Antimodernist Nr. 32

Die Ausgabe Nr. 32 unserer Zeitschrift „Anitmodernist“ ist erschienen. Im Rundbrief dazu lesen wir:

Aus der Geschichte kann man viel lernen, wenn man nur will. Heutzutage fällt es immer mehr auf, daß man aus der Geschichte nichts mehr lernt, sondern sich diese so zurechtbiegt, wie man sie gerne hätte. Diese Unfähigkeit, Geschichte einfach so wahrzunehmen, wie sie wirklich sich ereignet hat, ist auch bei den sog. Traditionalisten weit verbreitet, denken wir etwa an den Fall Honorius. Bei einem bestimmten Thema kann man bei diesen Leuten mit 100%er Sicherheit davon ausgehen, daß Papst Honorius wieder einmal als ein Beispiel eines häretischen Papstes angeführt wird, der dennoch Papst war.

Ein anderer Fall eines schlechten Papstes in der Kirchengeschichte ist Alexander VI. Dieser war wohl der moralisch zweifelhafteste Papst überhaupt. Er wird deswegen natürlich auch von den Feinden der Kirche gerne aufgegriffen, um eine vermeintliche Verwerflichkeit des Papsttums insgesamt aufzuzeigen. Natürlich blasen auch die Traditionalisten ins selbe Horn, wenn es ihnen gerade in den Kram paßt. Schöpfen diese doch gerne ihre Kenntnis der Kirchengeschichte aus den Büchern von Häretikern und Apostaten.

Nun, in der wirklichen Geschichte war Alexander VI. sicherlich einer der moralisch anfechtbarsten Päpste, dennoch war er immer rechtgläubig. Er hat im Laufe seines Pontifikates kein einziges Dokument veröffentlicht, das gegen den Glauben oder die Sitte verstoßen hätte. Insofern kann man von Alexander VI. sagen, was unser Herr Jesus Christus über die Pharisäer gesagt hat: „Tut und befolgt darum alles, was sie euch sagen; aber nach ihren Werken richtet euch nicht. Denn sie reden zwar, handeln aber nicht danach“ (Mt 23, 3).

Selbstverständlich gab das Leben Alexanders VI. ein großes Ärgernis. Der Dominikanermönch Savonarola trat deswegen als dessen schärfster Kritiker auf. Lesen Sie darüber in unserem ersten Beitrag: Der Papst und der Mönch: Alexander VI. und Savonarola.

Eine der Wesenseigenschaften Gottes ist die Allwissenheit. Gott weiß alles, Er durchschaut alle Geheimnisse unserer Welt, und Er kennt immer schon alle zukünftigen Ereignisse. Darum kann Er auch durch die Propheten vollkommen sichere Voraussagen machen.

Aber neben den wahren, gottbeglaubigten Propheten hat es auch immer falsche Propheten gegeben. In unserer Zeit gibt es geradezu eine Flut von „Erscheinungen“, damit sind außernatürliche Kundgebungen gemeint. Die meisten „Katholiken“ glauben diesen „Erscheinungen“ alles, mag es noch so absurd sein, was da gesagt und behauptet wird. Die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden, scheint nicht mehr zu existieren.

Wir wollen deswegen auf die wohl bedeutsamste Voraussage in der Heiligen Schrift etwas eingehender zu sprechen kommen. Es ist die Voraussage über die 70 Jahrwochen beim Propheten Daniel.

Die „Theologisch-praktische Quartalschrift“, I. Heft, Linz 1904, hatte einen Aufsatz des em. Prof. Johann Raška in Budweis veröffentlicht, der überaus sachkundig diese uralte Prophezeiung aufschlüsselt und zeigt, wie präzise Gott Sein Kommen als unser Erlöser vorausgesagt hatte. Johann Raška zieht folgendes Resümee aus seinen Überlegungen: „Und so stimmt die Prophetie Daniels mit der Geschichte auf das Genaueste überein, und kann immer mit vollem Rechte als vollgültiger Beweis für die Messianität Jesu Christi und für die Wahrheit unserer Religion betont werden.“

Läßt man seine Ausführungen so richtig auf sich wirken, so ist man zuletzt ganz erstaunt und auch beglückt, denn man durfte tatsächlich an der göttlichen Allwissenheit, die in dieser Prophetie zum Ausdruck kommt, ein klein wenig teilnehmen. Und man erahnt, wie viel Gott daran gelegen war, den Israeliten die Möglichkeit zu geben, ganz klar zu erkennen, wann der verheißene Messias kommen soll.

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