Erneutes Beben in Tradiland

In Tradiland herrscht großer Unmut über „Papst Franziskus“. Der „Diktatorpapst“ geht mit eiserner Faust gegen seine „Feinde“ und Kritiker vor. Nachdem er „Erzbischof“ Gänswein und „Bischof“ Strickland „erledigt“ hat, ist nun „Kardinal“ Burke an der Reihe. „Der Papst beantwortet Kritik mit scharfen Maßnahmen und lässt US-Kardinal Burke sein Kardinalsgehalt streichen. Auch seine Wohnung im Vatikan soll er verlieren“, berichtet „kath.net“. Wahrhaft, was für „scharfe Maßnahmen“!

„Fakt ist aber, dass Burke ohnedies selten in Rom ist und sich überwiegend im US-Bundesstaat Wisconsin aufhält“, hieß es weiter in dem Bericht. „Burke wurde von Benedikt XVI. zum Vorsitzenden des höchsten Kirchengerichts im Vatikan ernannt, 2014 hat Papst Franziskus Burke abberufen, weil dieser Franziskus bei moraltheologischen Fragen kritisiert hatte. Zuletzt hatte der US-Kardinal Franziskus auch deutlich kritisiert, weil dieser die ‚Alte Messe‘ weiter eingeschränkt hat. Auch die letzte Bischofssynode und die dortige Beteiligung von Laien wurde von Burke kritisiert.“

Recht des Papstes

Es ist das Recht des Papstes, sich seine Mitarbeiter auszusuchen und gegebenenfalls auch auszuwechseln, ohne daß er dafür irgendwelche Gründe angeben müßte oder jemandem Rechenschaft schuldete als seinem „Dienstherrn“ allein, Unserem Herrn Jesus Christus. Auch ist es das Recht und sogar die Pflicht des Papstes, Kritiker, die seine Autorität in Frage stellen, in ihre Schranken zu weisen. Das würde der Leiter irgendeines Unternehmens oder einer beliebigen Gesellschaft nicht anders machen. Und übrigens sind die Maßnahmen, die angeblich gegen „Kardinal“ Burke geplant sind, überaus maßvoll und zurückhaltend. Da Burke „ohnedies selten in Rom ist“ und, wie es üblich ist, ohnehin von seiner ehemaligen Diözese ein Gehalt bekommt, außerdem viel auf Tradi-Veranstaltungen mit großartigen Banketten und reichlich Spendeneinnahmen herumgereicht wird, wird er die Streichung der Wohnung im Vatikan und seines mageren Gehaltes als „Kurienberater“ leicht verschmerzen können. Eigentlich hätte sein Verhalten deutlich strengere Maßnahmen verdient bis hin zum Entzug des „Kardinals-Biretts“.

Nimmt man den Standpunkt der Herren Strickland, Burke etc. ein, so gibt es für sie gar nichts zu beklagen. Sie haben sich gegen ihren „Papst“ aufgelehnt und wurden dafür „gemaßregelt“. Statt sich darüber aufzuregen, sollten sich alle lieber an die Brust klopfen und sagen: „Peccavimus. Wir haben gesündigt. Wir haben uns erhoben gegen Christus und Seinen Gesalbten. Recht ist uns geschehen. Laßt uns Buße tun!“ Nimmt man einen anderen Standpunkt ein und erblickt in der „Konziliaren Kirche“ das, was sie tatsächlich ist: eine Räuberbande, dann gibt es erst recht keinen Grund für ihre Krokodilstränen. Denn wer sich freiwillig unter Räuber begibt, muß mit Beulen und Blessuren rechnen. Ein typischer Fall von „Selber schuld“.

Strahlende Glaubenshelden

Mitleid können wir mit den von Bergoglio geplagten Herren nicht haben. Zumal die ganze Affäre nur zur Folge hat, daß sie nun als strahlende Glaubenshelden und Märtyrer der „Tradition“ dastehen. Obwohl keiner von ihnen bisher als „Traditionalist“ aufgefallen wäre. Burke tritt zwar anläßlich seiner Gastspiele bei den Tradis gerne in „traditionellen Pontifikalämtern“ samt prächtiger, meterlanger „Cappa magna“ auf, man hat aber von ihm noch keine grundsätzlichen Bedenken gegen das „II. Vatikanum“ oder den „Novus Ordo“ gehört. Dasselbe mit Strickland. Sie alle sind, bei aller zur Schau getragenen „Konservativität“, liberale und „konziliare“ Geister, die nun von simplen Tradi-Gemütern wie dem „Weihbischof“ Schneider in den Rang eines „Athanasius der Kirche in den USA“ (Schneider über Strickland) erhoben werden. Der arme heilige Athanasius! Wenn er ein „Strickland“ gewesen wäre, so hätte er als „Semi-Arianer“ den Arianismus gefördert statt bekämpft, und die Welt wäre längst arianisch geworden.

Wir wissen nicht, ob Bergoglio nicht merkt, daß sein Vorgehen gegen „Lichtgestalten“ wie Strickland oder Burke diese zu Leitfiguren des Tradi-Widerstands gegen ihn werden läßt, oder ob er es bewußt in Kauf nimmt. Letztlich können solche Leute die Tradi-Bewegung nur schwächen. Sicher ist, daß die Gleichung „Bergoglio = böse, Tradis = gut“ nicht aufgeht. Wenn man Bergoglio nun vorhält, ungerecht und tyrannisch gegen mißliebige Mitglieder seiner „Kirche“ vorzugehen, „Bischöfe“ grundlos abzusetzen und „Kardinälen“ ihre Wohnung und ihr Gehalt wegzunehmen, so erinnern wir nur an den „Auswurf“ Bischof Williamsons aus der „Piusbruderschaft“. Dies war ein vollkommen ungerechter Willkür-Akt seines Bischofskollegen, der seinerzeit den Vorsitz der Bruderschaft innehatte, und versetzte den damals bereits über 70jährigen tatsächlich von heute auf morgen mittellos auf die Straße. Dagegen sind die Herren Strickland und Burke doch recht weich gefallen, und vor allem: Als „Papst“ hat Bergoglio das Recht zu solchen Maßnahmen. Der „Pius“-Vorsitzende als rechtlich nicht existierender „Generaloberer“ einer rechtlich nicht existierenden „Priesterbruderschaft“ hatte dieses Recht nicht, schon gar nicht als Bischof über einen Bischof. Wie würden wir in diesem Fall „Gut“ und „Böse“ verteilen?

„Heiliger Zorn“

Für die Tradis aber steht fest: „Papst Franziskus gefärdet [sic!] sein ewiges Heil, wohingegen Seine hochwürdigste Eminenz Raymond Kardinal Burke gelassen bleiben darf. Er kann sich eine andere Wohnung in Rom nehmen und frei Urbi et Orbi reisen, das Wort Christ predigend. Für sein Missionswerk braucht sich Eminenz Burke keine finanziellen Sorgen zu machen. Denn die wahre katholische Kirche steht zu ihm wie zu Seiner hochwürdigsten Exzellenz Bischof Joseph E. Strickland. Möge unser Zorn heilig sein und nicht dem ungerechten bösen Zorn unseres Papstes ähnlich werden, der sich allem Anschein nach vorgenommen hat, die katholische Lehre zu zerstören, und der das Papstamt sowie jedwede Rede von christlicher Liebe der Lächerlichkeit preisgibt.“ So schrieb in „christlicher Liebe“ ein „User“ auf „Gloria.tv“. Und so sieht die Sache in der simplen Tradi-Weltsicht aus.

Bergoglio ist böse und ungerecht. Das steht unumwunden fest. Er hat sich „vorgenommen“, „die katholische Lehre zu zerstören“. In seinem „ungerechten bösen Zorn“ verfolgt er daher so brave Männer wie Strickland oder Burke, die allein schon deshalb, weil sie vom „Bösen“ ungerecht verfolgt werden, zu den „Guten“ gehören müssen. Und weil Bergoglio „die katholische Lehre zerstören“ will, müssen sie zu denen zu rechnen sein, welche „die katholische Lehre“ bewahren oder aufbauen wollen. Ganz einfach. Darum „gefärdet [sic!]“ „Papst Franziskus“ sein „Heil“, während Burke und Strickland „gelassen bleiben“ dürfen – zumal die „wahre katholische Kirche“ schon materiell für sie sorgen wird. Ups! „Papst Franziskus“ verfolgt diese Leute, aber „die wahre katholische Kirche“ unterstützt sie? Offensichtlich ist die „wahre katholische Kirche“ nicht da, wo „Papst Franziskus“ ist? Gilt nicht mehr: „Ubi papa, ibi Ecclesia“? Oder ist vielleicht „Papst Franziskus“ nicht der „wahre Papst“?

Jedenfalls ist unser „Zorn“ ganz „heilig“, wenn wir unserem „Papst“ vorwerfen, sein „ewiges Heil“ zu „gefärden [sic!]“, in „ungerechtem bösem Zorn“ die „katholische Lehre zu zerstören“ und „das Papstamt sowie jedwede Rede von christlicher Liebe der Lächerlichkeit“ preiszugeben. Wir selber sind mit dieser häßlichen Attacke auf den „Papst“ natürlich weit davon entfernt, „das Papstamt sowie jedwede Rede von christlicher Liebe der Lächerlichkeit“ preiszugeben. Unser „Zorn“ ist ja „heilig“ und nicht „ungerecht“ und „böse“.

Der arme, arme Mann

Unterdessen wurde vermeldet, daß „Kardinal“ Burke mit Datum vom 24. November einen Brief vom „Apostolischen Stuhl“ erhalten habe, „in dem er darüber informiert wurde, dass er eine marktübliche Miete für seine 400 qm große Wohnung in der Via della Conciliazione zahlen müsse“, andernfalls er „die Wohnung bis zum 29. Februar 2024 zu räumen“ habe. Der Brief enthalte nichts „über die Höhe des Marktpreises“, der auf 10.000 EUR pro Monat geschätzt wird. Laut „PillarCatholic.com“ will „Burke die Wohnung räumen und sich eine andere Unterkunft in Rom suchen“. Die „Rente“, die Burke bisher bezog und die nun gestrichen werden soll, liegt bei ca. 4.500 EUR pro Monat.

Donnerwetter, eine 400-qm-Wohnung in Rom, in bester Lage, ganz umsonst! Und dazu noch jeden Monat 4.500 EUR drauf! Tja, hätte er mal nicht ständig öffentlich gegen seinen eigenen Chef angestänkert! Nun wird er selber in Tasche greifen und von seiner mageren Rente, die ihm seine ehemalige US-„Diözese“ auf jeden Fall weiterhin bezahlt, und den armseligen Spenden, die ihm die mitleidigen Tradis zustecken, zusätzlich zu seinen beiden Wohnungen, die er angeblich in den USA besitzt, auch noch eine Wohnung in Rom anmieten und sich dabei womöglich mit weniger als den ohnehin kargen 400 qm begnügen müssen. „Der arme, arme Mann“, wie ein weiterer „User“ auf „Gloria.tv“ etwas sarkastisch kommentierte. Und schuld ist allein der bitterböse Bergoglio!


P.S.

„Gloria.tv“ hat wohl wieder mal das Gras wachsen hören - und das mitten im Winter - und muß zurückrudern. Die Behauptung, „dass Burke offiziell über diese Ungerechtigkeit [gemeint sind die angeblichen Maßnahmen Bergoglios] informiert worden sei und nach einer alternativen Unterkunft in Rom suche“, wurde offensichtlich von Burke selber dementiert. Dann darf er wohl weiter in seiner bescheidenen 400-qm-Wohnung hausen und muß nicht unter der Brücke schlafen, wenn er gerade mal in Rom ist, und bekommt sein kleines zusätzliches Taschengeld in Höhe von 4.500 EUR im Monat, das er so dringend für seine vielen Flugreisen braucht (und zwar nicht in der „Economy Class“, die einem „Kardinal“ mit seiner langen „cappa magna“ ja nicht zuzumuten ist). Vielleicht ist Bergoglio doch nicht so ein Unmensch…