Neue Broschüre: Moralische Entrüstung

Unsere neue Broschüre ist eben erschienen. Ihr Titel lautet: "Moralische Entrüstung". Wir zitieren aus dem Vorwort:



Es ist ein merkwürdiges Phänomen unserer heutigen Zeit: Probleme gäbe es genug, doch anstatt diese anzugehen, zu analysieren und zu lösen, gefällt man sich in „moralischer Entrüstung“. Irgendwelche Skandale oder Reizthemen, von den Medien wirksam in Szene gesetzt, lassen eine „öffentliche Debatte“ hochkochen, in welcher aber nicht vernünftig über Problemlösungen nachgedacht und geredet wird, sondern wo jeder, ganz gleich ob „links“, „rechts“ oder „Mitte“, sich seiner Einstellung gemäß so recht entrüsten und diese seine „moralische Entrüstung“ von sich geben kann. Angeheizt werden diese Debatten durch „Fernsehdiskussionen“, ein sehr beliebtes Format, bei denen allerdings nicht wirklich diskutiert, sondern durch geschickte Auswahl der Gegner nur weitere Entrüstung befeuert wird. Dem einzelnen wird in Internet-Foren und anderen „sozialen Medien“ ein Ventil gegeben, seine eigene Entrüstung in alle Welt hinauszuposaunen.

Hat man die allgemeine Entrüstung bis zum Siedepunkt getrieben und eine Zeitlang kochen lassen, so ebbt sie wieder ab und verschwindet, wie sie gekommen ist – wobei sie meist postwendend durch die nächste Entrüstungs-Welle abgelöst wird. Geschehen tut – nichts.

Die Wahrheit bleibt dabei völlig auf der Strecke. Denn im Grunde ginge es ja darum, die Wahrheit zu erkennen und der Wahrheit gemäß, also „recht“ zu handeln. So und nur so löst man auch Probleme. Doch um die Wahrheit geht es nicht. Die Wahrheit gibt es für den „modernen Menschen“ nicht mehr. Es gibt nur noch die je eigene, subjektive „Wahrheit“, die im Grunde nicht mehr ist als eine beliebige Meinung. So prallen nur noch verschiedene „Meinungen“ aufeinander, und man streitet darum, wer nun recht behalten soll – wie die Kinder im Sandkasten. Herauskommen tut dabei nichts. Aber immerhin kann sich jeder einreden, es dem Gegner wieder einmal gründlich gegeben zu haben.

Das Phänomen hat auch auf den kirchlichen Bereich übergegriffen. Dort bemüht man sich nicht mehr um die göttliche Wahrheit, sondern es werden Flügelkämpfe zwischen „Konservativen“ und „Progressisten“ aufgeführt, emotional hoch aufgeladen mit „moralischer Entrüstung“, die am Ende wirkungslos verpuffen – oder doch nichts eingebracht haben als eine weitere Auflösung aller Begriffe und Strukturen, zu Lasten der Wahrheit.

Vorliegende Arbeit will diesem Phänomen der „moralischen Entrüstung“ ein wenig auf die Spuren kommen und folgt diesen von den antiken Philosophen bis hin zur modernen Gesellschaft und der modernistischen und postmodernistischen Menschenmachwerkskirche. Begibt man sich auf diese Suche nach der Wahrheit, statt sich auf das kindische Spiel der „moralischen Entrüstung“ einzulassen, so tun sich erstaunliche Einsichten und Zusammenhänge auf, die wir unseren aufmerksamen Lesern nicht vorenthalten wollen.

„Darum betete ich, und es ward mir Einsicht gegeben, ich rief, und der Geist der Weisheit kam über mich. Und ich gab ihr den Vorzug vor Königreichen und Thronen, und Reichtum hielt ich für nichts im Vergleich mit ihr. Auch stellte ich ihr nicht kostbares Gestein gleich, denn alles Gold ist im Vergleich mit ihr ein wenig Sand, und wie Kot wird das Silber neben ihr geachtet. Mehr als Gesundheit und Schönheit liebte ich sie und zog es vor, sie zum Lichte zu haben, denn ihr Glanz ist unauslöschlich. Es kam mir aber alles Gute zugleich mit ihr, und unzählbarer Wohlstand durch ihre Hand. Und ich erfreute mich an allem, denn diese Weisheit ging vor mir her, und ich wußte nicht, daß sie von allem dem die Mutter ist. Arglos habe ich sie erlernt und neidlos teile ich sie mit und ihren Reichtum verberge ich nicht. Denn sie ist ein unerschöpflicher Schatz für die Menschen; wer ihn benützt, wird der Freundschaft Gottes teilhaftig und um der Gaben der Zucht willen empfohlen“ (Weish 7, 7 – 14).

Die Broschüre kann ab sofort auf unserer Seite thomasvonaquin.org bestellt werden.