Die hl. Kirche feiert jedes Jahr den Märtyrertod der hll. Apostel Petrus und Paulus in einem einzigen Fest. Beide hatten in Rom gewirkt und gelehrt. Der eine wurde für seinen Glauben an Jesus Christus gekreuzigt, der andere enthauptet. Mit ihrem Tod gaben die beiden Apostelfürsten ein letztes, zum äußersten bereites Zeugnis dafür, daß sie glaubten, Jesus Christus ist der wahre und einzige Sohn Gottes, der durch seinen Tod am Kreuz unser aller Erlöser geworden ist.
Dieses Fest ist besonders seit der Reformationszeit zu einem Bekenntnis zum Felsenmann, also zum Papsttum geworden. Der hl. Petrus ist nicht einfach eine Einzelperson mit einem persönlichen Charisma, wie der hl. Paulus, nein, er ist in seinem Amt eine Institution – und zwar eine göttliche Institution. Das hl. Evangelium dieses Festes ist der Haupttext der Heiligen Schrift, auf den sich dieser Glaube von der göttlichen Institution des Petrusamtes stützt. Dieser Text wird heutzutage zwar vielfach zitiert, wenn es um die Frage des Papsttums geht, aber wird er richtig verstanden und wird er richtig angewendet?
Sowohl die Modernisten, die Konservativen, die Traditionalisten, als auch die Katholiken kennen den Text und führen ihn als Beweis für ihre Ansicht an. Die meisten lassen sich jedoch in die Irre führen, weil sie nicht genau hinhören und den Text deswegen nicht richtig verstehen und deuten. Der Grund für die Fehldeutung ist wohl meistens eine ideologische Voreingenommenheit, die man stillschweigend an den Text heranträgt und zur Interpretationsgrundlage macht. Wegen dieser vielfältigen Mißdeutungen ist es sicher der Mühe wert, sich mit dem wahren Aussagesinn dieser wenigen Zeilen etwas genauer zu beschäftigen. Was ist hier wirklich gesagt? Was trägt man dagegen vielmals willkürlich in den Text hinein? Wie ist er in Bezug auf die heutige Situation richtig zu deuten?
Der hl. Text beginnt mit einer allgemeinen Frage Jesu an die Jünger: „Für wen halten die Leute den Menschensohn?“ Was ist die öffentliche Meinung über Mich? Was denkt der Mann auf der Straße über den Menschensohn? Der hl. Thomas bemerkt in seiner Catena Aurea: „Er sagt aber nicht: Für wen halten mich die Schriftgelehrten und Pharisäer? Sondern: Für wen halten mich die Menschen? Denn er will die Gesinnung des Volkes, das nicht zum Bösen geneigt war, erfahren. Denn obwohl ihre Ansicht von Christus viel niedriger war, als sie hätte sein sollen, so war sie doch ferne von der Bosheit, während die Ansicht der Pharisäer von Christus sehr boshaft war.“
Für wen halten also die Menschen den Menschensohn? „Die einen für Johannes den Täufer, die andern für Elias, wieder andere für Jeremias oder einen Propheten.“ Wie nicht anders zu erwarten, ist die allgemeine Auskunft nicht einheitlich. Der hl. Thomas kommentiert: „Daher heißt es: Sie aber sprachen: Einige für Johannes den Täufer, — welche nämlich der Ansicht des Herodes folgten, — andere für Elias – indem sie nämlich glaubten, daß Elias entweder zum zweiten Mal geboren wurde, oder seit jener Zeit im Körper lebte und in jener Zeit wieder erschien –, andere für Jeremias, — welchen der Herr zum Propheten für die Heiden bestellte, ohne einzusehen, daß Jeremias das Vorbild Christi war —, oder für einen von den Propheten, — aus einem ähnlichen Grund wegen dessen, was der Herr zu jenen Propheten redete. Aber dies ging nicht an ihnen, sondern an Christus in Erfüllung.“ Und Alioli ergänzt: „Das Volk meinte wohl wie Herodes, die Propheten seien nach der Auferstehung mächtiger in Wunderwerken. Es bestand eine allgemeine Erwartung, daß der Messias kommen werde, aber man erwartete ihn in Herrlichkeit und Macht.“
Nach dieser Auskunft wendet sich Jesus direkt an die Apostel: „Ihr aber, für wen haltet ihr Mich?“ In seiner Catena Aurea schreibt der hl. Thomas dazu: „Weil aber die Jünger die Ansicht des Volkes angegeben hatten, fordert er sie durch die zweite Frage auf, etwas Größeres von ihm zu halten. Darum folgt: Jesus sagte zu ihnen: Für wen haltet aber ihr mich? Ihr, sage ich, die ihr immer bei mir seid, und größere Wunder als das Volk seht, dürft in eurer Meinung nicht mit dem Volk übereinstimmen. Darum fragte er sie nicht gleich vom Anfang der Predigt, sondern nachdem er viele Wunder gewirkt und mit ihnen von seiner Gottheit vieles gesprochen hatte.“
Die Frage nach dem Größeren steht also unmittelbar im Raum. Es ist wohl jetzt bei den Aposteln so wie bei vielen anderen Gelegenheiten: Man meint, über eine gewisse Sache ganz gut Bescheid zu wissen, sobald man aber gefragt wird, kommt man ins Stottern und ist unfähig, eine sachlich klare, wohlüberlegte Antwort zu geben. Genauso erging es den Aposteln bei dieser unvermittelten Frage Jesu. Sie verstummten und es folgte eine geraume Weile des Schweigens. Ehe diese Weile allzu peinlich zu werden beginnt, ergreift Petrus spontan das Wort und sagt laut, deutlich, ohne zu stottern: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Ein klares Bekenntnis der Gottheit Jesu ist also die Antwort des Petrus auf dessen Frage, was für einen gläubigen Juden zu dieser Zeit wahrlich etwas Großes, ja Gewaltiges war, hatte der gläubige Jude schließlich eine wahre, vollkommen richtige, überaus ehrfurchtgebietende Einsicht in das transzendente Wesen Gottes, desjenigen Gottes, der Himmel und Erde erschaffen hat und der himmelweit über den Cherubim thront.
Lassen wir uns auch diese Antwort Petri vom hl. Thomas kommentieren: „Petrus leugnete, daß Jesus etwas von dem sei, wofür ihn die Juden hielten, aber er bekannte: Du bist Christus, was die Juden nicht wußten, sondern, was noch mehr ist: der Sohn des lebendigen Gottes, der auch durch die Propheten gesagt hatte: Ich lebe, sagt der Herr; darum sagte er lebendig, aber im höchsten Sinn, weil er über alles Lebendige hinausragt, weil er allein die Unsterblichkeit hat, und die Quelle des Lebens ist, was eigentlich Gott der Vater heißt. Das Leben ist der gleichsam von der Quelle hervorgehende, welcher sagte (Joh. 11): Ich bin das Leben. — Gott nennt er ferner lebendig im Vergleich zu den Götzen, die für Götter gehalten werden, aber tot sind, nämlich Saturn, Jupiter, Venus und Hercules und die übrigen Ungeheuer der Götzen.“
Petrus denkt also sicher bei seinem Bekenntnis nicht an einen dieser heidnischen Göttersöhne, oder soll man besser sagen heidnische Göttersöhnchen, spricht er doch vom Sohn des lebendigen Gottes, wohingegen die Götter der Heiden Söhne eines toten Gottes sind. Der hl. Thomas fährt deswegen weiter: „Der Glaube ist aber wahr und unverletzlich, daß von Gott Gott der Sohn hervorgegangen sei, der mit dem Vater von gleicher Ewigkeit ist. Daß dieser nun den Leib angenommen und Mensch geworden sei, dies ist das vollkommene Bekenntnis.“ Auf dieses Bekenntnis des Petrus hin entgegnet Jesus: „Selig bist du Simon, Sohn des Jonas, denn nicht Fleisch und Blut hat dir das geoffenbart, sondern Mein Vater, der im Himmel ist. Und ich sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen will Ich meine Kirche bauen.“
Für das richtige Verständnis dieser Worte des hl. Evangeliums ist es entscheidend, den Zusammenhang dieser Textstellen nicht aus dem Auge zu verlieren. Das Bekenntnis des Herrn, „Du bist Petrus“, hat das Bekenntnis Petri zur Voraussetzung: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Wobei unser Herr betont, daß dieses Bekenntnis des Petrus kein rein menschliches Bekenntnis ist, also nicht menschlicher, natürlicher Vernunft entspringt, sondern einer Erleuchtung durch Gott Vater. Dieses Bekenntnis des Petrus ist somit ein Akt des übernatürlichen, göttlichen Glaubens. Und dieser eingegossene, göttliche Glaube ist wiederum Voraussetzung, Bedingung, Grundlage für die Antwort Jesu. Petrus ist nur Petrus aufgrund seines göttlichen Glaubens an Jesus, den Sohn des lebendigen Gottes. Nochmals sei es betont: Dieser göttliche, übernatürliche, eingegossene Glaube ist Voraussetzung, Bedingung für das Petrussein, das Fels-sein. Das zu sehen, ist äußerst wichtig.
Diesen Zusammenhang bestätigt auch der hl. Thomas: „Dem Bekenntnis des Petrus folgte aber ein würdiger Lohn, weil er am Menschen den Sohn Gottes gesehen hatte. Daher folgt: Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut hat es dir nicht geoffenbart. – Denn Christus gab ebenfalls dem Apostel Zeugnis, wie Petrus von ihm Zeugnis ablegte. Er hatte nämlich gesagt: Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Der Herr aber sagte zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut hat dir dies nicht geoffenbart, sondern mein Vater, der im Himmel ist. Was das Fleisch und Blut nicht offenbaren konnte, das wurde durch die Gnade des Hl. Geistes geoffenbart. Vom Bekenntnis also erlangt er den Beinamen, welcher anzeigt, daß er die Offenbarung vom Hl. Geist habe, weil er dessen Sohn heißt; denn Barjona bedeutet in unserer Sprache Sohn der Taube.“
Gehen wir nun dem Begriff auf den Grund: Was heißt Petrus-sein, Fels-sein genau? Wofür steht dieses Bild? Fels-sein heißt in diesem Zusammenhang, also im Hinblick auf die Kirche Jesu Christi: Im übernatürlichen Glauben von unerschütterlicher Festigkeit sein. Es heißt, in allem den göttlichen Glauben bewahren, verteidigen, erklären, vor Mißdeutungen und Verdrehungen schützen. Petrus ist nur dann der Felsenmann, wenn er diese Aufgabe erfüllt – eine übermenschliche Aufgabe, die genau wie der Glaube Petri an die Gottheit Jesu ein göttliches Geschenk ist, das wir die Unfehlbarkeit nennen. Allein dieses Charisma der Unfehlbarkeit macht Petrus zum Felsenmann.
Dementsprechend schreibt Papst Leo XIII. in seinem Apostolischen Rundschrieben „Satis Cognitum“, vom 29. Juni 1896: „JESUS CHRISTUS hat also, wie aus dem Gesagten klar hervorgeht, in der Kirche ein lebendiges, beglaubigtes und ewig fortdauerndes Lehramt eingesetzt, ausgestattet mit einer von IHM entspringenden Gewalt; ER hat dieses Lehramt mit dem Geist der Wahrheit versehen, durch Wunder bestätigt, und ER hat strengstens anbefohlen, dessen Lehrvorschriften geradeso wie Seine eigenen zu beobachten. Sooft also durch das Wort dieses Lehramtes erklärt wird, dieser oder jener Punkt gehöre zum Umfang der von GOTT her überlieferten Lehre, dann muß jeder fest daran glauben, daß dies wahr ist: wenn auf irgendeine Weise etwas Falsches daran wäre, so folgte daraus (was ein offenkundiger Widerspruch ist), daß GOTT selber der Urheber des Irrtums im Menschen sei. Herr, wenn es ein Irrtum ist, dann sind wir von dir betrogen worden (Richardus de S. Victore, De Trin, lib. I, cap. 2.). Dem Zweifel ist somit jeder Grund entzogen — und wie kann dann jemand nur irgendeine unter diesen (göttlichen) Wahrheiten zurückweisen, ohne daß er eben dadurch der offenkundigen Irrlehre verfällt? Und ohne daß er sich (äußerlich sichtbar) von der Kirche trennt, verwirft er mit diesem einen Satz die gesamte christliche Lehre“ (Freude an der Wahrheit, Karl Haselböck, Wien, Nr. 83, S. 20).
Das ist also das Fels-sein des Petrus für die Kirche: Petrus gibt dem Glauben die notwendige göttliche Sicherheit, „Dem Zweifel ist somit jeder Grund entzogen!“ Petrus verbürgt dem Katholiken als oberster Inhaber des Lehramtes den göttlichen Glauben, denn er ist ausgestattet mit einer von IHM (also von Gott) entspringenden Gewalt und macht den Glauben dadurch felsenfest. „Sooft also durch das Wort dieses Lehramtes erklärt wird, dieser oder jener Punkt gehöre zum Umfang der von GOTT her überlieferten Lehre, dann muß jeder fest daran glauben, daß dies wahr ist: wenn auf irgendeine Weise etwas Falsches daran wäre, so folgte daraus (was ein offenkundiger Widerspruch ist), daß GOTT selber der Urheber des Irrtums im Menschen sei.“ Damit wird auch erst richtig verständlich, was unser Herr noch anfügt: „und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen“. Denn was sind die Pforten der Hölle genau? Wogegen sichert aber der Felsenmann die Kirche ab? Allioli kommentiert diese Stelle so: „Der Kirche steht ein anderer Fels entgegen, der Teufel mit all denen, die seine Macht bilden (Orig.), ganz besonders die Häresien (Orig. Hier.). Aus dieser Verheißung folgt die Unfehlbarkeit der Kirche, mithin des Papstes, der ihr Fundament ist, ein Felsen.“
Denn wie würde die Kirche durch die Pforten der Hölle überwunden? Was ist der Grenzwall, der zwischen dem Reich Jesu Christi und dem Reich des Satans aufgerichtet ist? Den Grenzwall bildet die göttliche Wahrheit. Wenn in die Kirche eine einzige Irrlehre, eine einzige Häresie eindringen und öffentlich, mit lehramtlicher Verpflichtung gelehrt würde, dann hätten sie die Pforten der Hölle überwältigt. Denn eine einzige Irrlehre zerstört den göttlichen Glauben – und damit natürlich auch die übernatürliche Kirche! Hören wir dazu nochmals Leo XIII.: „Nichts widerspricht nämlich der Natur des Glaubens mehr, als das eine gläubig anzunehmen, anderes aber davon zurückzuweisen. Nach der Lehre der Kirche ist der Glaube jene übernatürliche Tugend, durch die wir mit der Hilfe und unter dem Einfluß der Gnade GOTTES alles, was ER geoffenbart hat, für wahr halten: nicht wegen der Erkenntnis der inneren Wahrheit der Dinge, welche durch das Licht der natürlichen Vernunft einsichtig wird, sondern wegen der Bürgschaft durch den offenbarenden GOTT selbst, der weder betrügen noch betrogen werden kann (Vatikanisches Konzil). Wer also weiß, daß etwas von GOTT gelehrt worden ist, und es dennoch nicht glaubt: der glaubt überhaupt nichts mit göttlichem Glauben“ (Freude an der Wahrheit, Karl Haselböck, Wien, Nr. 83, S. 21).
Die wichtigste, notwendigste Aufgabe des Petrus ist es darum, den göttlichen Glauben zu bewahren, weil in ihm alles andere eingeschlossen ist, wie Leo XIII. weiter erklärt: „Die durch diese Gebote unterwiesene Kirche hat eingedenk ihrer Amtspflicht für nichts größere Anstrengung und Eifer aufgewendet, als um die Unversehrtheit des Glaubens von allen Seiten zu schützen. So behandelte sie alle, die in was immer für einem Stück ihrer Lehre nicht mit ihr übereinstimmten, als Hochverräter und verbannte sie weit weg von sich. Die 'Arianer', 'Montanisten', 'Novatianer', 'Quartodecimaner' und 'Eutychianer' verwarfen keineswegs den ganzen katholischen Glauben, sondern bloß gewisse Punkte — und doch: wer wüßte nicht, daß diese öffentlich als Irrlehrer erklärt und aus dem Schoß der Kirche ausgestoßen wurden? Ein ähnliches Verdammungsurteil traf in späteren Zeiten alle Urheber verkehrter Glaubenslehren. Nichts Gefährlicheres gibt es als diese Irrlehrer: sie reden in tadellosen Ausführungen über alles. (Oft) nur mit einem (einzigen) Worte, wie mit einem Tropfen Gift, verpesten sie dabei den reinen und einfachen Glauben des Herrn und der apostolischen Überlieferung“ (Freude an der Wahrheit, Karl Haselböck, Wien, Nr. 83, S. 18).
Ergänzen wir diese Worte noch durch die Gedanken des hl. Thomas zu dieser Stelle des Evangeliums: „Um daher die Festigkeit der auf dem Felsen gegründeten Kirche zu zeigen, heißt es weiter: Und die Pforte der Hölle sollen sie nicht überwältigen. — Das heißt: Sie werden sie nicht von meiner Liebe und meinem Glauben scheiden. — Ich verstehe unter den Pforten der Hölle die Laster und Sünden, und gewiß die Lehren der Ketzer, wodurch die Menschen verführt werden und in die Hölle stürzen. — Aber auch die einzelnen Geister der Bosheit in der Höhe sind die Pforten der Hölle, welchen die Pforten der Gerechtigkeit entgegengesetzt sind. — Die Pforten der Hölle sind fernen die Qualen und Lockungen der Verfolger, wie auch die bösen Werke der Ungläubigen und die ungebührlichen Reden die Pforten der Hölle sind, weil sie den Weg des Verderbens zeigen.“
Nachdem wir nun die Bedeutung des hl. Evangeliums besser erfaßt haben, wollen wir nochmals auf das Gleichnis vom Felsenmann zurückkommen: Die meisten Traditionalisten lesen diese Worte Jesu so: „Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen – und die Pforte der Hölle werden sie nicht überwältigen“ – also gibt es keine Kirche ohne Papst, weshalb natürlich auch die Konzilspäpste wahre Päpste sind, denn sonst wäre die Verheißung Jesu hinfällig geworden. Wird aber der Sinn dessen, was das hl. Evangelium wirklich sagt, durch diese Interpretation bewahrt? Schauen wir nochmals etwas genauer hin.
Diese Auslegung ignoriert die entscheidende Frage: Entsprechen die sog. Konzils- und Nachkonzilspäpste noch dem, was wir über Petrus und sein Amt herausgearbeitet haben? Sind sie dem Wesen des Petrus entsprechend, sind sie noch Felsenmänner, auf denen die Kirche felsenfest stehen kann? Wir haben erkannt, zum Fels-sein gehört die unerschütterliche Festigkeit im göttlichen Glauben – und zwar nicht als Privatperson, sondern als Amtsträger! Petrus ist, insofern er höchster Träger des Lehramtes der Kirche ist, der Felsengrund der Kirche. Er ist dieser Felsengrund allein durch das Charisma der Unfehlbarkeit, das ihn aufgrund des göttlichen Beistandes vor jeglichem Irrtum im Glauben, insofern er im Rahmen des ordentlichen oder außerordentlichen Lehramtes „ex cathedra“ spricht, bewahrt.
Bezüglich der sog. Konzils- und Nachkonzilspäpste stellt sich damit konkret die alles entscheidende Frage: Kann ein Irrlehrer, Häretiker, Apostat diesen unerschütterlichen göttlichen Glauben amtlich repräsentieren? Kann ein Häretiker noch das Charisma der Unfehlbarkeit innehaben, da er sich durch seinen Irrglauben selbst aus der Kirche ausgeschlossen hat, somit nicht einmal mehr Glied der Kirche Jesu Christi ist? Oder gemäß dem Bild formuliert: Wie sollte ein Irrlehrer noch das Glaubensfundament, der Fels für die übernatürliche, allein von Gott gestiftete Kirche sein, wenn er dieser nicht einmal mehr angehört? Ist er – um nochmals im Bild zu bleiben – anstatt Fels zu sein nicht vielmehr Treibsand! Treibsand, in dem jeder wahre, göttliche, übernatürliche Glaube in die Tiefe des Irrtums hinabgezogen wird!
Der hl. Robert Bellarmin, Kirchenlehrer († 1621), erklärt kurz und bündig: „Es wäre ein großes Elend für die Kirche, wenn sie den offen wütenden Wolf als Hirten anerkennen müßte ... Ein offensichtlicher Häretiker kann also nicht Papst sein ... Wahr ist demnach die fünfte Ansicht: Ein offensichtlicher Häretiker hört von selbst auf, Papst und Oberhaupt zu sein, wie er auch von selbst aufhört, Christ und Mitglied der Kirche zu sein; deshalb kann ihn die Kirche richten und strafen. Das ist die Ansicht aller alten Väter.“
Hierzu noch ein weiterer Gedanke: Muß nicht derjenige, der einen Irrlehrer als seinen „Papst“ anerkennt, notwendigerweise damit auch seine Irrlehren anerkennen, ist doch der Papst als oberster Lehrer der Kirche die nächste Norm seines Glaubens? Was würde etwa passieren, wenn man Dr. Martin Luther als „Papst“ anerkennen würde? Man würde natürlich Lutheraner! Und genau das haben die Lutheraner letztlich getan, auch wenn sie vermeintlich das Papsttum abgelehnt haben, sie haben Luther als ihren „Papst“ anerkannt, da sie ihren Glauben nach dem Glauben, bzw. Irrglauben Luthers ausrichteten, weil sie ihm mehr Glauben schenkten als der hl. Kirche und ihrem Lehramt.
Werden folgende Worte des hl. Thomas nicht ins Lächerliche gewendet, sobald man annimmt, der „Papst“ sei ein Irrlehrer oder Apostat? Thomas schreibt: „Betrachte aber, welch eine große Macht der Felsen hat, worauf die Kirche gebaut wird, daß auch seine Urteile fest bleiben, gleich, als ob Gott durch ihn richtete. – Sieh ferner, wie Christus den Petrus zur erhabenen Erkenntnis von ihm erhebt. Denn er verheißt ihm das zu geben, was nur allein Gott zukommt, nämlich die Sünden zu vergeben und die Kirche unter so vielen Stürmen der Verfolgungen und Versuchungen unwandelbar zu machen.“
Wir sehen also, die Deutung, die viele Traditionalisten dem Wort Jesus Christi – „Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen – und die Pforte der Hölle werden sie nicht überwältigen“ – geben, verkehrt ihren Sinn genau ins Gegenteil. Denn ihr Petrus, der ein Häretiker oder Apostat ist, ist durchaus nicht mehr der Fels der Kirche, weshalb diese Traditionalisten ihm auch in keiner Weise mehr gehorchen, sondern selbstverständlich, gewohnheitsmäßig, systematisch ihr privates Urteil über das Urteil ihres Lehramtes erheben. Was heißt das aber konkret?
Leo XIII. schreibt in seiner schon mehrmals zitierten Enzyklika über die Einheit und Einzigkeit der katholischen Kirche: „Petrus ist es also, der die Kirche trägt und sie durch eine unlösbare Zusammenfügung einigt, stärkt und erhält. Wie könnte er aber einer derartigen Aufgabe entsprechen ohne die Amtsgewalt, zu befehlen, zu verbieten und zu entscheiden, welche man im eigentlichen Sinne als die Jurisdiktion (= bevollmächtigte Rechtsprechung) bezeichnet? Durch nichts anderes als durch eine solche Rechtsprechungsgewalt haben die Staaten und öffentlichen Gemeinwesen Bestand. Der bloße 'Vorrang der Ehre' und eine wenig besagende Beratungs- und Ermahnungsberechtigung, welche man auch 'höhere Leitung' (= directio) nennt, vermag keiner menschlichen Gemeinschaft die entsprechende Einheit und Festigkeit zu geben.“
Der Generalobere der Piusbrüder hat vor einiger Zeit wieder einmal das Thema „Krise der Kirche“ aufgegriffen. S.E. Benard Fellay beginnt mit einer Klage über die „Krisenlage, in welcher sich unsere heilige Mutter Kirche befindet“, und ergänzt diese mit der Bemerkung, es ließen „in letzter Zeit gewisse beunruhigende Anzeichen vermuten, daß wir in eine noch intensivere Phase der Unruhe und Verwirrung eintreten“, denn: „Der Verlust der Einheit in der Kirche macht sich immer mehr bemerkbar, sowohl aufseiten des Glaubens und der Moral, als auch aufseiten der Liturgie und der Leitung“ („Brief an die Freunde und Wohltäter Nr. 84“, datiert vom 24. Mai 2015).
Mgr. Fellay ist also offensichtlich der Meinung, daß „unsere heilige Mutter Kirche“ ihre Einheit verlieren kann – und zwar „sowohl aufseiten des Glaubens und der Moral, als auch aufseiten der Liturgie und der Leitung“. Liegt es nicht nahe, daß der Grund für diese irrige Meinung des Generaloberen der Piusbruderschaft sein häretischer „Papst“ ist, dem er de facto, also in der Tat, in Wirklichkeit, gezwungenermaßen, da er ihn als Häretiker nicht mehr ernst nehmen kann, nur noch einen Ehrenprimat zuerkennt, von dem Leo XIII. sagt: „Der bloße 'Vorrang der Ehre' und eine wenig besagende Beratungs- und Ermahnungsberechtigung, welche man auch 'höhere Leitung' (= directio) nennt, vermag keiner menschlichen Gemeinschaft die entsprechende Einheit und Festigkeit zu geben“?
Die notwendige Folge eines häretischen „Papstes“ ist aber der Verlust der Glaubens-Einheit. Sieht man nur genauer hin, so bestätig sich diese Vermutung in vielerlei Hinsicht, denn würde ein legitimer Papst die Kirche leiten, dann wäre ein „Verlust der Einheit in der Kirche sowohl aufseiten des Glaubens und der Moral, als auch aufseiten der Liturgie und der Leitung“ ganz und gar unmöglich, denn, Leo XIII. lehrt: „Die KIRCHE hat als Wesensbeschaffenheit die Einheit erhalten, und sie ist eine (einzige); die Irrlehrer aber wollen sie in viele 'Kirchen' zerreißen. Wir behaupten, die altehrwürdige und katholische KIRCHE sei nur eine: und zwar in ihrem Wesen und in ihrer Überzeugung, in ihrem Ursprung und in ihrer Vollendung. ... Die glanzvolle Hoheit ihrer Entwicklung ebenso wie ihr Ursprung stammt aus der Einheit, sie übertrifft alles andere, nichts ist ihr ähnlich oder gleich“ (Freude an der Wahrheit, Karl Haselböck, Wien, Nr. 83, S. 9).
Die Kirche Jesu Christi ist eine übernatürliche Wirklichkeit, weshalb ihre Einheit eine gottgeschenkte Wesensbeschaffenheit und damit unverlierbar ist, weshalb wir auch im Glaubensbekenntnis beten: „Ich glaube… an die eine …Kirche“. Die Irrlehrer aber zerreißen die Kirche, weil sie die Einheit des Glaubens zerstören. Wenn aber nun plötzlich ein Irrlehrer der oberste Chef der Kirche sein soll, atomisiert sich notwendigerweise ihre Einheit des „Glaubens, der Moral, als auch der Liturgie und der Leitung“, weshalb Mgr. Fellay auch folgerichtig weiterfabuliert: „Es ist deshalb nicht gewagt zu behaupten, daß eine sehr schwierige Periode vor uns liegt. Wenn kein Wunder geschieht, ist zu befürchten, dass die Seelen noch mehr sich selbst überlassen sein werden und keinen – doch so wichtigen – Halt vonseiten der Hierarchie in ihrer Gesamtheit erwarten können.“
Exzellenz bestätig damit also nochmals, was Leo XIII. zu bedenken gibt – Der bloße „'Vorrang der Ehre' und eine wenig besagende Beratungs- und Ermahnungsberechtigung, welche man auch 'höhere Leitung' (= directio) nennt, vermag keiner menschlichen Gemeinschaft die entsprechende Einheit und Festigkeit zu geben“ – es fehlt ihm jedoch jegliche Einsicht in den eigentlichen, grundlegenden Tatbestand. Dieser Tatbestand ist: Sein häretischer Papst verführt ihn, selbst eine Häresie zu verbreiten! Was Mgr. Fellay hier öffentlich behauptet, widerspricht eindeutig dem Glauben der Kirche, den etwa Leo XIII. so formuliert: „Die KIRCHE CHRISTI ist also nur eine einzige für immerwährende Zeiten: alle, die getrennt von ihr wandeln, irren ab vom Willen und von der Vorschrift CHRISTUS DES HERRN: sie verlassen den Weg des Heiles und gehen dem Untergang entgegen. Wer sich von der KIRCHE trennt, der verbindet sich mit einer Ehebrecherin und geht der Verheißungen der KIRCHE verlustig; wer die KIRCHE CHRISTI verlassen hat, der gelangt nicht zu den Belohnungen CHRISTI.... Wer diese Einheit nicht festhält: der hält nicht das Gesetz GOTTES fest; der hält nicht fest den Glauben an den VATER und den SOHN; der behält nicht das Leben und das Heil.“ Man muß diese Worte einfach nur so ernst nehmen wie sie sind – „Wer diese Einheit nicht festhält: der hält nicht das Gesetz GOTTES fest; der hält nicht fest den Glauben an den VATER und den SOHN; der behält nicht das Leben und das Heil“ – sodann erkennt man die ganze Tragweite dieses Irrtums.
Versuchen wir nun das Evangelium ein drittes Mal zu durchdenken und angewandt auf die heutige Zeit richtig zu interpretieren. Petrus wird von unserem göttlichen Herrn aufgrund seines Bekenntnisses der wahren Gottessohnschaft Jesu zum Felsenmann bestimmt. Die Aufgabe des Petrus ist es, die Kirche als göttliche Institution zu leiten und vor jeder Irrlehre zu bewahren. Dafür gibt ihm unser Herr das Chrisma der Unfehlbarkeit, also den notwendigen Beistand des Heiligen Geistes für alle Entscheidungen in Glaubens- und Sittenfragen. Deshalb erklärt Pius XI.: „Niemand befindet sich und niemand bleibt in dieser einzigen Kirche Christi, es sei denn, er anerkenne und akzeptiere gehorsam die Autorität und die Gewalt Petri und seiner legitimen Nachfolger“ (Enzyklika „Mortalium animos“, 1928).
Es war für die Katholiken Jahrhunderte hindurch einfach, diese Lehre zu beachten, denn wie der Dogmatiker Heinrich noch in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts allgemein entgegen den vielfach von den Häretikern ausgegrabenen Fällen feststellen konnte: „Es ist aber auch nicht einmal eine persönliche Häresie eines Papstes in irgend einem dieser Fälle nachweisbar.“ Mit dem Tod Pius XII. ändert sich die Situation gleichsam über Nacht grundlegend. Mit einem Mal hat es der Katholik mit „Päpsten“ zu tun, die am überlieferten Glauben der hl. Kirche rütteln. Was folgt aber daraus? Wie verhalte ich mich als Katholik diesen Männern gegenüber, die offensichtlich die Kirche Jesu Christi zerstören wollen, indem sie eine neue Kirche erbauen? Anerkenne ich sie weiterhin als Päpste oder nicht? Aber bin ich überhaupt befugt, ein Urteil über sie zu fällen? Andererseits kann ich doch diesen offensichtlichen Irrlehren als Katholik niemals zustimmen! Zudem kann ich an der neuen Liturgie nicht mehr teilnehmen und die modernen Sakramente nicht mehr empfangen…
Der Katholik steht zweifelsohne in einem schweren Dilemma! Er hat nun drei Möglichkeiten, mit dieser völlig neuen Situation umzugehen: 1. Er übernimmt mit den „Päpsten“ den Modernismus – und verliert seinen katholischen Glauben. 2. Er konstruiert sich selbst seinen traditionellen Glauben neben und gegen den als „Papst“ anerkannten Häretiker, wobei er sich jedoch notwendigerweise über diesen erhebt und selbst zum Lehramt wird und damit genau das zur Grundregel seines Handelns macht, was Pius XII. mit folgenden Worten klar verurteilt hat: „Möge es unter euch keinen Raum für den Hochmut der ‚freien Prüfung‘ geben, der weit mehr von der Mentalität der Nichtkatholiken als von katholischem Geist geprägt ist und der dazu führt, daß die einzelnen selbst das, was vom Apostolischen Stuhl kommt, mit den Maßstäben ihres eigenen Urteils messen“ („Vos omnes“, 10. September 1957). 3. Er erkennt, daß ein Häretiker kein legitimer Papst der hl. Kirche mehr sein kann, weil er als solcher kein Katholik mehr ist und außerhalb der Kirche steht. Zudem erkennt er in der sog. Konzilskirche eine neue, von Menschen erdachte und gemachte Kirche, die nur noch eine Karikatur der wahren Kirche Jesu Christi ist und immer mehr auch sein will. Darum kann er die Worte Christi – „die Pforten der Hölle werden sie nicht überwinden“ – nur so deuten: Gott läßt in der Zeit des großen Abfalls zu, daß die Katholiken ohne Papst leben müssen. Denn einen Häretiker als Papst anzusehen würde auf jeden Fall bedeuten, daß die Pforten der Hölle die Kirche überwunden hätten. Denn gründlicher kann man die Kirche nicht zerstören als durch ein häretisches „Lehramt“, was ja ein Widerspruch in sich ist. Gerade einen Häretiker als Felsenmann anzuerkennen wäre offensichtlich im höchsten Maße widersinnig.
Wir wollen unsere Darlegung mit den Gedanken eines engagierten Laien abschließen, der zu denjenigen gehörte, die von Anfang an die ungeheure Tragweite der von einem Katholiken geforderten Entscheidungen während der Konzilszeit erkannte:
„Schon lange vor dem Tode Pius XII. arbeiteten die klerikalen Modernisten, nachdem das Vatikanum I. abgebrochen werden mußte (1870), auf ein besonderes Konzil hin, das nicht die Fortsetzung desselben sein durfte. Dies kam dann auch als sog. Vatikanum 2, auf dem sich dann auch die sog. 'röm. Konzilskirche' konstituierte. Diese ist das Produkt einer klerikalen Revolution 'von oben' (von Seiten des ‚höheren Klerus‘ mit ihren Anhängseln) und einer dreifachen Apostasie, die schon 1965 offenkundig war (Abschluß des ‚Konzils‘), aber zunächst nur von theologisch gebildeten Laien (!) erkannt wurde (!):
1.) einem Abfall von der röm.-kath. und apostolischen Kirche durch einen Bruch mit ihr, bezeichnet als 'neuer Anfang' oder 'Neubeginn', weil sich im Laufe der Zeit schon viel zu viel Schlechtes angesammelt habe und nun auszumerzen sei, angefangen mit der angeblich 'triumphalistischen Liturgie' in Kult und Ritus. Der Häretiker Roncalli berief sich dabei auf eine 'Erleuchtung vom Hl. Geiste', und das kommende ‚Konzil‘ sollte die Stelle eines 'neuen Pfingsten' einnehmen (weil das ‚alte Pfingsten‘ in Jerusalem in seiner Wirkung versagt habe). Die meisten Kleriker, aber auch einige bischofshörige Laien, schwelgten in Euphorie. Mir wird heute noch schlecht, wenn ich sich daran erinnere. Karl Rahner nannte diesen Bruch und ‚Neubeginn‘: 'rückgreifenden Vorgriff' (d.h. zurückgreifend bis vor das erste allgemeine Konzil von Nicäa (im Jahre 325) und ausgreifend in alle Zukunft). Man muß diesen aus einer Apostasie stammenden Bruch (Abbruch) begreifen, sonst erfaßt man nicht, was aus der röm.-kath. und apostolischen Kirche geworden ist. Diese kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben. Eine 'Diasporakirche' ist doch kein Luftgespinst!
2.) ein Abfall von der 'vera fides' (dem wahren Glauben) und ihres Begründers und Vollenders, Christus-Jesus (Heb 12,2); und damit verschwand auch der klare Begriff von der 'fides divina et catholica' (dem göttlich katholischen Glauben) in seiner Einheit und Unterschieden. - Konservative und Traditionalisten redeten immer vom ‚katholischen Glauben‘ (dem sie treu bleiben), hatten aber keinen Begriff davon; sie haben diese Apostasie nie erfaßt.
3.) ein Abfall von Jesus (dem) Christus selbst, d.h. dem Messias und Gottmenschen bei gleichzeitiger Verfälschung der Wesensgestalt Jesu-Christi. Die 'röm. Konzilskirche', die sich nach Abschluß des Vatikanums 2 in allen Diözesen etabliert hatte (da gab es keine Ausnahme!), ist das Produkt dieser dreifachen Apostasie. Nur eine ganz kleine Minderheit orthodoxer Katholiken (fast nur Laien) hatte dieses schauerliche Übel erkannt, war jedoch wegen ihrer Zerstreuung zu schwach, gesellschaftlich!, um dagegen anzukämpfen und etwas Positives und Zentrales aufzubauen, wenigstens vor Ort und regional (im Diözesanbereich). Es kann doch nicht wahr sein, daß nach 1965 alle orthodoxen Katholiken ausgestorben waren. Aber vielleicht hat man schon früher die Anzahl orthodoxer Katholiken maßlos überschätzt!?“