In diesem Jahr werden es 50 Jahre, seit Montini alias „Paul VI.“ mit seiner Konstitution „Missale Romanum“ den „Novus Ordo Missae“, die sog. Neue Messe, eingeführt hat. Von Anfang an gab es viel Aufregung deswegen, doch fiel die theologische Aufarbeitung bisher eher bescheiden aus, obwohl inzwischen ein halbes Jahrhundert verflossen ist. Im allgemeinen blieb es bei vordergründigen und oberflächlichen Kritiken, wenn Anhänger der „alten Messe“ der „Neuen Messe“ vorwarfen, es an Sakralität fehlen zu lassen, zu Mißbräuchen einzuladen, ja „protestantisierend“ zu sein und dergleichen mehr. Dabei identifizierte man die „alte Messe“, die man auch „tridentinische Messe“ nannte, ohne weiteres mit der „Liturgie Johannes‘ XXIII.“ und machte so eine Front auf zwischen „Vorkonziliar“ und „Nachkonziliar“, 1962 und 1969. Es bildeten sich zwei Lager, die einander zunächst feindlich gegenüberstanden und in den 2000er Jahren, insbesondere durch das „Motu proprio Summorum Pontificum“ Ratzingers alias „Benedikt XVI.“, in versöhnlichere Beziehungen traten. Der Sache wurde man jedoch nicht gerecht. Im Gegenteil, die Verwirrung und Unkenntnis wurde nur noch größer.
Unsere neue Broschüre „Liturgische Metamorphose“ will einen Beitrag leisten, um zu einem tieferen Verständnis dessen zu gelangen, was mit dem „Novus Ordo“ eigentlich geschehen ist und wie dieser liturgisch und kirchengeschichtlich einzuordnen ist. Dazu vertreten wir hauptsächlich zwei Thesen: 1. Der „Novus Ordo Missae“ ist kein gültiger Meßritus, er ist kein Ritus der heiligen Kirche, ja er ist überhaupt keine Heilige Messe; er verhält sich zur Heiligen Messe wie das Opfer Kains zu dem Opfer Abels. 2. Der „Novus Ordo Missae“ entstand nicht von heute auf morgen und ist nicht erst ein „nachkonziliares“ Produkt, sondern weist auf eine lange geschichtliche Vorbereitung zurück, wobei der Eindruck erweckt werden sollte, es handle sich um eine Weiterentwicklung bzw. Metamorphose hin zu einer anderen „Ausdrucksform der ‚Lex orandi‘ der katholischen Kirche des lateinischen Ritus“ und einer neuen „Anwendungsform des einen Römischen Ritus“ - oder vielmehr um eine Rückkehr zu dessen ursprünglichen Formen. Das „II. Vatikanum“ war nur eine – wenn auch wichtige – Etappe in diesem Prozeß, in den sich allerdings auch die „Bücher Johannes‘ XXIII.“ als eine frühere Station einreihen. Hauptakteur entscheidenden Phase war Annibale Bugnini, der von 1948 bis 1975 die Fäden in der Hand hielt, um das „Große Werk“ eines Alchemisten zu vollbringen und die „Transmutation“ oder „Verwandlung“ zu vollenden.
Die Broschüre „Liturgische Metamorphose“ ist nun bei uns erhältlich und kann auf unserer Seite thomasvonaquin.org bestellt werden.