Jeder auch nur ein wenig ehrliche – und darum auch tieferblickende – Geist wird zugeben müssen, daß es heutzutage gar nicht so einfach ist, über die katholische Kirche zu sprechen. Denn um überhaupt einigermaßen sinnvoll darüber sprechen zu können, muß man notwendigerweise zwischen Sein und Schein unterscheiden. Erscheint doch vieles als „katholisch“ und wird auch öffentlich selbstverständlich mit diesem Wort benannt, obwohl es mit dem katholischen Glauben rein gar nichts mehr gemein hat.
Mit anderen Worten, der Begriff „katholisch“ ist vollkommen vieldeutig und damit inhaltsleer geworden. So kann und darf sich etwa jeder x-beliebige modernistische Irrlehrer in der Öffentlichkeit „katholisch“ nennen und als Vertreter der katholischen Kirche auftreten, wohingegen ein echter Katholik sofort allen verdächtig erscheint und den meisten als Sektierer gilt. Eine nun wirklich paradoxe Situation! Was ist aber der eigentliche Grund für diese verheerende Entwicklung, für diese so tiefgreifende Verwirrung vor allem in den letzten 60 Jahren?
Die Sichtbarkeit der Kirche
In unserer Vorarbeit haben wir aufgezeigt, wie einerseits die Führungsspitze der Institution "Kirche" immer mehr zur Karikatur entartete, ohne daß die Mehrheit der Katholiken etwas davon wahrnahm. Im Gegenteil, die meisten hielten und halten diese Leute für legitime Hirten der katholischen Kirche und laufen ihnen blind hinterher, obwohl diese seit nunmehr mehreren Jahrzehnten ganz offen den katholischen Glauben zerstören.
Anderseits haben wir uns bemüht, das übernatürliche und unwandelbare Wesen der Kirche greifbar zu machen, das vornehmlich in den vier Noten (Kennzeichen) der Kirche sichtbar wird. Dabei haben wir hervorgehoben, daß diese Noten immer zugleich sichtbar und verborgen sind, weil sie nicht eine natürliche, sondern eine übernatürliche Wirklichkeit darstellen. Dementsprechend ist die katholische Kirche zwar in ihren in der Gesellschaft greifbaren Wirkungen sichtbar, bleibt jedoch zugleich immer auch verborgen gemäß ihrer übernatürlichen Wesensart, die nur im Glauben erfaßt werden kann.
Löst man die Noten der Kirche von ihrem übernatürlichen Grund los, so verändern sie sich notwendigerweise in rein natürliche Eigentümlichkeiten, die vielen Gemeinschaften mehr oder weniger zukommen können. Wir haben dies anhand des Kuriosums des Versuchs eines Traditionalistenpaters dargestellt, der die vier Noten der Kirche kurzerhand auf seine Gemeinschaft anwendet, womit er wohl zunächst nur beweisen wollte, daß seine Gemeinschaft ebenfalls zur katholischen Kirche gehört, aber eigentlich – wenn es denn stimme würde, was natürlich a priori unmöglich ist! – bewiesen hätte, daß seine Gemeinschaft die Kirche ist. Bei einem derartigen Beweis verlieren selbstverständlich die vier Noten jeglichen Erkenntniswert, wie wir betont haben. Löst man nämlich die Sichtbarkeit der Kirche von ihrer übernatürlichen Wesensart los, so verändert sie ihre Eigenart und verliert ihren eigentlichen Sinn. Die auf diese Weise erkannte „Kirche“ ist nur noch eine irgendwie besondere, natürliche, ja sogar kranke oder vielfach entartete Gemeinschaft, aber nicht mehr die eine, makellose Braut Jesu Christi.
Ein naturalistisches Kirchenbild
Es ist eine unleugbare Tatsache: Die meisten Konservativen und Traditionalisten haben sich diese falsche, rein naturalistische Deutung der Sichtbarkeit der Kirche angeeignet und zur Grundlage ihres Kirchenbildes gemacht. Wobei dieses Kirchenbild in keiner Weise mehr einheitlich sein muß, ja letztlich gar nicht mehr sein kann, nuanciert doch jeder Konservative oder Traditionalist sein Kirchenbild wieder ein wenig anders – je nach Geschmack bzw. der zugrundeliegenden irrigen Theologie (oder besser Ideologie), aus der heraus er sich seine eigene Tradition zusammenbastelt.
Dennoch kann, oberflächlich betrachtet, dieses falsche, mitunter sogar absurde Urteil eine gewisse scheinbare Evidenz aus der Gewohnheit für sich in Anspruch nehmen und sich, so gesehen, wenigstens scheinbar auf die Tradition berufen. Das zugrundeliegende Urteil kann man wohl am prägnantesten in den Satz kleiden: „Ubi Petrus, ibi Ecclesia – wo Petrus ist, da ist die Kirche.“ Da dies durchaus über viele Jahrhunderte selbstverständlich so war, ist dieses an sich theologische Urteil – wo der wahre, legitime Papst ist, da ist die Kirche! – zugleich zu einem Erfahrungsurteil geworden. Die Katholiken gewöhnten sich über viele Jahrhunderte ganz einfach daran, ihrem Papst Glaubensgehorsam zu leisten und sich in allen anstehenden Entscheidungen in Glauben- und Sittenfragen an ihn zu halten. Und immer wieder hat es sich bewahrheitet: „Ubi Petrus, ibi Ecclesia – wo Petrus ist, da ist die Kirche.“
Heute jedoch gilt es, den Unterschied zwischen dem theologischen Urteil und dem Erfahrungsurteil zu beachten. Das theologische Urteil über „Petrus“ schließt nämlich die ganze Lehre der Kirche über das Papstamt, also den Primat und das unfehlbare Lehramt als Fundament der übernatürlichen Glaubens und damit der Kirche Jesu Christi mit ein – nur wo der wahre, der mit dem übernatürlichen Charisma der Unfehlbarkeit ausgestattete, Petrus ist, da ist die Kirche – während das Erfahrungsurteil alles auf eine rein sinnliche Erfahrung reduziert: Petrus ist ein Mann in Rom mit einer weißen Soutane. Solange also ein Mann mit einer weißen Soutane in Rom herumläuft, ist dort für die Konservativen und Traditionalisten auch die katholische Kirche.
Nun haben freilich alle Pseudopäpste seit Roncalli es peinlichst vermieden, nicht in weißer Soutane in Rom herumzulaufen, denn damit wäre womöglich ihr Betrug doch noch aufgeflogen. Ja seit dem Rücktritt Ratzingers laufen sogar zwei Männer in Rom mit weißer Soutane herum, weshalb auch ein nicht geringer Teil der Menschenmachwerkskirchler tatsächlich meinen, es gäbe momentan zwei Päpste. Dieses Phänomen zeigt, wie eingefahren das Urteil bei der Masse ist und welch irrationales Potential sich inzwischen dahinter verbirgt.
Eine eklatante Wahrnehmungsstörung
Viele Leser kennen wohl folgenden Witz:
In einem Irrenhaus befindet sich ein Irrer, der seine Zahnbürste für einen Hund hält, weshalb er diese ständig an einem Faden gebunden hinter sich herzieht. Der Hund, bzw. die Zahnbürste heißt Pfiffi! Als der Irre sieht, daß andere immer wieder Ausgang bekommen, möchte auch er einmal wieder aus dem Irrenhaus. Da sagt ihm der Arzt: „Sie bekommen erst wieder Ausgang, wenn Sie eingesehen haben, daß das kein Hund, sondern eine Zahnbürste ist“, – wobei der Arzt unmißverständlich auf die Zahnbürste zeigt. Der Irre verläßt das Arztzimmer und geht einige Tage mit sich zu Rate. Schließlich taucht er wieder beim Arzt auf, die Zahnbürste hat er auf dem Arm, oder in etwa auch in die Hand genommen. Der Arzt stellt ihm sofort die entscheidende Frage: „Was haben sie da in der Hand?“ Der Irre antwortet prompt: „Eine Zahnbürste!“ Der Arzt ist zufrieden mit der Antwort und gibt dem Irren die Erlaubnis zu dem gewünschten Ausgang. Als der Irre aus der Türe des Arztzimmers tritt, sagt er leise zu seiner Zahnbürste: „Gell, Pfiffi, den haben wir ganz schön hereingelegt.“
Für jeden Katholiken müßte es doch evident, also leicht einsehbar sein, daß es genauso verrückt ist, die momentane „kirchliche“ Institution in Rom für die katholische Kirche zu halten wie eine Zahnbürste für einen Hund. Warum sind die meisten Menschenmachwerkskirchler zu diesem an sich evidenten Urteil nicht mehr fähig? Wie kann es zu einer solch eklatanten Wahrnehmungsstörung kommen?
Die moderne Phänomenologie – und die Subjektivierung der geistigen Erkenntnis
Das moderne Denken ist wesentlich Leugnung der Möglichkeit einer Wesenserkenntnis. Wesenserkenntnis bedeutet: Es ist unabhängig von Zeit, Raum und Umständen möglich, ein Ding als das zu erkennen, was es immer und wirklich ist. Unsere geistige Erkenntnis dringt bis zum Sosein, bis zu den wesentlichen Bestimmungen der Dinge vor. Dieses Wesen vermögen wir sodann auch begrifflich zu erfassen und zu bestimmen.
Das moderne Denken ersetzt die Wesenserkenntnis durch bloße Erkenntnis der Phänomene. Demgemäß „erkennt“ der Mensch ausschließlich, wie die Dinge ihm erscheinen, nicht aber wie sie wirklich sind, weil es nämlich gar kein unveränderliches Wesen der Dinge gibt. Und falls es doch ein solch unveränderliches Wesen der Dinge geben sollte, ist es jedenfalls für uns nicht erkennbar. Darum hat auch jeder Mensch seine Erkenntnis der Dinge. Mit anderen Worten: Erkenntnis läßt sich niemals objektivieren. Sie ist immer abhängig von der jeweiligen subjektiven Sicht des Erkennenden, abhängig von seinem Eigeninteresse, seinen subjektiven Vorstellungen, seiner Sozialisation usw. usf.
Was somit dem einen als „wahr“ erscheint, muß für den anderen durchaus nicht „wahr“ sein, er kann es auch ganz anders sehen. Damit werden aber im Grunde alle möglichen Wahrnehmungsstörungen legitimiert, und man muß sich deswegen die Frage stellen: Was ist dann eigentlich noch normal? Was ist denn letztlich verrückt? Hat der "Irre" nicht doch recht, wenn er seine Zahnbürste für einen Hund hält? Hat er nicht sogar das Recht in seiner Welt, die er sich zusammenphantasiert hat, eine Zahnbürste für einen Hund zu halten?
Ist dieses Fehlurteil nicht vergleichbar mit der Behauptung moderner "Physiker", es gebe viele, letztlich sogar unzählige Paralleluniversen? Ist eine solche Behauptung nicht allein aufgrund der vielen „Sciencefiction-Stories“, in denen ganz selbstverständlich von anderen Universen gesprochen wird, motiviert und verständlich, wobei die „Sciencefiction“-Welt völlig unreflektiert ins „wissenschaftliche“ Denken hineingenommen worden ist, weil darin schon lange Sein und Schein fließend ineinander übergehen? Jedenfalls, so wird von den Physikern selbst zugegeben, hätten vor 70 Jahren noch alle Physiker solch „physikalische“ Äußerungen für völlig unsinnig erklärt, wenn nicht sogar als vollkommen verrückt abgetan. Denn es gibt doch nun wirklich keinen einzigen Beweis, bzw. auch nur einen einzigen real-wissenschaftlichen Hinweis, daß es solche Paralleluniversen tatsächlich gibt, ja geben könnte. Wenn nun unser "Irrer" seine Zahnbürste für einen Hund hält, wieso sollte man ihn deswegen überhaupt noch ins "Irrenhaus" einliefern, wo doch so viele Physiker trotz ihrer unzähligen vermeintlichen Paralleluniversen frei herumlaufen dürfen?
Die Apostasie unter dem Schein des Katholischen
Überblickt man anhand dieser Einsicht einmal das letzte Jahrhundert, so stößt man auf das Phänomen, daß nicht nur im wissenschaftlichen Bereich sich eine ganze Anzahl irrationaler Urteile allgemein durchgesetzt hat, sondern auch im kirchlichen Bereich immer mehr ganz und gar unkatholische Ideen (also Häresien) bei den „Katholiken“ salonfähig geworden sind. Ja nicht nur dies, man galt seit etwa 1900 sogar als besonders modern und interessant, wenn man solche unkatholische Ideen von sich gab und als neueste wissenschaftliche Erkenntnisse pries.
Ein untrüglicher Beweis hierfür ist die immer weitergehendere Akzeptanz des sog. liberalen Katholizismus bei einem Großteil der Katholiken. Denn es müßte doch an sich für jeden Katholiken absolut sicher sein und zweifelsfrei feststehen, daß der moderne Liberalismus (der nichts anderes ist als eine Frühform des Modernismus) das kontradiktorische Gegenteil des katholischen Glaubens ist. D.h.: Es ist für einen Katholiken absolut unmöglich, liberal oder modernistisch zu sein, hat er doch mit dem Liberalismus oder Modernismus seinen göttlichen, übernatürlichen Glauben verleugnet und ist somit zum Apostat geworden.
Es ist zudem eine Tatsache: Der Liberalismus ist als Modernismus seit dem sog. 2. Vatikanum zur grundlegenden Irrlehre der Menschenmachwerkskirche geworden. Es ist schon amüsant zuzusehen, wie unter Bergoglio als Chef ihrer „Kirche“ sich die Konservativen und Traditionalisten bemühen, ihren „Papst“ katholisch zu interpretieren – oder etwas genauer ausgedrückt: die unübersehbare Apostasie Bergoglios im Rahmen ihres konservativen Modernismus zurechtbiegen und schönreden. Damit zeigen die Herren jedem, der es sehen will, ihren eigenen Modernismus und demonstrieren, daß der Modernismus den übernatürlichen Glauben nicht einfach nur zerstört, sondern von der Wurzel her vergiftet und entstellt, weshalb er zu einem katholischen Urteil gänzlich unfähig macht.
Deswegen würden dieselben Herren wohl äußerst entrüstet reagieren, wenn man ihnen vorwürfe, daß sie gar keinen übernatürlichen Glauben mehr haben – ist doch der Modernismus die Apostasie unter dem Schein des Katholischen. Ganz im Gegenteil würden sie vehement behaupten, grade diesen – gegen ihren Papst (= Mann in Rom mit weißer Soutane)! – zu verteidigen. Letztlich sind solche Leute unbekehrbar, halten sie doch ihren Wahn für die Wirklichkeit, genauso wie der "Irre" die Zahnbürste für einen Hund hält.
Der Papst – Garant der Sichtbarkeit der Kirche?
Vor noch nicht allzu langer Zeit hat ein Traditionalistenpater ein Gespräch mit einem Laien über die Frage der Möglichkeit einer papstlosen Zeit geführt. Nach einigem Hin und Her der Argumente, wandte der Pater ein: Aber die Kirche müsse doch aufgrund ihrer Sichtbarkeit leicht und sicher erkannt werden können, was doch in einer papstlosen Zeit durchaus nicht mehr der Fall sei. Mit diesem Einwand ist zumindest mitbedingt gleich mehrerlei behauptet:
Erstens: Die Kirche ist immer, also zu jeder Zeit in gleicher Weise leicht und sicher erkennbar, was angesichts der kirchengeschichtlichen Tatsachen Unsinn ist.
Zweitens: Solange ein Mann in weißer Soutane in Rom herumläuft, ist die Kirche leicht und sicher erkennbar, was ebenfalls Unsinn ist.
Drittens: Selbst in Bergoglio und mit Bergoglio als Mann mit weißer Soutane ist die Kirche Jesu Christi leicht und sicher erkennbar – was schon an Wahnsinn grenzt.
Viertens: Ein Bergoglio als Papst ist immer noch besser als gar kein Papst – womit die durch den Modernismus und Traditionalismus völlig ruinierte kirchliche Gesinnung zum Ausdruck kommt.
Das Schreckgespenst der papstlosen Zeit
Dieses Gespräch zeigt, für viele Traditionalisten gibt es kein größeres Schreckgespenst als die papstlose Zeit. Diese haben einen solch irrationalen Horror vor einer papstlosen Zeit, daß sie alles Mögliche und Unmögliche akzeptieren, um nur ja nicht diese eine, sich jedem vernünftig denkenden Menschen aufdrängende Schlußfolgerung ziehen zu müssen. Wir wollen nochmals versuchen, ein wenig transparent zu machen, wie irrational diese Haltung inzwischen – aufgrund der Karikatur Bergoglio an der Spitze der Menschenmachwerkskirche! – geworden ist.
Meinungssynoden …
Insofern man bereit ist, aus der Vielzahl der Karikaturen, die wir im ersten Teil unserer Arbeit zusammengetragen haben, die entsprechenden und notwendigen Erkenntnisse zu gewinnen, wird eines glasklar: Die Kirche Bergoglios ist eine demokratische Gemeinschaft, in der nicht mehr der „Papst“, sondern die Basis bestimmt, was geglaubt werden kann oder womöglich sogar soll. Dabei muß die Basismeinung ständig synodal eruiert und sodann vom „Papst“ als derzeitiger Stand der Lehre bekannt gegeben werden. In diesem synodalen Prozess gibt es natürlich keine letztverbindlichen Lehren mehr, sondern immer nur zeit- und gesellschaftsbedingte Meinungen. Diese kirchliche Gemeinschaft, die sich lügnerisch immer noch „Katholische Kirche“ nennt, ist ihrem Wesen nach dogmenlos und ohne feste, bleibende Moral. Der Chef dieser Gemeinschaft hat vornehmlich die Aufgabe, ständig auf die „Basis“ zu hören, den Prozeß der Meinungsfindung zu moderieren und dessen Ergebnisse bekannt zu geben.
… zur Sicherung des Weltfriedens
Da die Gemeinschaft international ist und die religiösen Bedürfnisse aller Menschen befriedigen soll, muß sie auch immer gegen alle anderen Formen von Religion offenbleiben und versuchen, wenigstens insoweit zu einem Konsens zu kommen, daß der Weltfrieden durch religiöse Differenzen nicht gefährdet wird.
Die neuheidnische Religion der Humanität
Da auf diesem Prozess hin zu einer Weltreligion vor allem jegliche Form des Fundamentalismus hinderlich ist, ja diesem diametral entgegensteht, muß dieser mit allen Mitteln bekämpft werden. Daher müssen vor allem alle katholischen Reste, die noch auf einen Allein- und Absolutheitsanspruch der Kirche verweisen, eliminiert werden. Alles Verbindliche, alles Heilige, alles Auffällige und Ab-sonderliche, vor allem jegliches triumphalistische Gebärden, das an die große katholische Vergangenheit erinnern könnte – kurzum alles wahrhaft Katholische – muß verschwinden und durch eine christlich verbrämte Humanitätsreligion ersetzt und abgelöst werden. Dafür ist letztlich auch die neue Liturgie erfunden worden. Sie ist das Transformationsmittel, um die „Basis“ in die neuheidnische Religion der Humanität einzuführen.
Die sog. Katholiken müssen zu möglichst naiven Weltverbesserern umfunktioniert werden, die sich für Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit, Friedensförderung, Klimapolitik und Erhaltung der Regenwälder einsetzen – aber nur nicht für Jesus Christus und den göttlichen Glauben.
Die antichristliche Gegenkirche
Damit ist skizzenhaft das Selbstverständnis der religiösen Gemeinschaft umschrieben, der Bergoglio vorsteht. Das Dämonische dabei ist nun, fast alle ehemaligen Katholiken halten diese Gemeinschaft immer noch für die katholische Kirche. Wir haben dieses Meisterstück der Täuschung im Beitrag „Masterplan II“ unserer Zeitschrift „Antimodernist“ (23. Ausgabe, Oktober 2019) ausführlicher beschrieben. Hier wollen wir nur ganz kurz das Resümee aus unseren Überlegungen wiedergeben.
In seinem Buch „Geheimnis der Bosheit“, in dem Antanas Maceina sich hauptsächlich auf die „Erzählung vom Antichrist“ Solowjews stützt, erarbeitet er die Einsicht, nur aufgrund einer möglichst gelungenen Nachäffung der Kirche gelinge dem Antichristen die Täuschung der Massen. Er stellt fest: „All diese Parallellinien bestätigen die obige Behauptung: Das antichristliche Reich wird nach dem Bilde der Kirche gestaltet. Die von Solowjew angeführten Ähnlichkeiten sind keineswegs zufällig. Sie sind Objektivationen der absichtlichen Nachäffung des mystischen Leibes Christi, seiner Entfaltung in der Geschichte, seiner Wirkung in der erlösten Menschheit. Der Antichrist will ein Rabbi in der Lehre sein, deshalb schlägt er den äußeren Weg der kirchlichen Lehrtätigkeit ein. Er will sich als Ideal der Vollkommenheit zeigen, deshalb erweitert er seine Scheintugenden bis zur Universalität und verwandelt dadurch die Menschheit in seinen ,mystischen‘ Leib. Er will seinen eigenen Kult haben, deshalb verschafft er sich einen ‚Hohenpriester‘, erbaut einen Tempel, läßt eine ,Liturgie‘ entstehen und eine ‚Mystik‘ gelten. Die Civitas diaboli [Teufelsstaat] sieht der Civitas Die [Gottesstaat] unbestreitbar ähnlich, wie auch das Tier dem Lamm ähnlich ist (vgl. Offb 13, 11)“ (Antanas Maceina, Das Geheimnis der Bosheit, Verlag Herder, Freiburg 1955, S. 129).
Wie nicht anders zu erwarten, waren während der Verwirklichung dieser Täuschung in der Endzeit die allermeisten Menschen schon soweit mit Blindheit geschlagen, daß sie tatsächlich die Civitas diaboli [Teufelsstaat] mit der Civitas Dei [Gottesstaat] verwechselten und die teuflische Fälschung für das göttliche Original hielten – und immer noch halten!
Die Wesensmerkmale der wahren katholischen Kirche
Werfen wir darum noch einmal einen kurzen Blick auf das Original – wir haben es in unserem zweiten Teil der Arbeit schon getan, wo wir ausführlicher über die Sichtbarkeit der Kirche sprachen – um unsere Erkenntnis bestens abzusichern. Dabei greifen wir wiederum auf die Dogmatik von J.B. Heinrich zurück, denn darin wird uns die Lehre der Kirche glasklar dargelegt. Nachdem Heinrich die vier Noten der Kirche im allgemeinen besprochen hat, führt er den Beweis, daß diese allein der katholischen Kirche tatsächlich zukommen (Dr. J.B. Heinrich, Dogmatische Theologie, Erster Band, Zweite Auflage, Verlag von Franz Kirchheim, Mainz 1881, S. 477ff):
III. Deuten wir nun den Nachweis der Wahrheit der Kirche aus den genannten vier Merkmalen an. A. Am kürzesten und peremtorisch [zwingend] ist der Beweis aus der Apostolizität. Derselbe läßt sich auf die Punkte zurückführen: 1. Nur die katholische Kirche ist apostolischen Ursprungs. Sie allein ist die von Christus in und durch Petrus und die Apostel gegründete Kirche, die in ununterbrochener Continuität fortbesteht bis auf den heutigen Tag. (1) Alle anderen jetzt noch bestehenden schismatischen und häretischen Genossenschaften sind lange nach den Aposteln durch Lostrennung von der apostolischen Kirche entstanden; die Häresien und Schismen des Altertums, mit Ausnahme schwacher zum Denkmal katholischer Wahrheit erhaltener Überreste, sind längst verschwunden. 2. Nur die katholische Kirche bewahrt die apostolische Verfassung grundsätzlich in ihrer ganzen Integrität, tatsächlich in ihrer vollen und unbestreitbaren Legitimität. (2) Alle andere christlichen Parteien haben, teils prinzipiell, teils tatsächlich, mit der apostolischen Grundverfassung der Kirche gebrochen und versagen der rechtmäßigen kirchlichen Autorität den gläubigen Gehorsam.
[Anmerkungen: (1) Auf kein Merkmal haben sich die Väter den Häretikern gegenüber so oft und zuversichtlich berufen, als hierauf: Qui estis vos, unde et quando venistis? Ubi tam diu latuistis? Tertull., Per praescr. c. 35 … Ex hoc ipso, quod posterius instituti sunt, eos se esse indicant, quos futuros Apostolus praenunciavit. Hieronymus adv. Lucif. i.f. Die späteren Theologen führen dieses Moment besonders als nota antiquitatis auf. Vergl. z.B. Bellarm. De Eccles. lib. 3, c.5 (2) Wir werden in der Lehre von der Tradition und der Glaubensregel sehen, daß das ganze christliche Altertum mit dem apostolischen Ursprung die apostolische Sukzession des Episkopates, insbesondere des obersten Episkopates Petri, als ersten und peremtorischen Beweis der Wahrheit geltend machte. Die späteren Theologen pflegten dieses Moment besonders als die nota ex successione episcoporum in Romanum ecclesia aufzuführen. Bellarm. 1.c.c.8]
Synodalität anstatt Apostolizität oder die Übertragung der Unfehlbarkeit auf das Volk…
Wie wir im ersten Teil gezeigt und noch ausführlicher in unserem Beitrag „Synodale Kirche“ ausgeführt haben, hat die Menschenmachwerkskirche nicht nur mit der apostolischen Grundverfassung der Kirche gebrochen, sondern diese in der „Synodalen Kirche“ vollkommen auf den Kopf gestellt. Nunmehr ist die hörende Kirche die lehrende und die lehrende ist die hörende. Nicht der Papst ist unfehlbar, sondern das Volk, wie wir schon 2015 geschrieben haben: „Nachdem das Zweite Vatikanische Konzil bekräftigt hatte, dass das Volk Gottes aus allen Getauften besteht, die berufen sind, ‘einen geistigen Bau und ein heiliges Priestertum’ zu bilden, verkündete es: ‘Die Gesamtheit der Gläubigen, welche die Salbung von dem Heiligen haben (vgl. 1 Joh 2,20.27), kann im Glauben nicht irren. Und diese ihre besondere Eigenschaft macht sie durch den übernatürlichen Glaubenssinn des ganzen Volkes dann kund, wenn sie ,von den Bischöfen bis zu den letzten gläubigen Laien‘ ihre allgemeine Übereinstimmung in Sachen des Glaubens und der Sitten äußert’. Jenes berühmte: ‘in credendo’ unfehlbar.“ Die beiden Zitate entstammen der „Konzilskonstitution“ „Lumen Gentium (LG)“, Nr. 10 bzw. Nr. 12. Damit geht die Unfehlbarkeit vom Papst und vom kirchlichen Lehramt auf die Gesamtheit der Gläubigen über.
… und die Dogmenlosigkeit der Menschenmachwerkskirche
Mit diesem Übergang der Unfehlbarkeit vom Papst auf das Volk löst sich diese sodann in nichts auf, denn in diesem „Synodalen Prozess“ gibt es natürlich im katholischen Sinne keine verbindliche Glaubenslehre, kein Dogma mehr. Dementsprechend versagen auch alle Mitglieder der Menschenmachwerkskirche ihren Hirten den gläubigen, übernatürlichen Gehorsam, würde dieser doch dem Wesen der „Synodalen Kirche“ vollkommen widersprechen. Dagegen betont der große deutsche Dogmatiker Heinrich:
3. Nur die katholische Kirche bewahrt unwandelbar die apostolische Glaubensregel, nämlich die durch das rechtmäßige apostolische Lehramt authentisch und unfehlbar erklärte apostolische Tradition. Alle häretischen und schismatischen Gemeinschaften verwerfen diese apostolische Glaubensregel, ganz oder teilweise, prinzipiell oder faktisch, und sind eben nur dadurch entstanden, daß sie dieselbe (gewöhnlich zuerst tatsächlich und dann auch prinzipiell) verwarfen.
[Anmerkung: Prinzipiell und vollständig verwerfen die apostolische Glaubensregel, nämlich die auf rechtmäßiger Sukzession in die apostolische Amtsgewalt gegründete Lehrautorität, alle Diejenigen, welche dem Privaturteil oder der Wissenschaft die letzte Entscheidung in Glaubenssachen zuschreiben, mögen sie nun, wie die Protestanten, die heilige Schrift allein, oder wie die Jansenisten und neuesten Häretiker, Schrift und Tradition als Glaubensquelle anerkennen. …]
Die Absolutsetzung der Traditon und das Privaturteil der Traditionalisten
Die apostolische Tradition ist in der Menschenmachwerkskirche schon lange erloschen – erloschen, ohne von jemanden bedauert zu werden! Mit dem sog. 2. Vatikanum hat man die „Kirche“ der Welt angeglichen und den übernatürlichen göttlichen Glauben gegen einen Weltglauben eingetauscht – wiederum ohne besonderes Bedauern der Masse. Nur ein paar Traditionalisten wollten die „Tradition“ weiter aufrechterhalten, wobei wiederum nur ein kleiner Teil bedachte, was Heinrich so sehr hervorhebt: „die apostolische Glaubensregel, nämlich die durch das rechtmäßige apostolische Lehramt authentisch und unfehlbar erklärte apostolische Tradition“.
Dem entgegenstehend meinten die meisten Traditionalisten, aufgrund der römischen Apostasie einfach ihre Tradition gegen das Lehramt der Kirche verteidigen zu können oder zu müssen. Sie machten und machen immer noch fleißig genau das, was Heinrich in der Fußnote klar verurteilt: „Prinzipiell und vollständig verwerfen die apostolische Glaubensregel, nämlich die auf rechtmäßiger Sukzession in die apostolische Amtsgewalt gegründete Lehrautorität, alle Diejenigen, welche dem Privaturteil oder der Wissenschaft die letzte Entscheidung in Glaubenssachen zuschreiben, mögen sie nun, wie die Protestanten, die heilige Schrift allein, oder wie die Jansenisten und neuesten Häretiker, Schrift und Tradition als Glaubensquelle anerkennen.“ Die meisten Traditionalisten sind eindeutig Nachfahren der Jansenisten und Altkatholiken, die zwar Schrift und Tradition als Glaubensquelle anerkennen, aber die apostolische Glaubensregel, nämlich „die auf rechtmäßiger Sukzession in der apostolischen Amtsgewalt gegründeten Lehrautorität“, ihrem Privaturteil oder der Wissenschaft unterordnen.
Auch hierzu wirkt Bergoglio mit seinen Absurditäten wie ein Lackmustest der katholischen Gesinnung. Denn anstatt die einfache und allein richtige Einsicht zu gewinnen, dieser Mann kann unmöglich der Papst der katholischen Kirche sein, versteigen sich die Konservativen und Traditionalisten zu immer absurderen „Ermahnungen“ oder „Korrekturen“ oder „Dubia“ usw. ihres „Papstes“. Sie meinen dazu berechtigt zu sein, weil sie schon lange aus der bloßen Glaubensquelle die apostolische Glaubensregel gemacht haben, bzw. die „auf rechtmäßiger Sukzession in die apostolische Amtsgewalt gegründete Lehrautorität“ schon ganz gewohnheitsmäßig und selbstverständlich ihrem privaten Urteil unterworfen haben!
Es wäre jedenfalls viel ehrlicher, wenn all diese Traditionalisten Altkatholiken würden. Diese haben wenigstens folgerichtig aus der Absolutsetzung der Tradition die Konsequenz gezogen, daß es demnach kein unfehlbares Lehramt geben kann und auch gar nicht braucht. Letzter Richter über den wahren Glauben ist nämlich dann nicht mehr der Papst, sondern die Tradition – was immer das dann auch sein mag, denn wie die Häretiker jedem zeigen, hat ohne unfehlbares kirchliches Lehramt jeder seine eigene Tradition, die er sodann für den wahren Glauben ausgibt und auch hält.
Das unfehlbare Lehramt der katholischen Kirche
Die Bewahrung des apostolischen Ursprungs der Kirche fordert notwendigerweise ein unfehlbares Lehramt. Nur durch dieses unfehlbare und lebendige Lehramt kann der wahre göttliche Glaube gegen die immer wieder auftretenden Irrtümer verteidigt und unversehrt bewahrt werden. Und in der Tat besaß allein die katholische Kirche dieses unfehlbare Lehramt, wohingegen alle Häretiker dieses leugneten und gegen das kirchliche Lehramt ihre private Einsicht stellten. Genauer betrachtet ist das unfehlbare Lehramt ein dauerndes Wunder der göttlichen Vorsehung in und für die Kirche Jesu Christi. Denn auf diesem ruhen letztlich alle Noten der Kirche. J.B. Heinrich bemerkt:
Bei dieser Beweisführung wird allerdings, wie oben bemerkt, die Tatsache der apostolischen Gründung, der apostolischen Verfassung und des apostolischen Glaubensprinzips der Kirche aus der Geschichte Jesu Christi und seiner Apostel als bewiesen vorausgesetzt; in so fern trägt die bloße Apostolizität nicht den Beweis ihrer göttlichen Einsetzung und Verbeistandung in sich selbst, wohl aber, wie bereits gesagt, in Verbindung mit der Einheit und Katholizität.
[Anmerkung: Denn wenn die Einheit und Katholizität der Kirche aus bloß natürlichen Ursachen sich nicht erklären läßt, so ist auch die unmittelbare und werkzeugliche Ursache derselben, nämlich der Bestand des kirchlichen Lehramtes und insbesondere des apostolischen Stuhles in seiner die katholische Einheit durch alle Jahrhunderte tragenden und verwirklichenden Kraft und Wirksamkeit, nicht aus rein natürlichen Ursachen, sondern nur aus dem Beistande und der Wirksamkeit Gottes vernünftiger Weise erklärlich. Darum kann man mit vollem Reche sagen, daß alle Argumente für Christentum und Kirche auch für die göttliche Stiftung und Beistandung, wie der katholischen Hierarchie überhaupt, so per eminentiam ihres Hauptes und Fundaments, des apostolischen Stuhles beweisen; daß deshalb namentlich auch der wunderbare Beistand des apostolischen Stuhles ein Argument für die Gottheit Christi ist, der ihn in der Person Petri gegründet hat. Dies weist u.A. nach Peronne, De divinitate Jesu Christi, Vol. 3, Sect, 2 edit. Taurin. ap. Marietti, p. 161 sq.]
Der geistige Vandalismus Bergoglios
Die Kirche Jesu Christi ist eine göttliche Institution und kann nur aufgrund des dauernden göttlichen Beistandes bestehen bleiben, was wir übrigens in dieser beispiellosen Krise direkt wahrnehmen können, zerbricht doch vor unseren Augen die ganze katholische Welt, weil durch die Zulassung Gottes der Stuhl Petri nunmehr schon Jahrzehnte verwaist ist. Wer hätte sich das unter Pius XII. vorstellen können? Niemand! Man war gewohnt, daß Gott allen Schaden von Seiner Kirche großteils abwendet. Man war gewohnt, daß die heilige Kirche aus allen Kämpfen, allen Höhen und Tiefen immer wieder gestärkt und gereinigt hervorging. Mit einem Mal aber brachen die Dämme – und es geschah das, was kein Katholik jemals sich ausmalen konnte, Gottes lies zu, daß Satan die Heiligen besiegte [„Auch ward ihm gestattet, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu besiegen; Macht wurde ihm gegeben über alle Geschlechter, Stämme, Sprachen und Völker“ (Offb 13,7).] und den Stuhl Petri eroberte: „Diese gerissensten Feinde haben die Kirche, die unbefleckte Braut des Lammes, mit Galle und Bitterkeit erfüllt und getränkt, und haben ihre frevlerischen Hände auf Ihre heiligsten Schätze gelegt. Selbst am Heiligen Ort, wo der Sitz des heiligsten Petrus und der Thron der Wahrheit zur Erleuchtung der Welt, errichtet wurde, haben sie ihren Thron des grauenvollen Frevels aufgestellt, mit der heimtückischen Absicht, daß, wenn der Hirte einmal geschlagen ist, sich die Schafe in alle Richtungen zerstreuen werden.“ So Papst Leo XIII. in seinem Exorzismus.
Man denkt nun wirklich angesichts des allseitigen Chaos, wer kann sich unter dem geistigen Vandalentum Bergolios noch dieser Einsicht verschließen? Wer kann noch übersehen, daß sdieser alles, was auch nur dem Anschein nach katholisch ist, mit Galle und Bitterkeit erfüllt und tränkt und seine frevlerischen Hände auf alle heiligsten Schätze legt? Bergolio ist nun wirklich nichts zu gemein oder primitiv, um sich über das Heilige lustig zu machen! Aber warum sehen das nur so wenige? Weil der katholische Glaube schon lange vor dem sog. 2. Vatikanum ausgestorben war. Es stand nur noch eine brüchige Fassade! Und die meisten Traditionalisten wollen nur die Fassade retten, d.i. ihre vermeintliche Tradition, und nicht der wahren Kirche Jesu Christi in diesem beispiellosen, apokalyptischen Kampf gegen Satan und seine Helfershelfer beistehen.
Die Einheit der katholischen Kirche
Kommen wir nochmals zurück auf die Darlegungen des Dogmatikers Heinrich, um diese Einsicht zu vertiefen, und hören wir, was er über die Note der Einheit zu sagen weiß:
B. Die Einheit, von der hier die Rede und welche Christus selbst als das Hauptmerkmal bezeichnet hat, woran die Welt ihn als Gott und sein Werk als göttlich erkennen soll (1), ist die innere und äußere, allseitige und vollkommene Einheit der ganzen Kirche in Allem, was Christus gelehrt und gestiftet hat. Es besteht also diese Einheit nicht lediglich in äußeren Cultusformen oder im äußeren Kirchenregiment, sondern vor Allem in dem gläubigen Bekenntnisse der ganzen, das ganze Gebiet religiöser und sittlicher Wahrheit umfassenden, Glaubens- und Sittenlehre Christi, und zwar auf Grund der von der Kirche repräsentierten göttlichen Autorität Christi. Nun kann nichts gewisser sein als die Tatsache, daß diese Einheit nur in der katholischen Kirche wirklich, nur in ihr möglich (2), in allen anderen Religionsgenossenschaften aber weder wirklich, noch möglich ist (3). Aber auch das ist einleuchtend, daß sich diese tatsächlich bestehende Einheit nur aus der übernatürlichen Wirksamkeit Gottes vernünftiger Weise erklären läßt, daß daher dieselbe ein großes moralisches Wunder ist. (4)
[Anmerkungen: (1) Joann. 17,21 (2) Daß in der katholischen Kirche bei der Einheit des Glaubens, der Liebe und des kirchlichen Gehorsams die größte Freiheit und Mannigfaltigkeit auf dem Gebiete des kirchlichen Lebens und der kirchlichen Wissenschaft besteht, beeinträchtigt diese Einheit nicht, sondern ist vielmehr eine Frucht und eine Bewährung dieser wahren und lebendigen Einheit. Auch die Existenz Ungläubiger in der katholischen Kirche beeinträchtigt selbstverständlich deren Glaubenseinheit eben so wenig, als die Existenz von Sündern deren Heiligkeit. (3) In der russischen Kirche, wo die eiserne Faust des Staates und einer längst erstarrten Überlieferung eine äußere Uniformität erzwingt, ist die innere Glaubenseinheit nicht vorhanden, vielmehr durch ein weit verbreitetes Sektenwesen aufgehoben. Die äußerliche Union verschiedener protestantischer Konfessionen durch die Einheit eines vom Staate getragenen Kirchenregiments, oder auch äußeren Kultus- oder Bekenntnisformularien, ist das gerade Gegenteil der wahren Einheit. Wo der Mittelpunkt der Einheit fehlt, den Christus gelegt hat, ist eben wahre Glaubenseinheit unmöglich. (4) Die katholische Kirche erklärt sich durchaus nicht aus der bloß äußerlichen Verfassungsform der katholischen Kirche; sonst könnte man dieselbe nachahmen. Keine nur fingierte Unfehlbarkeit eines höchsten Glaubensrichters kann und wird je einen wahren und innerlichen Glaubensgehorsam finden; keine menschliche Autorität wird jemals im Stande sein, eine Einheit der Überzeugung auch nur in einem beschränkten Kreise und für einige Dezennien hervorzubringen. Eine Autorität wird sich dann gegen die andere erheben, und die Autorität wiederum durch die Eifersucht und Willkür der Einzelvernunft gestürzt und illusorisch gemacht werden. Die katholische Einheit erklärt sich nur aus dem übernatürlichen Glauben, sowohl in den Trägern der Autorität, als in den Gliedern der Kirche. Nur die wirklich durch Gott gesetzte und durch seinen Beistand unfehlbare Autorität hat die Kraft und den Mut den Glauben zu gebieten, den sie selbst in sich trägt, und nur der von Gott der Seele eingegossene Glaube erzeugt die freudige und zweifellose Zustimmung zur Lehre der Kirche. Die katholische Glaubenseinheit ist nicht eine äußerliche Form, sondern innerliche, bis zum Martyrium starke Überzeugung. Sie ist nicht das Werk geistiger Herrschsucht auf der einen und geistigen Servilismus auf der anderen Seite; vielmehr ist es derselbe übernatürliche Glaube, der Lehrende und Hörende in derselben Wahrheit vereinigt.]
Sobald man diese Zeilen aufmerksam gelesen und sie verstanden hat, wird und muß man sich doch fragen: Wie ist es da noch möglich, die Menschenmachwerkskirche mit ihrem offensichtlichen Meinungschoas und Afterriten mit der einen katholischen Kirche zu verwechseln? Wie ist es möglich, in dieser geistig verwahrlosten Gemeinschaft noch Einheit wahrzunehmen, wo sie doch ihrem Wesen nach keine Glaubens-Einheit mehr besitzt, sondern sich auf der modernistischen Vielfalt der Meinungen, dem Sammelbecken aller Häresien gründet?
Erklärlich ist eine solche eklatante Täuschung nur aufgrund einer inzwischen eingefleischten, irrigen Lehrauffassung über das Wesen der Kirche. Die „Einheit“ der Menschenmachwerkskirche ist eine rein äußerliche. Wie jedoch Heinrich in der Fußnote anmerkt, erklärt sich die katholische Kirche durchaus nicht aus der bloß äußerlichen Verfassungsform der katholischen Kirche; sonst könnte man dieselbe nachahmen! Das wiederum heißt: Wenn ich der Kirche nur eine rein äußerliche Verfassungsform zuschreibe, wird sie nachahmbar, und ich kann das Original nicht mehr von der Nachahmung, der Fälschung unterscheiden – was wir heute fast überall feststellen können und müssen.
Wie erschreckend oberflächlich und naturalistisch ist das Urteil selbst der meisten sog. Traditionalisten geworden! Ein klein bißchen Schein genüg schon, um sie alle zu täuschen. Wenn Bergoglio auch nur einen ein wenig katholische klingenden Satz von sich gibt, dann sind alle sofort wieder erleichtert und sehen darin einen neuen Hoffnungsschimmer. Diese Leute sind gar nicht mehr fähig zu bedenken, was der Dogmatiker Heinrich hervorhebt: „Es besteht also diese Einheit nicht lediglich in äußeren Cultusformen oder im äußeren Kirchenregiment, sondern vor Allem in dem gläubigen Bekenntnisse der ganzen, das ganze Gebiet religiöser und sittlicher Wahrheit umfassenden, Glaubens- und Sittenlehre Christi, und zwar auf Grund der von der Kirche repräsentierten göttlichen Autorität Christi.“ In der Menschenmachwerkskirche zeigt sich auch das, was Heinrich anfügt, notwendigerweise verwirklicht: „Keine nur fingierte Unfehlbarkeit eines höchsten Glaubensrichters kann und wird je einen wahren und innerlichen Glaubensgehorsam finden.“
Eine fingierte Unfehlbarkeit
Da es in der Menschenmachwerkskirche nur noch eine fingierte Unfehlbarkeit eines höchsten Glaubensrichters gibt, kann dieser selbstverständlich auch keine Glaubens-Einheit mehr begründen. Denn letztlich wählt jeder nach eigenem Gusto bzw. selbstgebastelter Tradition von den „unfehlbaren“ Entscheidungen seines Lehramtes das aus, was ihm paßt, wohingegen er genauso selbstverständlich das verwirft, was ihm nicht paßt, weil das nämlich dann natürlich a priori nicht „unfehlbar“ sein kann. Wie gesagt, oberster „unfehlbarer“ Richter in Glaubenssachen ist ja letztlich immer nur das eigene, private Urteil, letzte Norm ist die eigene Tradition. Die Unfehlbarkeit ist nur noch fingiert, scheinbar, gespielt – aber niemals wirklich oder gar übernatürlich! Darum ist sie auch niemals einforderbar. Eine „unfehlbare“ Entscheidung in der Menschenmachwerkskirche löst vielmehr nur eine endlose Diskussion darüber aus, ob die Entscheidung nun wirklich auch unfehlbar gewesen und gemeint war. Und im übrigen ist auch eine solchermaßen „unfehlbare“ Entscheidung wiederum nur zeitbedingt und kann später natürlich auch revidiert werden.
Hierzu ein Beispiel aus jüngerer Zeit: „Kardinal“ Claudio Hummes, emeritierter Erzbischof von Sao Paulo und ehemaliger Präfekt der Kleruskongregation gab am 27. Juli 2014 der brasilianischen Tageszeitung Zero Hora ein Interview. Darin wurde er u.a. gefragt: „Könnte die Zulassung von Bischöfinnen, wie es vor kurzem die anglikanische Kirche von England getan hat, keine Alternative sein?“ Darauf antwortete er folgendermaßen: „Das Problem der Frage ist, daß Jesus keine Frau zum Apostel machen wollte. Wir kennen die Gründe nicht. Danach hat Johannes Paul II. die Frage noch mehr kompliziert, weil er an einem Punkt behauptete, daß die Katholische Kirche keinen Grund hat, es zu tun. Wenn die Kirche die Gründe finden sollte, könnte es sein, daß die Frage anders gesehen wird. Die Frage des Zwangszölibats ist sehr viel einfacher, weil es immer verheiratete Priester gab, in den orientalischen Kirchen oder bei den Anglikanern, die vor zwei Jahren in die Katholische Kirche zurückgekehrt sind.“
Es ist zu hoffen, daß der Leser aus diesen Zeilen herausliest: So kann man jedes Dogma der Kirche relativieren – und schließlich ad acta legen und fröhlich leugnen! Hier zeigt sich, was die allermeisten Traditionalisten bis heute nicht wahrhaben wollen, weil sie den Modernismus niemals richtig studiert haben: Für den Modernisten sind Dogmen nichts anderes als Probleme, die es zu lösen gilt. Wobei die Häresie, die Glaubensleugnung die Problemlösung ist! Auch hierin ist Bergoglio Meister seines Faches! Und es ist ihm durchaus zuzutrauen, daß er auch die letzten noch anstehenden „Probleme“ souverän lösen wird.
Der Katholik Heinrich wußte noch: „Keine menschliche Autorität wird jemals im Stande sein, eine Einheit der Überzeugung auch nur in einem beschränkten Kreise und für einige Dezennien [Jahrzehnte] hervorzubringen.“ Wen wundert es da, wenn in der Menschenmachwerkskirche mit ihrer rein menschlichen Autorität jeder sich seinen eigenen Glauben, bzw. Unglauben zusammenbastelt – allen voran Herr Bergoglio! Eines wird jedoch durch Bergoglio hervorgekehrt: Letztlich haben die modernen „Katholiken“ schon lange nicht mehr ihrem Papst einen übernatürlichen Glaubensgehorsam geleistet, sondern immer nur das geglaubt, was mit ihren persönlichen Überzeugungen oder ihren Traditionen übereinstimmte. Nur konnten sich die Konservativen und Traditionalisten bisher noch einbilden, sie gehorchten ihrem „Papst“, weil dieser zufällig dasselbe sagte, was sie dachten – bzw. weil sie sich einbilden konnten, er dächte dasselbe wie sie, obwohl das gar nicht den Tatsachen entsprach. Dies hat sich mit Bergoglio schlagartig geändert, nun dürfen sich die Progressisten darüber freuen, daß endlich einmal ihr „Papst“ dasselbe denkt wie sie – was auch wirklich den Tatsachen entspricht. Aber egal, ob konservativ, progressistisch oder traditionell, dieser Glaube ist immer nur äußerlich und rein natürlich und kann deshalb niemals eine wahre Glaubens-Einheit begründen!
Wohingegen „die katholische Einheit sich nur aus dem übernatürlichen Glauben erklärt, sowohl in den Trägern der Autorität, als in den Gliedern der Kirche. Nur die wirklich durch Gott gesetzte und durch seinen Beistand unfehlbare Autorität hat die Kraft und den Mut, den Glauben zu gebieten, den sie selbst in sich trägt, und nur der von Gott der Seele eingegossene Glaube erzeugt die freudige und zweifellose Zustimmung zur Lehre der Kirche.“
Rein äußerliche Einheitsformen
Kommen wir noch auf die vorherige Fußnote im Text Heinrichs zu sprechen, in der er den Unterschied zwischen einer wahren, inneren Einheit und einer äußeren anhand von zwei Beispielen erklärt: „In der russischen Kirche, wo die eiserne Faust des Staates und einer längst erstarrten Überlieferung eine äußere Uniformität erzwingt, ist die innere Glaubenseinheit nicht vorhanden, vielmehr durch ein weit verbreitetes Sektenwesen aufgehoben. Die äußerliche Union verschiedener protestantischer Konfessionen durch die Einheit eines vom Staate getragenen Kirchenregiments, oder auch äußeren Kultus- oder Bekenntnisformularien, ist das gerade Gegenteil der wahren Einheit. Wo der Mittelpunkt der Einheit fehlt, den Christus gelegt hat, ist eben wahre Glaubenseinheit unmöglich.“
Was Heinrich hier für die russische Kirche und die Protestanten sagt, gilt gleicherweise für die Menschenmachwerkskirche. Letztlich wird deren Einheit nur noch durch äußere Mittel erzwungen. Im Innern hingegen befindet sich „ein weit verbreitetes Sektenwesen“. Wie erstaunt ist man immer wieder, wenn etwa zuweilen in Statistiken erfaßt wird, was die heutigen „Katholiken“ alles glauben bzw. nicht mehr glauben. Da bleibt wirklich nur eine verschwindend kleine Minderheit übrig, die alles glaubt, was als katholischer Glaube in der Statistik angeführt ist, wobei diese nicht einmal alle Dogmen erfaßt! Ein Priester einer traditionellen Wallfahrtsstätte klagte einmal, daß mindestens 20% der Wallfahrer – die man doch gemeinhin als Konservative bezeichnen muß! – an die Wiedergeburt glauben! Wenn man einmal genauer hinschauen würde, würde man schnell feststellen, daß nichts mehr übrigbleibt vom katholischen Glauben. Der Abfall ist allgemein, die allermeisten Menschenmachwerkskirchler sind Neuheiden mit einem verwitterten christlichen Anstrich!
„Theologischer“ Wahnsinn
Noch ein Wort zum Vergleich mit den Protestanten. Wie Heinrich hervorhebt, ist die „äußerliche Union verschiedener protestantischer Konfessionen durch die Einheit eines vom Staate getragenen Kirchenregiments, oder auch äußeren Kultus- oder Bekenntnisformularien, … das gerade Gegenteil der wahren Einheit“. Wer meint, der Menschenmachwerkskirche noch die der katholischen Kirche allein zukommende Note der Einheit zusprechen zu können, der kann eine Zahnbürste nicht von einem Hund unterscheiden, der ist also wahnsinnig geworden. Letztlich müssen aber diesen Wahnsinn all jene leisten, die in der Menschenmachwerkskirche immer noch die katholische Kirche sehen!
Die Folgen dieses theologischen Wahnsinns sind letztlich unabsehbar. Im Psalm 42, Vers 8 heißt es: „Abyssus abyssum invocat, in voce cataractarum tuarum. Omnia excelsa tua, et fluctus tui super me transierunt.“ – „Hier gibt ein Abgrund an den andern weiter Deiner Wasserfälle Hall. / So sind gestürzt all Deine Wogen / und Deine Wellen über mich.“ Ein Abgrund des theologischen Wahnsinns zeugt einen weiteren Abgrund, bis die Wogen und Wellen des Irrtums alles unter sich bedecken. Bergoglio aber ist der Tsunami des theologischen Wahnsinns und spült auch noch die allerletzten Reste katholischen Denkens weg. Was bleibt, ist eine Wüste des Grauens…
Der Pluralismus der Menschenmachwerkskirche
Abschließend noch ganz kurz ein Gedanke zur Note der Katholizität. Unser Dogmatiker Heinrich erklärt:
C. Die Katholizität ist in so fern in der Einheit enthalten, als jene eben die Einheit aller Glieder der Kirche in Allem, was zum Glauben und kirchlichen Gehorsam gehört, ausspricht. Allein die Katholizität fügt zu dieser Einheit noch das Moment hinzu, daß diese vollkommene Einheit nicht etwa bloß eine irgendwie beschränkte ist, sondern die ganze Menschheit, sowohl in ihrer zeitlichen Dauer, als in ihrer räumlichen Verbreitung, in allen ihren Stämmen und Völkern umfaßt.
Die Menschenmachwerkskirche ist schon lange wie die Protestanten in Nationalkirchen zerfallen. Dies wird allein noch durch die rein äußerliche Leitung durch Rom und den Mißbrauch der Namensbezeichnung „katholisch“ überspielt. Spätestens mit der „Königsteiner Erklärung“ vom 30. August 1968 etwa war die deutsche Bischofkonferenz öffentlich von den lehrmäßigen Vorgaben Roms zur Sexualmoral abgefallen (nicht erst durch ihren jüngst eingeschlagenen "synodalen Weg" zusammen mit dem "ZdK"). Wobei das modernistische Rom Montinis diesen Abfall natürlich tolerierte, weil es ihn letztlich nur wollen konnte (ebenso wie der "synodale Weg" ganz im Sinne Bergoglios ist). Denn die „kollegiale Kirche“ des 2. Vatikanums ist ihrem Wesen nach pluralistisch, sie hat gar keinen gemeinsamen Glauben mehr, sondern ist immer nur gemeinsam mit allen Teilkirchen auf dem Weg zur Wahrheit – oder konkreter und weniger pseudomystisch ausgedrückt: gemeinsam auf dem Weg zur altchristlichen Welteinheitsreligion.
Auch hier leistet Bergoglio ganze Arbeit, wenn er die Gedanken des 2. Vatikanums endlich ganz konsequent in die Tat umsetzt. Er ist der „Superman“, der die Menschenmachwerkskirche auf Vordermann bringt – bereit, im weltweiten antichristlichen Drama das Kommen des großen Meisters vorzubereiten. Es sollte niemand erstaunen, daß die Menschenmachwerkskirchler – wenigstens die „linken“ unter ihnen – das auch noch toll finden und ihren „Papst“ als „Superman“ feiern.
Auf "SpiegelOnline" war am Mittwoch, dem 29.01.2014, unter dem Titel „Hier kommt der Superpapst“ zu lesen: „Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Nein, es ist Super-Franziskus. Ein italienischer Straßenkünstler hat den Papst in Superman-Pose auf einem riesigen Sticker auf eine Hauswand geklebt. Der Vatikan zeigt sich begeistert - und darf sich noch über ein anderes ungewöhnliches Papstbild freuen.“ Wir zitieren aus dem Artikel:
Die Popularität von Papst Franziskus scheint neue Dimensionen zu erreichen: Der 77-Jährige als Superman, wie er in seiner weißen Robe durch die Lüfte schwebt - ein Foto dieses riesigen Wandbilds an einem Haus in Rom hat der Vatikan via Twitter veröffentlicht. „Wir teilen mit euch ein Graffito, das an einer Wand in einer Straße in Rom in der Nähe des Vatikans entdeckt wurde“, hieß es auf der Seite des Päpstlichen Rats für soziale Kommunikation.
Das Bild, das Straßenkünstler Maupal auf die Wand geklebt hat, zeigt einen lachenden Pontifex mit einer gereckten rechten Faust. Er trägt ein Kreuz um den Hals, das im Wind weht. In der linken Hand hält er eine schwarze Tasche, auf der in weißen Buchstaben auf Spanisch das Wort für „Werte“ steht. Franziskus gilt als volksnah und verzichtete in der Vergangenheit mehrfach auf die strikten Sicherheitsvorkehrungen des Vatikans, um den Gläubigen nahe zu sein.
Aber nicht nur auf römischen Hauswänden ist der Papst zu sehen, sondern auch auf dem aktuellen Cover der US-Szenezeitschrift „Rolling Stone“. Damit steht er in einer Reihe mit Popgrößen wie David Bowie, Rihanna und John Lennon. Der Name der umfangreichen Titelstory heißt „The Times They Are A-Changin'“ („Die Zeiten ändern sich“) - eine Anspielung auf einen bekannten Bob-Dylan-Song.
Über einen päpstlichen Auftritt am Petersplatz in Rom schreibt „Rolling Stone“-Autor Mark Binelli: „Obwohl er bekanntlich von den schillernden päpstlichen Accessoires Abstand genommen hat, ist er doch überraschend stylish, heute trägt er einen weißen zweireihigen Übermantel, einen weißen Schal und eine eher etwas cremefarbene Soutane, alles tadellos geschnitten.“
Das zuletzt beschriebene Bild macht einen nachdenklich – Bergoglio über den Petersplatz schreitend, „überraschend stylish, heute trägt er einen weißen zweireihigen Übermantel, einen weißen Schal und eine eher etwas cremefarbene Soutane, alles tadellos geschnitten“ – also doch nicht nur eine Karikatur? Sicherlich nicht nur eine Karikatur! Das würde seiner Öffentlichkeitswirkung dann doch schaden. Wobei dieses Nicht-Karikatur-sein eher den weltlichen Bereich betrifft. Im Umgang mit der Welt ist Bergoglio durchaus weltgewandt. Wenn es jedoch um die Zerstörung des wahren Glaubens geht, dann ist Bergoglio Karikatur pur. Eben alles zu seiner Zeit und immer so, daß es dem Ansehen der wahren Kirche Jesu Christi am meisten Schaden zufügt.
Übrigens vergißt der „Rolling Stone“-Autor Mark Binelli zu erwähnen, daß die obligaten schwarzen Schuhe zum ganzen Outfit nicht passen wollten – aber das ist wohl schon zu einem Markenzeichen Bergoglios geworden, das man einfach übersieht oder wodurch womöglich sein Auftreten noch besonders hervorgehoben wird. Jedenfalls wirkt sein Schritt sicher und energisch: der Mann weiß, was er will, er kennt das Ziel seiner Zerstörungsarbeit…