glaube — wo ich begreife, was ich jetzt nur hoffe und von ferne grüße — wo ich in die Arme meiner Seele schließe und es küsse, was ich jetzt mit aller Inbrunst ersehne — wo ich völlig versinke im Meere deiner Liebe, o mein Heiland und mein Gott! Doch inzwischen, meine Seele, preise deinen Heiland und rühme seinen Namen, der da heilig ist und voll der heiligsten Wonnen.“