Die heiligen Sechse

Die voranschreitende Glorifizierung „des Konzils“ und seiner Päpste beschäftigt zunehmend auch die Ikonographie. Zwei „konziliare Päpste“ sind ja nun bereits heiliggesprochen, der dritte steht wohl noch dieses Jahr zur Seligsprechung an. Somit wird es höchste Zeit, sich über die Darstellung derselben und namentlich deren Heiligenattribute Gedanken zu machen.

Wir freuen uns, hier das erste Ergebnis dieser Recherche bekanntgeben zu dürfen, welches in folgendes kurze Merksprüchlein zusammengefaßt wurde, um sich besser einzuprägen:

„Johannes mit dem Fenster,
Paul mit der Synaxis,
JoPa mit der Hexe
Sind drei von den heiligen Sechse.“

Erklärung:

Johannes XXIII.: Der „heilige Johannes der Gute“ erwarb sich besondere unsterbliche Verdienste um die Kirche durch das von ihm ersonnene und initiierte „II. Vatikanum“, mit welchem er nach seinen eigenen Worten die „Fenster der Kirche weit öffnete“, um den „frischen Wind“ der liberalen französischen Revolution einzulassen. Er wird darum dargestellt mit einem offenen Fenster um den Hals. Zugehöriges Fest: Johannis Fensteröffnung.

Paul VI.: Der demnächst hoffentlich „selige Paul der Zweifler“ ging als großer liturgische Reformer in die Annalen der Kirche ein. Seine hervorragendste Leistung war die Umwandlung der heiligen Messe in eine „Synaxis“, also Versammlung der Gläubigen unter dem Vorsitz des Priesters. Er wird daher dargestellt mit den beiden „Tischen“ besagter Versammlung auf den Handflächen, mit dem Ambo als „Tisch des Gotteswortes“ in der rechten und dem „Volksaltar“ als „Tisch des Herrenleibes“ in der linken Hand. Zugehöriges Fest: Pauli Mahlfeier.

Johannes Paul II.: Der „heilige Johannes Paul der Große“ tat sich zweifellos auf dem Gebiet der Ökumene ganz besonders hervor (Stichwort Assisi). Seine heroischen Taten bestanden insbesondere in der Öffnung der Pforte zu den anderen Religionen, darunter nicht zuletzt Zauber- und Hexenkulte wie „Voodoo“. Er wird daher dargestellt mit einer Hexe, die ihm ein magisches Zeichen auf die Stirne malt (zur Erinnerung an seine Kennzeichnung durch eine Shiva-Priesterin in Indien). Zugehöriges Fest: Johannes Paul an der Zauber-Pforte. (Eine aussichtsreiche Alternative, die dann aber aus Angst vor Salafisten verworfen wurde, war übrigens die Darstellung mit einem grünen Buch in der Hand, das der Papst eben an die Lippen führt. Zugehöriges Fest: Johannis Pauli Korankuß.)

Damit sind bereits drei von den bisher insgesamt sechs „Konzilspäpsten“ ikonographisch erfaßt. Die übrigen folgen in der Reihe ihrer Heilig- bzw. Seligsprechung. Es ist wohl auch vorgesehen, diese heiligen Päpste „des Konzils“ in den Kanon, pardon: das eucharistische Hochgebet der Messe einzufügen, wo sie nach und nach die Apostel ersetzen sollen. Dieser Prozeß ließe sich beschleunigen, wenn man nach gegenwärtigem Vorbild den Heiligen Stuhl immer gleich mit zwei oder auch drei Päpsten auf einmal besetzen würde und diese alsbald, ob vor oder nach ihrem Tod, zur Ehre der Altäre erhöbe.