Entweihungen

Wie ein Online-Tradi-Boulevard-Organ meldete, soll anläßlich des „Heiligen Jahres“ angeblich erstmals eine „Pilgerfahrt“ von Regenbogenleuten zum Petersdom im Rom stattfinden, „die diese Kirche am 6. September entweihen wird“. Dazu fragt ein „User“ im Kommentar: „worin besteht ganz konkret das Sakrileg ganz konkret bitte“?

Das wüßten wir auch gerne. Seit über sechzig Jahren ist der Petersdom entweiht. Er wurde entweiht durch den „Greuel an heiliger Stätte“: das „II. Vatikanische Konzil“, das dort abgehalten wurde und hier, mitten im Zentrum der Christenheit, jene monströse und abscheuliche, liberale und apostatische Menschheitskirche gebar; durch den „Novus Ordo Missae“, der seit mehr als einem halben Jahrhundert regelmäßig dort stattfindet; durch unzählige Blasphemien und Sakrilegien, die seither in diesem Rahmen dort unablässig geschehen; durch falsche Päpste, falsche Kardinäle, falsche Bischöfe und falsche Priester, die dort pausenlos ihr Unwesen treiben; durch gräßliche gotteslästerliche Veranstaltungen; durch Aufstellung von Götzenbildern wie der „Pachamama“ und vieles mehr.

Was, bitteschön, soll da eine „Pilgerfahrt“ von Regenbogenleuten noch „entweihen“?

Dasselbe Boulevard-Portal berichtete über „Kardinal“ Sarah, der anläßlich einer Wallfahrtsveranstaltung „im bretonischen Heiligtum Sainte-Anne-d‘Auray in der Diözese Vannes“ gewarnt haben soll: „Entweihen Sie Frankreich nicht mit Ihren barbarischen und unmenschlichen Gesetzen, die den Tod fördern, wenn Gott das Leben will.“ Dazu ein „User“-Kommentar: „Das von Liberalismus, Säkularismus, Materialismus und Freimaurerei verdorbene Frankreich kann man gar nicht mehr entweihen, das ist schon vor langer Zeit erfolgreich geschehen.“

Das ist richtig. Auch Frankreich kann nicht mehr „entweiht“ werden. Zwar wurde dieses Land tatsächlich einstmals, im Jahr 1638, durch König Ludwig XIII. der Muttergottes geweiht. Doch schon die französische Revolution fegte mit den Königen auch die Weihe hinweg. Frankreich wurde zu einer laizistischen Republik mit strikter Trennung von Kirche und Staat. Irgendwelche „barbarischen und unmenschlichen Gesetze“, vor denen Sarah warnen zu müssen glaubt, sind nur die Folgen dieser Entweihung.