An den Armen Seelen ist das Armsein sprichwörtlich geworden, denn wer ist ärmer, als derjenige, der sich in äußerster Not befindet, sich aber selbst nicht mehr helfen kann, also vollkommen auf fremde Hilfe angewiesen ist? Die Armen Seelen sind wirklich arme Arme Seelen, denn ihre Not ist unbeschreiblich groß und Hilfe gibt es für sie nur durch ihre Mitbrüder aus der streitenden Kirche.
Früher, als der Glaube an die Armen Seelen noch im Volk lebendig war, durften die Armen Seelen sich noch bemerkbar machen. Das war ja wenigstens in katholischen Gebieten auch sinnvoll, denn die Katholiken konnten ihr Jammern und Bitten oder manchmal sogar ihr Poltern und Lärmen leicht deuten. Da war der Gedanke dann sehr nahe: Die Armen Seelen brauchen unser Gebet oder eine Hl. Messe oder unsere Opfer. So wurde den Armen Seelen wieder schnell geholfen.
Es ist doch auffallend, daß es in protestantischen Ländern keine Armen-Seelen-Erscheinungen mehr gibt, dort gibt es nur noch Gespenstererscheinungen. Die Protestanten glauben ja nicht mehr ans Fegfeuer. Hat doch ihr großer Irrlehrer, Martin Luther, ihnen eingeredet: „Über das alles hat dieser Drachenschwanz, die Messe, viel Ungeziefer und Geschmeiß mancherlei Abgötterei gezeugt: Erstens das Fegefeuer. Da hat man mit Seelenmessen, Vigilien, dem siebten, dem dreißigsten und jährlichem Begängnis, zuletzt mit der Gemeindewoche und Allerseelentag und Seelenbad ins Fegefeuer gehandelt, dass die Messe schier allein für die Toten gebraucht ist, so doch Christus das Sakrament allein für die Lebendigen gestiftet hat. Darum ist das Fegefeuer mit all seinem Gepränge, Gottesdienst und Gewerbe für lauter Teufelsgespinst zu achten. Denn es ist auch wider den Hauptartikel, dass allein Christus und nicht Menschenwerk den Seelen helfen soll, während uns sonst nichts von den Toten befohlen oder geboten ist“ (Luther, Martin - Schmalkaldische Artikel).
Wenn also ein Protestant schon einmal das Glück hat, ohne hl. Meßopfer, ohne hl. Beichte und Kommunion, ohne letzte Ölung gerettet zu werden und schließlich ins Fegefeuer kommt, dann kann er doch niemals hoffen, daß die Verwandten und Bekannten für ihn beten. Sie lassen ihn einfach im Fegefeuer schmoren, so muß man schon sagen, weil es angeblich gar kein Fegefeuer gibt. Da kann man nur feststellen: Sehr arme Arme Seelen.
Die sel. Maria Anna Lindmayr (1657 – 1726) berichtet: „Gott hat mir auch großes Licht gegeben über jene Seelen, welche im Luthertum gelebt und auch darin gestorben sind. Gar viele derselben sind nicht ewig verloren, sondern zur Seligkeit gelangt, weil sie nicht genugsam Verständnis gehabt oder gar unschuldig gewesen sind, weshalb ihnen Gott am Ende des Lebens Gnade gegeben hat zu einem Reueakt, der zur Seligkeit genügend war, und sie dann so in der Gnade Gottes gestorben sind. Es wurde mir dabei geoffenbart, daß dieses Seelen seien, die im Leben an die Wahrheit, daß nichts Unreines in den Himmel eingehen könne, glaubten. Sie sind mit in einem ganz anderen Gefängnis gezeigt worden und haben den Mund wie Verhungernde gegen mich aufgetan und sich beklagt, daß ich sie vergessen habe. Ich wußte anfangs nicht, was dies für Seelen seien; nachdem ich gebetet haben, ist mir aber geoffenbart worden, diese Seelen wären ganz ohne Hilfe. Sie sagten zu mir, ich sollte und könnte ihnen helfen; denn weil sie nicht in der wahren Kirche gelebt haben, seien sie auch von allen Hilfsmitteln abgeschnitten und nehmen nun ihre Zuflucht zu mir“ (Maria Anna Lindmayr, Mein Verkehr mit Armen Seelen, Stein am Rhein 1980, S. 45 f).
Wie schon gesagt, werden bei den Protestanten aus den Armen Seelen Gespenster. Besonders in England gibt eine Vielzahl an Gespenstergeschichten. Man sagt sogar, in England habe jedes alte Schloß seinen Schloßgeist. Besonders bekannt ist „Das Gespenst von Canterville“ des irischen Schriftstellers Oscar Wilde, das auch vielfach verfilmt wurde. In dieser Erzählung kommt zum Ausdruck, wie alles Jenseitige ins Gespenstische abgleitet, sobald man einen falschen Glauben hat. Wobei Oscar Wilde als geborener Ire wohl gar nicht rein protestantisch dachte, sondern mit seinem anglikanischen Glauben durchaus auch katholische Vorstellungen verband. In seiner Erzählung muß das Gespenst von Canterville Jahrhunderte lang im Schloß Canterville spuken, weil es seine Frau ermordet hat, und findet keine Ruhe.
Als sich Virginia, die Tochter des amerikanischen Gesandten, Mr. Hiram B. Otis, der das Schloß, die ganze Einrichtung und dazu gleich auch noch den Geist kaufte, den Mut nahm, den Geist eines Tages anzusprechen, gestand dieser: „Seit dreihundert Jahren habe ich nicht mehr geschlafen, und ich bin so müde.“ Und Virginia, von Mitleid bewegt: „Armer, armer Geist,“ sprach sie leise, „haben Sie denn kein Fleckchen, wo Sie mal schlafen können?“ Worauf das Gespenst entgegnet: „Weit hinter jenen Wäldern liegt ein kleiner Garten. Da wächst langes Gras, da blühen die großen weißen Sterne des Schierlings, und die Nachtigallen singen die ganze Nacht hindurch. Die ganze lange Nacht singen sie, und der kalte, kristallne Mond schaut nieder, und die Trauerweide breitet ihre Riesenarme über die Schläfer aus.“ Hierauf füllten sich Virginias Augen mit Tränen und sie flüstert: „Sie meinen den Garten des Todes?“
Jedem Katholiken dürfte bei dieser Schilderung Oscar Wildes noch die Ähnlichkeit mit der wahren Vorstellung über das Leben nach dem Tod auffallen, beten wir doch für die Armen Seelen: O Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. O Herr, laß sie ruhen in Frieden. Amen. Es ist sicherlich nicht verkehrt, sich ab und zu daran zu erinnern, daß man beim Lesen der allermeisten Bücher darüber stolpert, daß das literarisch Dargestellte der katholischen Wirklichkeitsdeutung ermangelt und somit zu irrigen Vorstellungen verführt. So haben viele moderne Irrlehrer ihre Irrtümer nicht in philosophisch-theologischen Büchern unter die Leute gebraucht, sondern in der Form von Romanen oder Erzählungen.
Aber folgen wir nochmals den Gedanken von Oscar Wilde. Er läßt das Gespenst sagen: „Ja, Tod. Der Tod muß so schön sein. In der weichen braunen Erde zu liegen, während das lange Gras über einem hin und her schwankt, und der Stille zu lauschen. Kein Gestern, kein Morgen haben. Die Zeit und das Leben vergessen, im Frieden sein. Sie können mir helfen. Sie können mir die Tore des Todes öffnen, denn auf Ihrer Seite ist stets die Liebe, und die Liebe ist stärker als der Tod.“ Es zeigt sich hier besonders greifbar, wie schwerwiegend der Irrtum in seinen Folgen ist. Zwar erscheint der Tod wie eine Erlösung, aber es fehlt die klare Auskunft, wie es nach dem Tod weitergeht. Wie ist es aber dann mit der Liebe, die stärker ist als der Tod, wenn der Tod das Ende von allem ist? Welchen Wert hat eine Erlösung noch, wenn mit dem Tod doch alles aus ist? Nun, wie stellt sich Oscar Wilde das ganze vor? Welche Er-Lösung hat er seinen Lesern anzubieten?
Das Gespenst fragt Virginia:
„‚Haben Sie je die alte Prophezeiung an dem Fenster in der Bibliothek gelesen?‘
‚O, wie oft,‘ rief das junge Mädchen aufblickend, ‚ich kenne sie sehr gut. Sie ist mit verschnörkelten schwarzen Buchstaben geschrieben und schwer zu lesen; es sind nur sechs Zeilen:
Wenn ein goldenes Mädchen es dahin bringt,
daß es sündige Lippen zum Beten zwingt,
Wenn die dürre Mandel unter Blüten sich senkt,
ein unschuldiges Kind seine Tränen verschenkt,
Dann wird dies Haus wieder ruhig und still,
und Friede kehrt ein auf Schloß Canterville.
Aber ich weiß nicht, was das heißen soll.‘
‚Das heißt: daß Sie für mich über meine Sünden weinen müssen, da ich keine Tränen habe, und für mich, für meine Seele beten müssen, da ich keinen Glauben habe, und dann, wenn Sie immer gut und sanft gewesen sind, dann wird der Engel des Todes Erbarmen mit mir haben. Sie werden entsetzliche Gestalten im Dunkeln sehen, Schauriges wird Ihr Ohr vernehmen, aber es wird Ihnen kein Leid geschehen, denn gegen die Reinheit eines Kindes sind die Gewalten der Hölle ohne Macht.‘“
Auch in diesen Worten kommt noch ein Rest von Wissen über das wahre Schicksal der Toten zum Ausdruck. Die Armen Seelen können in dem Sinne nicht über die eigenen Sünden weinen, daß ihre Tränen einen verdienstlichen Wert hätten. Aber unsere Tränen haben noch verdienstlichen Wert, wenn Virginia für die Arme Seele weint, dann können diese Tränen von Gott als stellvertretende Sühne angenommen werden. Und auch unser Gebet kann den Armen Seelen Linderung bringen, ganz besonders, wenn es durch einen kirchlichen Ablaß bereichert wird, wobei das Gebet einer reinen Seele vor Gott am meisten vermag, „denn gegen die Reinheit eines Kindes sind die Gewalten der Hölle ohne Macht“. Aber den Glauben haben die Armen Seelen natürlich schon. Ja, sie haben sogar schon bei ihrem persönlichen Gericht die Heiligkeit Gottes so klar vor Augen gehabt, daß sie seitdem durch dessen Gerechtigkeit im Fegefeuer zurückgehalten werden und auch selber sehnlichst wünschen, von allen Resten der Sünde losgelöst zu werden, um der Gerechtigkeit Gottes genüge zu leisten.
Wie schade ist es, daß die allerwenigsten Bücher der Weltliteratur der von Gott geoffenbarten Wirklichkeit nicht entsprechen und dem Leser eine Welt vorgaukeln, die es gar nicht gibt. Wie viel Segen könnte eine katholische Literatur wirken, die den Geist mit der Wahrheit erfüllt und das Gewissen zum Guten lenkt!
In Oscar Wildes Erzählung erklärt sich Virginia bereit, das Gespenst zum Todesengel zu begleiten – „Plötzlich erhob sie sich, ganz blaß, aber ihre Augen leuchteten. ‚Ich fürchte mich nicht,‘ sagte sie bestimmt, ‚ich will den Engel bitten, Erbarmen mit Ihnen zu haben.‘“ – und ihm durch ihre Fürbitte die ewige Ruhe zu erflehen. Als sie aus der jenseitigen Welt wieder zurückgekehrt ist, erklärt sie: „Papa, ich war bei dem Gespenst. Es ist tot, und du mußt kommen, es zu sehen. Es ist in seinem Leben ein schlechter Mensch gewesen, aber es hat alle seine Sünden bereut, und ehe es starb, gab es mir diese Schatulle mit sehr kostbaren Juwelen.“
Nochmals kommt hier katholisches Gedankengut zum Vorschein, es kommt letztlich darauf an, daß man die Sünden von ganzem Herzen bereut, in diesem Leben bereut, bereut, solange es noch Zeit dazu ist. Außerdem ist es auch wahr, die Armen Seelen sind äußerst dankbar für jedwede Hilfe, die wir ihnen gewähren. Und Gott gibt ihnen die Erlaubnis und Möglichkeit, diese Dankbarkeit uns gegenüber auch zu zeigen, indem sie uns in unseren Anliegen helfen – auch wenn es nicht unbedingt eine „Schatulle mit sehr kostbaren Juwelen“ sein muß, wissen doch die Armen Seelen viel besser als wir, worauf es in diesem irdischen Leben ankommt, haben sie schließlich an der eigenen Seele erlebt, was ewigkeitstauglich ist und was nicht.
Lassen wir diesem literarisch frei erfundenen Gespenst noch zwei Berichte über echte Geister folgen, aus denen auch der unterschiedliche konfessionelle Umgang mit solchen Tatsachen ersichtlich wird. Beide Berichte stammen aus dem Buch von Bruno Grabinski, „Was wissen wir vom Jenseits?“, Verlag Siegfried Hacker, Gröbenzell 1969.
Der erste Bericht stammt von „Fürst Philipp zu Eulenburg-Hertefeld, lange Zeit vertrautester Freund des Kaisers Wilhelm II, bis er bekanntlich in jene unglückselige Affäre verquickt wurde, die ihn vor die Schranken des Gerichts brachte, und die sich wie ein düsterer Schatten auf seine letzten Lebensjahre legte, (übrigens war damals die Meinung über die Schuld des Fürsten außerordentlich geteilt). Zu der Zeit aber, als Eulenburg die nachstehend geschilderten Erlebnisse hatte, war er preußischer Botschafter in München. Er war nicht nur Diplomat, sondern auch Offizier, durch und durch liberal eingestellt und nichts weniger als das, was man einen ‚Geisterseher’ nennt. In seinen hinterlassenen Aufzeichnungen, die unter dem Titel ‚Das Ende König Ludwigs II. und andere Erlebnisse’ (1. Band) von seiner Witwe Fürstin Augusta zu Eulenburg-Hertefeld (Leipzig 1934) herausgegeben wurden, berichtet Eulenburg in dem Kapitel ‘In alten Schlössern’ folgende Erlebnisse:
‚Das uralte Kloster Bebenhausen enthält verschiedene Höfe. An seiner Innenseite befinden sich im ersten Stockwerke lange Gänge, mit großen Fenstern nach der Hofseite bzw. nach den reizenden Gärten, zu denen die Höfe umgestaltet sind. Die Türen führen zu den einzelnen Zellen, die untereinander keine Verbindung haben. Diese Zellen sind jetzt als Gastzimmer hergerichtet. Auf meinem Gang befand sich, als ich dort einmal weilte, einige Zellen von der meinen entfernt, auch das Zimmer meines Leibjägers Emanuel.
Es war im Schummerlicht, nach der Rückkehr von der Jagd, als ich mich ausziehen wollte, um etwas zu ruhen. Ich trat aus meiner Tür auf den Gang, der völlig leer war, um Emanuel zu rufen, als ich am Ende des Ganges eine schwarze Gestalt bemerkte, die langsam auf mich zugeschritten kam. Es lag mir so fern, an einen Spuk zu denken, daß ich mir den Kopf zerbrach, ob die langsam schreitende Gestalt ein Mann oder eine Frau sei. In einer der Türen, in nicht großer Entfernung, verschwand die Figur in dem Augenblick, als Emanuel aus seiner Zelle trat, um zu mir zu kommen. Ich hatte plötzlich ein eigentümliches Empfinden, ging ihm entgegen bis zu der Tür, vor der die Gestalt verschwunden war und fragte ihn, ob er hier jemand gesehen habe. Er sagte, daß er im Augenblicke des Hinaustretens einen schwarzgekleideten Menschen gesehen habe, doch sei dieser plötzlich verschwunden gewesen. Ich wollte nicht eine Geschichte aus meiner Beobachtung machen und schwieg. Doch merkte ich mir die Tür der Zelle, durch die anscheinend die Gestalt verschwunden war. Ich sagte Emanuel, er möge anklopfen und fragen, ‚wo der Fürst Hohenlohe‘ wohne, und ging zurück. Emanuel meldete, daß niemand geantwortet habe und die Tür verschlossen sei.
Abends nach dem Diner saß ich mit der Königin (von Württemberg) und Gräfin Degenfeld allein auf einem Etablissement bei dem Flügel. Ich begann sehr vorsichtig (da ich mich nicht blamieren wollte) von den Klostergängen zu sprechen und speziell von dem meinen: Ob da außer mir noch andere Gäste wohnten? Das wurde verneint. An der Stelle, wo der Gang an der Ecke des Hofes sich wendete, habe die Königin zwei Zimmer.
Plötzlich fragte die Königin, mich mit einer gewissen Neugierde betrachtend: ‚Weshalb erkundigen Sie sich nach den Bewohnern Ihres Ganges? Haben Sie dort jemand gesehen?’ Ich lachte und meinte, es sei wohl irgendein Dienstbote gewesen, den ich in eine Zelle treten sah, sonst habe ich niemand erblickt.
‚Wahrscheinlich schwarz’, sagte die Königin zu meinem Erstaunen. ‚Können Sie mir die Zelle bezeichnen, in die die schwarze Gestalt ging? – Ich will Ihnen offen sagen, daß ich weiß, wen Sie gesehen haben!’
‚Wer war es?’
‚Ich weiß es nicht’, antwortete die Königin ziemlich belustigt. ‚Ich weiß eben nur, daß diese Gestalt vorhanden ist, denn ich sah sie öfters, sogar einmal mit meinem Bruder zusammen, denn sie trat in mein Zimmer, dort bei dem Gang, wo Sie wohnen, und verschwand plötzlich vor unseren Augen.’
Ich fragte weiter, ob die Königin und ihr Bruder die Gesichtszüge der Gestalt erkannt hätten. Die Königin erklärte, es habe wie schwarze Schleier ausgesehen, während die Kleidung wohl die eines Mönches gewesen sei. – Das stimmte allerdings genau mit dem überein, was ich gesehen hatte.
‚Was ist denn aber in jener Zelle, vor der ich mit meinem Jäger stand?’ – ‚Nichts. Die Tür ist stets verschlossen. Altes Gerümpel liegt darin, und einen Ausgang hat die Zelle nicht. Wir sind nicht die einzigen, die jene Gestalt sahen, und man hat Wache gestanden vor der verschlossenen Tür, bis eilig der Schlüssel geholt war. Aber man konnte nie etwas entdecken! Wir haben uns längst daran gewöhnt, und niemand spricht jetzt mehr von der Gestalt. Sie ist uns gleichgültig geworden, da sie harmlos ist und nur hin und wieder das Gespräch sich ihr zuwendet. Aber der König liebt nicht, daß man davon spricht. Ich finde nichts dabei...’
Ich hatte auch nichts dagegen einzuwenden, schlief in meiner Zelle vortrefflich ohne jede Störung.“(Ebd. S. 206-209)
Wir haben es aus dem Mund der Königin gehört: „Wir haben uns längst daran gewöhnt, und niemand spricht jetzt mehr von der Gestalt. Sie ist uns gleichgültig geworden, da sie harmlos ist und nur hin und wieder das Gespräch sich ihr zuwendet.“ – Da kann man nur sagen: Sehr arme Arme Seele! Fügen wir noch einen zweiten Bericht hinzu, um noch etwas besser unterscheiden zu lernen:
„In dem nun zu schildernden Falle handelt es sich um Spukvorgänge ganz außergewöhnlicher und wohl wirklich einzig dastehender Art. Die Berichte darüber sind mir von mehreren gebildeten Personen, die Augen- und Ohrenzeugen waren, zur Verfügung gestellt worden, darunter Akademiker. Aber auch einfache, schlichte Menschen mit gesundem Verstand waren darunter, deren Zeugnis gerade deswegen ebenso glaubwürdig ist wie das der anderen.
Es handelt sich um das Schloß Bronnen an der Donau in der Nähe von Beuron. Ich habe über die dortigen Vorgänge einen längeren Bericht in der Zeitschrift für metapsychische Forschung (3. u. 4. Heft 1939 und 2. Heft 1940) veröffentlicht und muß mich hier auf einen kurzen Auszug beschränken.
Diese Vorgänge sollen mit Verbrechen zusammenhängen, die dort im 14. Jahrhundert von einem Ritter begangen worden seien. Nach der Schloßchronik habe er zwei Frauen und zwei Diener ermordet.
Das Schloß war in den letzten Jahren (bis 1939) an einen Freiburger Arzt Dr. J. verpachtet. Dieser lud öfter einen Geistlichen zu sich ein, dem er klagte, er und seine Frau würden auf dem Schloß durch Spukvorgänge sehr beunruhigt und belästigt. Außer einem Geistlichen, Pfarrer L., der dort oft in der Schloßkapelle den Gottesdienst abhielt, weilte auch Pfarrer A. zu Besuch, neben einer Anzahl Laien.
Am 8. September 1920 erblickten L. und Dr. J. nachts 10 Uhr auf der Burg am Fenster stehend einen weißen Fleck am Boden. Dieser vergrößerte sich und wuchs sich zu einer Gestalt aus, die frei in der Luft schwebte, sich über den Schloßfelsen hinausbewegte, dann wieder zurückkam, und zwar durch die Zweige der Bäume hindurch, die in diesem Augenblick rauschten. Die Gestalt kam immer näher und blieb in der Entfernung von einigen Metern schweben. Es war ein weißglänzendes Phantom, das Gesicht war ausgebildet, aber von weißen Schleiern umhüllt, wie auch die ganze Gestalt. L. fragte, was sie wolle, er wolle ihr gern helfen, wenn er könne, es erfolgte aber keine Antwort. Die Gestalt legte sich an einer bestimmten Stelle flach auf den Boden, erhob sich wieder und verschwand im Dienstgebäude, wo sehr starker Lärm und Gepolter entstand. Während L. wiederholt das Zeichen des Kreuzes in dieser Richtung machte, wurde der Lärm schwächer und nur ein Hämmern ließ sich hören. In der folgenden Nacht ungefähr um 1 Uhr, erwachte L. durch ein rasches Gehen über ihm in der oberen Etage. Er meinte erst, es seien Ratten. Aber dann tönte es wie Kegelschieben, es war, als ob zwei Männer mit einander ringen und der eine zu Boden fiele; dann kam es mit schweren Schritten die Treppe hinunter und pochte an seiner Tür. Der anwesende Hund winselte nur. Als sich der Spuk entfernt hatte, bellte der Hund laut und wütend.
Von diesen Spukvorgängen erfuhr auch Prof. F. aus F., ein Berliner Staatsrat, ein protestantischer Schloßgeistlicher und Reichstagsabgeordneter E., die zu Besuch aufs Schloß kamen. — In der nächsten Nacht wandelte die Erscheinung unter den Fenstern des Schlosses langsam auf und ab. Es war eine sehr breite Gestalt. Plötzlich schien sich diese zu teilen und ein zweites Phantom löste sich von ihr los. Diese Gestalt war mehr nebelgrau und verbeugte sich wiederholt vor der weißen Gestalt. Beide verschwanden im Dienstgebäude, und nun hörte man einen Lärm wie wenn Männer in einen Sarg geschlagen würden. Darauf kamen vier weiße Gestalten heraus und schwebten unter den Fenstern vorbei. L. rief nun: ‚Gebt Zeichen, ob ihr Dämonen oder arme Seelen seid, wenn möglich ein Lichtzeichen.‘ Nun sahen sie auf dem Boden etwas Leuchtendes wie einen großen Glühwurm. Plötzlich aber erhob sich vom Boden ein Rauch in die Höhe, der sich zu einer fünften Gestalt ausbildete. Diese schwebte gegen die Kapelle und verursachte ein wiederholtes Blitzen. Im Scheine des Blitzes sah man alle Gebäude des Hofes. Die Phantome aber erschienen in diesem Licht schwarz. Nun rief Pfarrer L. laut: ‚Wenn ihr hl. Messen nötig habt, so tut dies kund durch Blitzen!‘ Darauf erfolgte ein viermaliges Blitzen und alles verschwand. Die vier Messen wurden in Beuron zelebriert.
In der Nacht erfolgte wieder ein Gehen die Treppe hinauf, ein Pochen an der Tür von L.s Zimmer, auf das dieser durch Klopfen antwortete. Der Hund verhielt sich diesmal ruhig. Nun erfolgte aber ein solches Gepolter und Beben, daß alle Gegenstände im Zimmer und die Wände zitterten. Diesmal wurden zwei Gestalten gesehen auf der Schloßbrücke. Man sah deutlich, wie die eine Gestalt sich vor dem Tor auflöste und jenseits desselben sich wieder bildete; die andere Gestalt näherte sich sehr langsam der Burg und blieb wie zur Wache stehen. L. riet zu schießen, aber der Schloßpächter wollte nicht.
L. sagt, es sei ein ganz eigenartiges Gefühl, wenn man die Phantome sah, teils unheimlich, teils Ehrfurcht erweckend, wenn man dies langsame, würdevolle Dahinschweben sah. Er bedauerte, daß man die Phantome nicht photographiert habe.
Nach den Angaben des Pfarrers L., des Kastellans und anderer machen sich auf dem Schloß nicht nur arme Seelen, sondern auch Dämonen bemerkbar. Dies scheint tatsächlich der Fall zu sein, denn es passierte dem Pfarrer L., daß ihm, wie er selbst versichert, der Dämon einmal in Gegenwart von fünf Personen seine Sünden offenbarte. Und als L. beschämt ableugnete, ‚blamierte er mich erst recht!‘ erklärt L. freimütig. Er bemerkt ferner: ‚Als ich ihm (dem Dämon) einmal sagte: ‚Loquere latine, si potes!‘ (sprich lateinisch, wenn du kannst) sprach er sofort in dieser und noch in etwa zehn anderen Sprachen!‘
Der Kastellan des Schlosses, ein ehemaliger Kriegsteilnehmer, antwortete mir auf Anfrage u.a.: ‚Soviel kann ich Ihnen mit voller Bestimmtheit sagen, daß hier wirklich sehr sonderbare Dinge vor sich gehen! Tatsache ist z. B., daß man zu gewissen Zeiten sprechen hört und daß man auch selber mit den unsichtbaren Intelligenzen, die sich arme Seelen nennen und um Hilfe flehen, sprechen kann und daß man auch alles deutlich versteht. Dazwischen drängen sich immer wieder Dämonen, früher aber mehr und gewalttätiger als heute, die ihren Dreck und ihre schlechten Absichten an den Mann zu bringen suchen. Zusammengefaßt: die Sache hier auf dem Schloß ist sehr ernst, sie ist Tatsache und wir bzw. ich haben schon vieles erlebt. Ich bin mir allerdings noch nicht ganz klar, worauf das alles hinaus will. Jetzt verlangen die Geister beinahe nur noch Gebet, damit sie erlöst werden, und ich lasse mich mit ihnen auch nicht mehr weiter ein, als daß ich ihnen in diesem Punkte vollständig beistimme, als einzige Verbindung mit ihnen ... Alles andere erscheint mir gefährlich, ja verhängnisvoll zu sein. Ich merke, man muß einen Abstand halten zwischen sich und solchen Geistern... Ich habe hier schon unglaublich viel Dinge gehört, habe stundenlang mit diesen Geistern sprechen können. Von den Dämonen will ich nichts wissen. Ich bin meistens ganz allein hier oben auf dem Schloß und bleibe nur im Vertrauen auf Gott.‘
Von anderer Seite ist mir versichert worden, daß der Kastellan, der früher sich von der Religion abgewandt hatte und kaum noch etwas glaubte, seit er auf dieses Schloß gekommen und die ‚Bekanntschaft‘ mit diesen Spukgeistern gemacht, ein völlig anderer Mensch geworden sei. Er sei heute ein wirklich frommer, gottesfürchtiger Mann.“(Ebd. S. 215-219)
Wenn man von diesen Berichten her, die sich beliebig vermehren ließen, auf den Unglauben der heutigen Zeit schaut, so kann man nur feststellen, daß dieser Zeitzeugen von mehreren Jahrhunderten oder sogar Jahrtausenden der Irreführung oder des Betrugs bezichtigen muß, um sich rechtfertigen zu können. Blickt man auf die Geschichte des Unglaubens zurück, so ist auffallend: Der Modernismus hat etwa in der Mitte des 19. Jahrhunderts begonnen, auch das Urteil vieler Katholiken zu beeinträchtigen – genau zur selben Zeit hat der Spiritismus, also der Geisterglaube Amerika und Europa überschwemmt. In dem Augenblick, als die Katholiken ihren Glauben an die Engel und Armen Seelen verlieren, schießt der Spiritismus in Kraut, und der Glaube an Geister, die man beschwören kann, verbreitet sich zunächst unter den „Gebildeten“, sodann im Volk – die Geister aber, die sich beschwören lassen, sind die Dämonen! Dementsprechend war der moderne Unglaube schon immer sehr zwiespältig, er war nicht einfach nur Gottesleugnung, er schloß immer auch schon eine Zuwendung zu den Dämonen mit ein. Der Unglaube ist sozusagen nur die Medienseite des modernen Unglaubens, untergründig schwelt immer schon der Geisterglaube mit und führt immer mehr zum Satanismus, zur Teufelsanbetung.
Diese Entwicklung sollte uns nicht wundern, gibt es doch ohne den katholischen Glauben keine rechte Urteilsbasis für diese Phänomene. Der Innsbrucker Philosoph Prof. A. Gatterer S.J., sagte in der erste Hälfte des vergangenen Jahrhunderts noch bezüglich solcher Spukphänomene: „Vermag vielleicht das Studium der okkulten Erscheinungen sicheren Aufschluß über das Schicksal der Seele nach dem Tode zu gewähren? Für die Beantwortung dieser nicht nur wissenschaftlich interessierten, sondern auch für die Praxis des Lebens außerordentlich wichtigen Frage, sind nun allerdings viele spontane okkulte Kundgebungen, die zur Kategorie des gutartigen Spukes gehören, wie Armenseelenerscheinungen u. dgl. von außerordentlicher Bedeutung. Nur ungesunde Hyperkritik kann alle derartigen Vorkommnisse, freilich mit der nötigen Umsicht und Kritik gesammelt, leugnen, da sie für jeden, der guten Willens ist, eine leichtfaßliche und eindringliche Bestätigung jener gediegenen philosophischen Argumente darstellen, die schon von jeher für die Geistigkeit und Unsterblichkeit der Menschenseele vorliegen. Wir halten also fest: Nicht wenige Spontanerscheinungen Verstorbener sind die Grundlage eines gediegenen wissenschaftlichen Beweises für das Fortleben der Seele nach dem Tode“ (Ebd. S. 118).
Das ist unmittelbar einleuchtend: Wenn mir eine Arme Seele erscheint, dann ist das immer auch ein praktischer Beweis für die Unsterblichkeit der Seele. Denn wenn nach dem Tod einfach alles aus wäre, könnte natürlich auch keine Arme Seele erscheinen. Es ist zu vermuten, daß auch daher die aufgrund der unzähligen Tatsachenberichte aus Jahrhunderten äußerst dümmliche Leugnung jeglicher außernatürlicher oder übernatürlicher Phänomene und damit der Existenz einer Geistseele herkommt, weil man frei von jeglicher Moral wie ein Tier leben möchte. Letztlich fürchtet man die Konsequenzen, wenn es nämlich nach dem Tod nicht einfach aus ist mit dem Leben, dann muß man sich ernstlich fragen: Und was kommt dann? Kommt dann vielleicht doch Gericht, Fegfeuer, Himmel oder Hölle?
Der Hochschulprofessor A. Ludwig aus Freising führt in seiner „Geschichte der okkultistischen Forschung von der Antike bis zur Gegenwart“ u.a. aus: „Bei dem äußerst regen Interesse, das nun endlich von seiten der Gebildeten der metaphysischen (okkultistischen) Forschung und ihren Resultaten entgegengebracht wird, macht sich der Mangel einer geschichtlichen Darstellung dieser Forschung stark fühlbar... Ich hielt es daher für angezeigt, an die erstmalige Darstellung einer Geschichte der okkultistischen Forschung heranzutreten... Dabei glaubte ich, zuweilen über diesen Rahmen noch etwas hinausgehen zu dürfen durch Erwähnung von geistig bedeutenden Männern, die jene später so hartnäckig geleugneten Tatsachen vollauf anerkannten, um zu zeigen, daß nicht etwa nur ‚das dumme Volk‘ an die Realität solcher Dinge fest glaubte, sondern Männer, die Urteil und Geistesfreiheit genug besaßen, um nach genauer Prüfung ohne feige Menschenfurcht ihrer Überzeugung lauten Ausdruck zu geben. Dies wiegt für viele schwerer als alle Forschungsversuche“ (Ebd. S. 119).
Was waren das noch für Zeiten, als Männer da waren, „die Urteil und Geistesfreiheit genug besaßen, um nach genauer Prüfung ohne feige Menschenfurcht ihrer Überzeugung lauten Ausdruck“ zu geben: Nach dem Tod kommt das Gericht. Und nach dem Gericht werden viele ins Fegefeuer kommen, um dort für den Himmel bereitet zu werden durch viele Schmerzen. Viele aber werden auch in die Hölle kommen, weil sie Gott keinen Glauben schenkten und Seine Gebote nicht achten wollten – manche werden aber auch sogleich in den Himmel kommen, weil sie Gott aus ganzem Herzen Glauben geschenkt und IHN über alles geliebt haben.
Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert gehörte der hl. Nikolaus von Tolentino (1245-1305) zu den meistverehrten Heiligen Europas und Amerikas. Papst Bonifaz IX. ernannte den großen Wundertäter offiziell zum Schutzpatron der Armen Seelen, was 1884 Papst Leo XIII. erneut bekräftigte. Durch sein Gebet kam er besonders den Armen Seelen im Fegefeuer zu Hilfe, und er sah öfters viele dieser Seelen nach Darbringung des heiligen Meßopfers und während er betete aus den Flammen zum Himmel emporsteigen und hörte sie Dank sagen. Wenn er die heilige Messe las, erglühte sein Antlitz, aus seinen Augen flossen reichliche Tränen und von allen Seiten drängte sich das Volk herbei, um ihn am Altare zu sehen, und an seiner glühenden Andacht sich zu erbauen und seines Gebetes teilhaftig zu werden.
Obwohl es damals nicht üblich war, täglich zu zelebrieren, durfte er mit besonderer Erlaubnis jeden Tag für die Armen Seelen das hl. Meßopfer feiern. Diese Erlaubnis wurde ihm aufgrund folgenden Erlebnisses erteilt:
„Dieser heilige Mann hatte ein besonderes Mitleiden mit den Seelen des Fegfeuers, und eines Tages hörte er ein wenig vor der Mettenzeit eine Stimme erbärmlich zu ihm schreien, und sagen: ‚O Vater Nikolaus! Schau‘ mich an.‘ Als er fragte, wer da schreie, und was sein Begehren sei, antwortete der Geist: ‚Ich bin die Seele des Fremdlings von Osimo, welchen du im Leben als deinen Diener wohl gekannt hast, und werde in dieser Flamme gepeinigt. Denn ich bin durch die Barmherzigkeit Gottes in das Fegfeuer verurteilt, da ich sonst nach der Gerechtigkeit der ewigen Verdammnis schuldig war. Nun kann ich durch dein Gebet von diesen unerträglichen Peinen befreit werden, insofern du meiner in deinem Gebete gedenken wirst.‘ Da sprach der heilige Nikolaus: ‚Dir wolle mein Heiland helfen, durch dessen rosenfarbenes Blut du erlöst bist. Denn ich kann für dich heute am Sonntag keine Messe verrichten, weil mir das Hochamt zu halten obliegt.‘ Da sprach der Geist: ‚Komm ehrwürdiger Pater, komm und sieh, ob es dir gebühret, das Begehren einer so großen und armseligen Schaar, welche mich zu dir gesandt, abzuschlagen, und besonders mich Elenden so unbarmherzig zu verstoßen.‘ Da stand der Mann Gottes auf, und folgte dem Geiste aus der Einöde bis auf eine weite und lange Ebene nach, und sah darauf eine unzählbare Menge der armen Seelen von allerhand Standespersonen, welche mit flehentlichen Stimmen ein Gebet und besonders die heilige Messe von ihm begehrten. Alsdann kam der Mann Gottes zu sich, und erschrak heftig vor der strengen Gerechtigkeit Gottes. Er fing an aus Mitleiden bitterlich zu weinen, und las sowohl denselben Sonntag, als auch die ganze folgende Woche die heilige Messe für diese armen Seelen, mit Erlaubnis seiner Obrigkeit. Als diese Woche vorbei war, erschien ihm wiederum der gemeldete Geist, und sagte ihm für die erwiesene Guttat herzlichen Dank, mit dem Vermelden, daß seine Andacht dem Herrn gefallen, und er viele Seelen aus ihrer Qual erlöset habe.“
(Aus: Legende der Heiligen, das ist: Eine schöne, klare und anmuthige Beschreibung des Lebens, Leidens und Sterbens von den lieben Heiligen Gottes auf alle Tage des ganzen Jahres, gesammelt und verfaßt durch P, Dionysius von Lützenburg, verbessert durch P. Martin von Cochem. Landshut, 1845. Druck und Verlag der Joh. Thomann'schen Buchhandlung. S. 301)