Sichtbarkeit der Kirche

1. Ein beliebter Einwand gegen den „Sedisvakantismus“ - oder was manche dafür halten – ist der Hinweis auf die Sichtbarkeit der Kirche. Die „Sedisvakantisten“, so sagt man, würden die Sichtbarkeit der Kirche leugnen, da es für sie ja keinen Papst und keine Hierarchie mehr gibt (es sei denn die „virtuelle“ der „Sedisprivationisten“), und obendrein die Apostolische Sukzession unterbrechen, seien doch nach ihnen keine Kardinäle mehr vorhanden, die den Papst wählen könnten, und somit gebe es entweder gar keinen Papst mehr, oder aber einen aus irgendwelchen „Küchen-Konklaven“ hervorgehenden Pseudo-Papst, jedenfalls keinen wahren Nachfolger Petri. 2. Wir wollen uns zunächst der Sichtbarkeit …

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Entseelte Kirche

Die Tatsache anzuerkennen, daß sich in den letzten Jahrzehnten für den Katholiken Vieles verändert hat, gelingt noch den meisten sich katholisch nennenden Zeitgenossen. Bei der Beurteilung des Umfangs und des Wesens dieser Veränderungen hingegen gehen die Meinungen bekanntlich schon weit auseinander. Während die einen die Veränderung begrüßen und eine Erneuerung, d.h. Angleichung der Kirche an die moderne Welt, für schon lange überfällig hielten, sahen die anderen darin zunächst einen Bruch mit der Tradition und einen Verrat des Glaubens. Der Konflikt zwischen Progressisten und Konservativen, der aus diesem gegenteiligen Urteil folgte, prägte die nachkonziliare Zeit bis Ende der 90er Jahre des …

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Richtig glauben

Für einen Katholiken ist es ohne Zweifel heute sehr schwer geworden, seinen Glauben zu bewahren. Die sog. Moderne – also die besondere Art wie der sich modern nennende, denkende und lebende Mensch seine Welt eingerichtet hat – hat nämlich das Verständnis vom Glauben völlig verändert, weshalb ein Katholik mit seinem Glauben vollkommen an den Rand der Gesellschaft gedrängt worden ist. Weil jedoch jeder Katholik wenigstens in gewissem Maße immer auch ein moderner Mensch ist, ist er doch in vielerlei Hinsicht gezwungen, sich im praktischen Leben an die Moderne anzupassen, läuft er ständig Gefahr, seinen Glauben unbemerkt so zu verändern, daß …

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Jerusalem oder Babylon

1. In Unserem Herrn Jesus Christus, dem Gottmenschen, haben sich Gottheit und Menschheit in einzigartiger und erhabener Weise zu einer untrennbaren Einheit verbunden. Zwar existieren in Ihm nach wie vor beide Naturen, die göttliche und die menschliche, ganz, unversehrt und unvermischt, und doch in so enger Weise vereint, daß die Gottheit die Menschheit gewissermaßen ganz durchdringt. Denn beide Naturen gehören derselben Person an, nämlich der zweiten Person der heiligsten Dreifaltigkeit, dem Sohn Gottes. Wir nennen das die „hypostatische Union“. Dies hat zur Folge, daß auch die Menschheit Unseres Herrn Jesus Christus ganz und gar vergöttlicht und anbetungswürdig ist. Sogar Seinem …

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Geboren aus Maria der Jungfrau

1. Das große Wunder der Weihnacht ist die Menschwerdung Gottes. Es ist dies das größte Werk, das die göttliche Allmacht gewirkt hat. Der heilige Thomas von Aquin hat dazu einige Überlegungen in seiner Erklärung zum Glaubensbekenntnis angestellt. 2. „Es ist für den Christen nicht nur notwendig, an den Sohn Gottes zu glauben, wie gezeigt wurde“, schreibt er, „er muß auch an dessen Menschwerdung glauben. Deshalb deutet uns der heilige Johannes nach seinen ersten, höchst tiefsinnigen und schwierigen Betrachtungen auch die Fleischwerdung an, indem er sagt: 'Und das Wort ist Fleisch geworden' (Joh 1,14).“ Zwei Beispiele sollen uns zum besseren Verständnis …

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