Im Evangelium vom Dritten Fastensonntag treibt der Heiland „einen Teufel aus, der stumm war“. Ebendies ist bei unserer Taufe geschehen, als der Priester den Exorzismus über uns sprach; denn bevor wir durch die Taufe Kinder Gottes wurden, sind wir Knechte des Teufels gewesen. Als solche waren wir „stumm“; denn wir besaßen noch nicht den Heiligen Geist, und „niemand kann sagen: Herr Jesus, außer im Heiligen Geist“ (1 Kor 12,3).
Gleichzeitig aber warnt uns der Heiland vor dem Rückfall, denn der ausgetriebene „unreine Geist“ findet keine Ruhe und will in das „Haus zurückkehren“, von dem er ausgefahren ist. Findet er es offen oder zugänglich, dann nimmt er „noch sieben andere Geister mit sich, die ärger sind als er“. „Und sie wohnen daselbst, und die letzten Dinge dieses Menschen werden ärger sein als die ersten.“ Die Sünden der Getauften sind ärger als die der Ungetauften, der Apostat ist schlimmer als der Ungläubige. Das Neuheidentum der von Christus abgefallenen Völker ist übler als das alte Heidentum.
Die „Satanismus-Formel“
Der Teufel tritt nicht immer mit Hörnern und Schweif auf. Der Satanismus, der „Teufelsdienst“ besteht nicht nur in „Schwarzen Messen“. Die sind sogar eher nebensächlich. Der heilige Paulus mahnt uns in der Lesung vom Dritten Fastensonntag, daß ein Geiziger „nichts anderes ist als ein Götzendiener“. Ja, der Teufel hat auch seine „Religion“, er hat sogar sehr viele „Religionen“. Als „Affe Gottes“ ist er nicht damit zufrieden, daß man ihm dies und jenes Götzenopfer darbringt. Was er von seinen Anhängern will, das ist, daß sie sich seinem Geist und seinen Gesinnungen gleichförmig machen, wie auch Gott vor allem unsere Heiligung will und daß wir „vollkommen“ werden, „wie der Vater im Himmel vollkommen ist“. Deshalb heißt es auch: „Barmherzigkeit will Ich, nicht Opfer.“
Das bedeutet nicht, daß wir Gott keinen Kult erweisen soll, daß wir nicht die Heilige Messe feiern und die Sakramente empfangen sollen. Es bedeutet, daß wir vor allem die Gesinnungen des Heiland annehmen, daß wir unser Herz nach Seinem Herzen formen sollen: „Bilde unser Herz nach Deinem Herzen.“ Gott will, daß wir Ihn „im Geist und in der Wahrheit“ anbeten. Der Herr fordert von uns den wahren Glauben und die wahre Liebe und gibt uns dafür die Sakramente als Gnadenmittel. Analog fordert auch der Widersacher von seinen Jüngern den Gehorsam gegen seine Lehren und die Umgestaltung in sein Abbild und gibt ihnen dazu die Mittel. Sie sollen wahrhafte „Teufel“ werden. Das ist sein Ziel. „Schwarze Messen“ spielen eine untergeordnete Rolle und sind mehr ein Kitzel für das einfache Fußvolk oder für verrückte „Gruftis“, die nicht einmal an den Teufel glauben.
Vor etwas über drei Jahren, auf dem Höhepunkt der „Corona-Krise“, erschien auf den Seiten des inzwischen eingestellten „Rubikon“-Magazins ein Beitrag von Roland Rottenfußer mit dem Titel „Die Satanismus-Formel“. Der Autor berichtet, daß er ein Buch über Satanismus gelesen habe mit dem Titel „Die Philosophie des Satanismus“, „geschrieben nicht von einem Kritiker oder Analysten, sondern von einem Befürworter dieser Geisteshaltung“. Er hatte gedacht, er würde darin „von Teufelsanbetung und Schwarzen Messen erfahren“, hatte erwartet, „in eine Gruselwelt à la ‚Rosemarys Baby’ einzutauchen“. Doch nichts dergleichen. Er fand vielmehr „eine eher nüchterne Aufzählung von Denkansätzen, die man – stünde nicht ‚Satanismus’ auf dem Buchumschlag – ebenso gut als Kompendium des Wirtschaftsliberalismus hätte lesen können“.
Rottenfußer kristallisierte aus dem Buch eine „Satanismusformel“ heraus, die „in der Kürze folgendes“ besagt:
- Wir sind nicht böse, wir stehen vielmehr über derartigen moralischen Kategorien.
- In einem gott- und sinnentleerten Universum ist sich der Mensch selbst der einzige ethische Orientierungspunkt.
- Es ist richtig und erlaubt, seinen Egoismus auszuleben, Altruismus ist Heuchelei.
- In einem gesunden gesellschaftlichen Organismus ist die Herausbildung von Schichten und Klassen unvermeidlich.
- Es besteht für den Starken keinerlei Verpflichtung, den Schwachen mit „durchzuziehen“, weil dies beide Seiten in ihrer Entwicklung behindern würde.
- Wir greifen niemanden unnötig an,wenn wir herausgefordert werden, wehren wir uns aber mit aller gebotenen Brutalität.
- Aufgabe staatlicher Institutionen ist es, die Handlungsfreiheit der Starken gegenüber dem Neid der Schwachen zu stützen.
LaVey und der „moderne Satanismus“
Wir sagten oben, daß der Teufel viele Religionen begründet hat – besonders viele in den USA. Eine davon ist die „Church of Satan“ des berühmten Satanisten Anton LaVey. Über ihn berichtet „Wikipedia“: „Anton Szandor LaVey (ursprünglich Howard Stanton Levey; * 11. April 1930 in Chicago, Illinois; † 29. Oktober 1997 in San Francisco, Kalifornien) war Gründer und Hohepriester der Church of Satan. LaVey nahm für sich selbst in Anspruch, als Erster den modernen Satanismus definiert und organisiert zu haben. Er war Verfasser der 1969 erschienenen Satanischen Bibel.“ Auf ihn bezieht sich auch Rottenfußer und das Buch, das er uns vorstellt. Welches sind nun die Lehren dieses „modernen Satanismus“?
LaVey, so hören wir, „forderte den Satanisten auf, sein eigener Gott zu sein, die eigene Macht nicht länger nach außen abzugeben und die Verantwortung für das eigene Leben in vollem Umfang zu übernehmen“. Das ist nichts anderes als die Versuchung der „Alten Schlange“ an Adam und Eva: „Ihr werdet sein wie Gott, Gutes und Böses erkennend.“ Es ist das Grundprinzip des „Liberalismus“.
„Sehr entscheidend im Satanismus ist der Entschluss, keine Maßstäbe für Richtig und Falsch gelten zu lassen, die von außen kommen – zum Beispiel von einem religiösen Regelwerk. Der schwache Mensch findet darin einen Vorwand, ‚die Verantwortung an andere abzugeben oder die Schuld bei anderen zu suchen, wenn etwas in seinem Leben nicht funktioniert. Die Ablehnung dieser infantilen Verhaltensmuster, die von einer unreifen Persönlichkeit und Opfermentalität zeugen, ist ein wichtiger Teil dessen, was einen Satanisten von anderen Menschen unterscheidet. Es ist ein grundlegender Bestandteil des Satanismus, dass jedes Lebewesen für seine Handlung verantwortlich erachtet wird‘.“
Dies ist exakt die Lehre der „Aufklärung“, jenes „Zeitalter des Lichtes“ und seines „Lichtbringers“ Luzifer. Die Definition dessen, was „Aufklärung“ bedeutet, stammt aus einem berühmt geworden Aufsatz des Königsberger „Philosophen“ Immanuel Kant aus dem Jahr 1874. „Kant beginnt seinen Aufsatz unmittelbar mit einer Definition“, berichtet „Wikipedia“: „Nach ihm ist Aufklärung der ‚Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.‘ In den folgenden zwei Sätzen werden diese Begriffe erläutert. Unmündigkeit sei das ‚Unvermögen sich seines Verstandes ohne die Leitung eines anderen zu bedienen‘. Diese Unmündigkeit sei selbstverschuldet, wenn ihr Grund nicht ein Mangel an Verstand sei, sondern die Angst davor, sich seines eigenen Verstandes ohne die Anleitung eines anderen zu bedienen. Daraufhin fügt Kant den Wahlspruch der Aufklärung ein: ‚Sapere aude!‘, was etwa bedeutet ‚Wage zu wissen!‘ und von Kant mit ‚Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!‘ erläutert wird. Zwei Jahre später lieferte Kant an anderer Stelle auch noch eine einfachere Definition der Aufklärung: ‚[D]ie Maxime, jederzeit selbst zu denken, ist die Aufklärung.‘“
Zur „selbstverschuldeten Unmündigkeit“ führte er weiter aus, diese entspringe der „Faulheit und Feigheit“. „Denn es sei bequem, unmündig zu sein. Das ‚verdrießliche Geschäft‘ des eigenständigen Denkens könne leicht auf andere übertragen werden. Wer einen Arzt habe, müsse seine Diät nicht selbst beurteilen; anstatt sich selbst Wissen anzueignen, könne man sich auch einfach Bücher kaufen; wer sich einen ‚Seelsorger‘ leisten könne, brauche selbst kein Gewissen. Somit sei es nicht nötig, selbst zu denken, und der Großteil der Menschen (‚darunter das ganze schöne Geschlecht‘) mache von dieser Möglichkeit Gebrauch.“
Es ist das immer alte Märchen des Verführers von der „Unabhängigkeit“, der „Selbständigkeit“, der „Autonomie“ des „mündigen“ Menschen, das schließlich in die schlimmste Tyrannei und Knechtschaft führt. Der Mensch als Geschöpf ist nun einmal nicht „autonom“, sondern ganz von seinem Schöpfer abhängig und auf Ihn hingeordnet. Je mehr er sich dessen bewußt wird und je mehr er danach lebt, desto freier ist er, denn „wo der Geist des Herrn ist, da ist die Freiheit“ (2 Kor 3, 17). Und die „vom Geist Gottes getrieben werden, sind Kinder Gottes“ (Rö 8, 14), nicht Knechte oder Unfreie, vielmehr „von der Knechtschaft des Verderbnisses befreit … zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes“ (Rö 8, 21). Der Teufel als „Vater der Lüge“ weiß das natürlich und täuscht seine Opfer, indem er ihnen „Autonomie“ und „Mündigkeit“ vorgaukelt, um sie von der freien Kindschaft Gottes zu trennen und in seine eigene grausame Knechtschaft zu bringen, in der sie unweigerlich landen. Er spielt dieses Spiel bis heute sehr erfolgreich, besonders bei jungen Leuten in der Pubertät, denen er einredet, sie seien doch nun selbständig und brauchten sich nichts mehr von den Eltern sagen zu lassen.
Reine Diesseits-Religion und Recht des Stärkeren
Rottenfußer fährt fort: „Wichtig ist, festzustellen, dass Satanismus nicht einfach der Glaube an den Teufel als ‚Gegengott‘ ist. Vielmehr repräsentiert er die Abwesenheit einer Religion im herkömmlichen Sinn des Wortes, den radikalen Verzicht auf Glauben und Transzendenz.“ Ein jenseitiges Glück kann der Teufel nicht bieten. Umso mehr lockt er mit den Reizen des Diesseits. Auch darin liegt eine große Täuschung, da ihm diese Güter in keiner Weise gehören. Das einzige, was er tun kann, ist zu ihrem Mißbrauch zu verleiten. Wir kennen das aus der Versuchung Christi, von der wir am Ersten Fastensonntag gehört haben, als der Böse Geist den Heiland „auf einen sehr hohen Berg“ mitnahm, Ihm „alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit“ zeigte und frech behauptete: „Dies alles will ich Dir geben, wenn Du niederfällst und mich anbetest.“ Wir verstehen jetzt, warum der heilige Paulus den Geiz oder die Habgier „Götzendienst“ nennt.
„Satanismus ist die einzige Religion der Welt, die vollständig auf das Diesseits ausgerichtet und ausschließlich weltlicher Natur ist“, stellt Rottenfußer fest. „Den zentralen Kern bildet der Satanist als sein eigener Gott und die Hingabe an das Leben im Hier und Jetzt, anstatt der Abgabe der eigenen Macht und Verantwortung aufgrund des Glaubens an ein höheres Wesen und die Befolgung von dessen Regeln und Geboten.“ Deshalb redet Satan den Seinen gerne ein, daß nach dem Tod „alles vorbei“ sei, oder er stellt ihnen in Aussicht, daß die Technik bald den Tod besiegen und ein „ewiges Leben“ auf der Erde möglich machen wird – jedenfalls für seine Anhänger bzw. jene, die es sich leisten können.
Der Satanist „glaubt nicht an den Mythos der Gleichheit und betrachtet andere Menschen nicht als seine ‚Brüder und Schwestern‘, sondern orientiert sich an den Gesetzen der Natur, in welcher derjenige überlebt und weiterkommt, der seine Fähigkeiten besser zu nutzen weiß“. Das ist der Sozialdarwinismus übelster Sorte, wie überhaupt der Darwinismus eine wichtige Grundlage für die „satanistischen“ Lehren ist.
„Sehr wichtig ist die Selbstcharakterisierung des Satanismus als ‚nicht böse, nicht gut, sondern jenseits von Gut und Böse‘.“ Das ist die Vernichtung jeder Moral und vor allem die Auflösung des Guten. Denn das Böse hat kein eigenes Sein, sondern ist stets nur ein Mangel am Guten. Wieder haben wir eine betrügerische Formel vor uns, denn wenn es kein „Gut und Böse“ mehr gibt, dann gibt es das Gute nicht mehr, sondern nur noch den Mangel, und d.h. es gibt tatsächlich nur noch das Böse.
„Mit jedem Menschen Mitgefühl zu haben, zu jedem nett zu sein, oder gar jeden zu lieben, wie es der Nazarener von seinen Anhängern forderte, ist auf jeden Fall nicht menschlich, sondern widernatürlich, was sich schon daran zeigt, dass es in den zweitausend Jahren Christentum noch keiner geschafft hat, dessen moralischen Forderungen zu erfüllen. Im Gegenteil ist es natürlich und menschlich, seine begrenzte Zeit, Energie, Aufmerksamkeit, Güte, Freundlichkeit und Liebe denjenigen zukommen zu lassen, die man wertschätzt und die es aufgrund der persönlichen Meinung verdienen. Alles andere ist nur Heuchelei.“ Das ist das dezidiert antichristliche Gegenprogramm, und das noch mit der pseudomoralischen „Aufwertung“, dadurch die „Heuchelei“ zu vermeiden. Tatsächlich ist dies selber Heuchelei, abgesehen von der faustdicken Lüge, es habe „in den zweitausend Jahren Christentum noch keiner geschafft hat, dessen moralischen Forderungen zu erfüllen“. Was ist mit der unübersehbaren Schar von Heiligen, die nichts anderes getan haben, als die „moralischen Forderungen“ des Christentums in hervorragender, heroischer Weise zu erfüllen?
„Satan repräsentiert Vergeltung anstatt Darbieten der anderen Wange.“ „Derjenige, der die ‚andere Wange‘ hinhält, ist ein feiger Hund, ein christlicher Hund. Vergelte Schläge mit Schlägen, Verachtung mit Verachtung, Verurteilung mit Verurteilung, mit Zins und Zinseszins.“ Hier zeigt der Satanismus am offensten sein Gesicht. Wir kennen diese Haltung bereits von Lamech, einem Nachkommen des Kain, dem ersten, der sich mehrere Frauen nahm und gleich seinem Stammvater ein Mörder war – wie ihr geistiger „Vater“, dieser „Menschenmörder von Anbeginn“. Von ihm wird berichtet, daß er zu seinen beiden Frauen sprach: „Hört auf meine Stimme, ihr Frauen Lamechs! Merket auf meine Rede: Ich habe einen Mann erschlagen für meine Wunde, einen Jüngling für meine Beute. Siebenfach wird Kain gerächt werden, Lamech aber siebzigmal siebenmal“ (Gen 4, 23-24). Ganz das Gegenteil lehrt der Heiland im heutigen Evangelium (Mt 18, 15-22). Auf die Frage des heiligen Petrus: „Herr, wie oft soll ich meinem Bruder verzeihen, wenn er wider mich sündigt? Etwa siebenmal?“ antwortet Jesus: „Ich sage dir, nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal.“
„Satanismus steht für ein liberales Law-and-Order-System. Satanisten verstehen, dass es keine allgemeingültigen oder gar angeborenen Rechte gibt, sondern dass die Bürger eines Staates genau die Rechte haben, welche ihnen vom Staat zuerkannt werden.“ Das ist der „Rechtspositivismus“, ebenfalls ein Produkt der „Aufklärung“, der „für Fragen der Entstehung, Durchsetzung und Wirksamkeit von Rechtsnormen allein auf das staatlich gesetzte und das staatlich anerkannte Recht abstellt“ (Wikipedia). Das heißt, es gibt kein über dem Staat stehendes, von diesem unabhängiges Recht, nach welchem sich die staatlichen Gesetze richten müßten. Das entspricht der oben bereits genannten Lehre von der vollständigen Unabhängigkeit und „Autonomie“ des Menschen. Er ist sein eigener Gesetzgeber und selber Ursprung des Rechts, er hat keine Autorität über sich. Somit ist auch im Staat der Mensch sein eigener Gesetzgeber, weshalb sich auch das Recht je und je ändern kann. Worauf das de facto hinausläuft, kennen wir zur Genüge.
„Die Polizei ist jedoch wohlgemerkt nicht dafür zuständig, die produktiven Bürger in irgendeiner Form einzuschränken, sondern ihre Aufgabe liegt darin, zu gewährleisten, dass nicht der Lebensraum der gesetzestreuen Bürger von kriminellen und asozialen Elementen bedroht und verunstaltet wird.“ Wen wir jeweils unter den „gesetzestreuen Bürgern“ und den „kriminellen und asozialen Elementen“ zu verstehen haben, ist in der „Corona“-Zeit recht deutlich geworden.
Das „anti-satanistische“ Programm
Was wir diesem „Satanismus“ entgegenzusetzen haben, ist das „Programm“ Unseres Herrn Jesus Christus: „Wer unter euch der Erste sein will, sei euer Knecht; gleichwie des Menschen Sohn nicht gekommen ist, bedient zu werden, sondern zu dienen, und sein Leben als Lösegeld für viele hinzugeben“ (Mt 20, 27-28). „Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebet, wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe habt zueinander“ (Joh 13, 34-35). Der heilige Johannes faßt zusammen: „Daran sind die Kinder Gottes und die Kinde des Teufels offenbar. Jeder, der nicht gerecht ist, ist nicht aus Gott, so auch, wer seinen Bruder nicht liebt. Denn dies ist die Verkündigung, welche ihr von Anfang an gehört habt, daß ihr einander lieben sollt. Nicht wie Kain, der aus dem Bösen war und seinen Bruder erschlug“ (1 Joh 3, 10-12).
Am Ende des Evangeliums vom 3. Fastensonntag hören wir das Lob der Muttergottes: „Selig der Leib, der Dich getragen, und die Brust, die Dich genährt hat.“ Und der Heiland bestätigt: „Ja, selig die das Wort Gottes hören und es befolgen“, wie es die allerseligste Jungfrau vor allen getan hat. Sie ist die „Magd des Herrn“. Damit hat sie die Schlange besiegt und hat uns ihre „anti-satanistische“ Frohbotschaft verkündet: „Und Seine Barmherzigkeit währet von Geschlecht zu Geschlecht bei denen, die Ihn fürchten. Er hat Macht geübt mit seinem Arme, zerstreut, die da hoffärtig sind in ihres Herzens Sinne. Er hat Gewaltige vom Throne gestürzt, und Niedrige hat Er erhöht. Hungrige hat Er mit Gütern erfüllt, und die Reichen leer ausgehen lassen“ (Lk 1, 51-53).