Aufgrund der „Pandemie“ und der daraufhin getroffenen staatlichen Maßnahmen finden derzeit in vielen Regionen keine – öffentlichen – Gottesdienste mehr statt. Einige „Bischöfe“ und andere Pseudo-Autoritäten wie beispielsweise der US-Sektionschef der „Piusbruderschaft“ haben vorsorglich eine „Dispens“ von der „Sonntagspflicht“ erteilt. So schrieb die österreichische „Bischofskonferenz“: „Die Bischöfe entbinden die Gläubigen von der Sonntagspflicht.“ „Die Gläubigen sind von der Sonntagspflicht befreit“, echote der „Pius“-Sektionschef von Deutschland. Der US-Sektionschef „dispensiert persönlich alle Kranken und Älteren bis auf weiteres von der Sonntagspflicht“.
„Sonntagspflicht“ ist hier ein wenig mehrdeutig. Ist darunter die Pflicht zu verstehen, den Sonntag zu heiligen, so kann von dieser Pflicht niemand „dispensieren“, nicht einmal ein legitimer Papst könnte das. Denn es handelt sich um ein Gebot Gottes: „Gedenke, daß du den Sabbat heiligest.“ Ist jedoch der von der Kirche auferlegte verpflichtende Besuch der Sonntagsmesse gemeint, so könnte zwar eine rechtmäßige und kompetente Autorität davon dispensieren, würde aber gleichzeitig darauf hinweisen, daß man den Sonntag trotzdem zu heiligen habe, soweit das möglich ist, also durch Unterlassen der knechtlichen Arbeiten, durch Gebet und Werke der Frömmigkeit und Nächstenliebe.
Eine Dispens ist allerdings nicht nötig, wo ohnehin Entschuldigungsgründe vorliegen oder gar eine Unmöglichkeit besteht. „Von der Anhörung der heiligen Messe entschuldigt jeder mittelmäßig schwerwiegende Grund, wie er vorliegt bei bedeutendem Ungemach oder bei leiblichem oder geistigem Schaden, den man selbst oder ein anderer erdulden müßte“, heißt es im Handbuch der Moraltheologie von Jone. Außerdem gilt der Grundsatz: „Ad impossibile nemo tenetur. - Zum Unmöglichen ist niemand verpflichtet.“ Wenn ohnehin keine öffentlichen Messen stattfinden, braucht es keine eigene Dispens. Die sog. Sedisvakantisten wissen das längst.
Es mag verwundern, wieso die „Bischöfe“ nun eine so großartige „Dispens“ erteilen, da doch ohnehin mehr als 90 Prozent ihrer „Katholiken“ die Sonntagspflicht seit langem nicht mehr ernstnehmen und erfüllen. Hat je einer dieser „Bischöfe“ diese 90 Prozent ermahnt und sie an die Sonntagspflicht erinnert? Die übrigen zehn Prozent besuchen zum größten Teil „Novus-Ordo“-Veranstaltungen, die keine Messen sind, sondern Greuel. Die wenigen, die sonntags die „TLM“ („Traditionelle Lateinische Messe“) besuchen, nehmen teilweise an ungültigen „Messen“ teil, da die „Priester“, welche sie „zelebrieren“, nicht gültig geweiht sind; sie begehen also Götzendienst, da sie Brot anbeten. Die anderen besuchen schismatische Messen, die innerhalb der Menschenmachwerkskirche oder „una cum“ deren Sektenführer Bergoglio gefeiert werden und daher verboten sind. Insofern entsteht durch das Einstellen all dieser öffentlichen „Gottesdienste“ kein Schade, im Gegenteil. Gott wird nun weit weniger beleidigt.
Die sog. Sedisvakantisten sind es seit langem gewohnt, oftmals der Sonntagsmesse beraubt zu sein. Man hat sie deshalb gerne als „Home Aloner“ geschmäht. Das erweist sich nun als Vorteil, denn sie wissen, wie sie mit der Situation umzugehen haben und wie sie den Tag des Herrn trotzdem heiligen. Wir erinnern an das wertvolle Büchlein „Gemeinden ohne Seelsorger“, das uns dabei eine große Stütze und Hilfe ist. (Wir weisen darauf hin, daß „Online“-Übertragungen der Messe kein Ersatz für den Besuch der Sonntagsmesse sind.) Um auch unsererseits dazu beizutragen, daß die Gläubigen trotz der widrigen Umstände nicht allzu sehr darben müssen, haben wir auf unserer „Homepage“ eine „Predigt-Ecke“ eröffnet, wo wir versuchen werden, Ihnen zu allen Sonn- und Feiertagen eine Predigt zur Verfügung zu stellen: https://thomasvonaquin.org/predigt-ecke/. Wir wünschen allen Lesern einen gesegneten Sonntag Laetare und eine gnadenreiche zweite Hälfte der Fastenzeit!