1. Galileo Galilei Sobald irgendwo das Thema Kirche und (Natur-)Wissenschaft angesprochen wird, wird sicherlich der Name Galilei fallen und sofort auf den „Fall Galilei“ verwiesen werden. Die mehr oder weniger offene Behauptung, die sich hinter dieser Erwähnung Galileis verbirgt, ist, die Kirche sei ganz besonders im finsteren Mittelalter, aber im Grunde immer schon wissenschaftsfeindlich gewesen, weil ihr allezeit daran lag, die Leute dumm zu halten, weshalb sie diese von einem Wissen, das ihr gefährlich werde könnte, versuchte, soweit wie möglich abzuhalten. Dieses Märchen hatte man in Laufe der letzten zwei Jahrhunderte von kirchenfeindlicher Seite so oft wiederholt, daß es auch …
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1. Unsere papstlose Zeit bringt es mit sich, daß die Gläubigen schutzlos Irrlehren gegenüberstehen, bisweilen solchen, die eigentlich schon lange als geklärt und abgetan gelten sollten. Der Ausfall der Autoritäten hat sie verunsichert, sie trauen im Grunde nur noch ihrem eigenen Urteil, und so fallen sie auf manche Irrtümer herein, vor allem, wenn diese ihnen recht „streng katholisch“ erscheinen. Der Modernismus hat alles aufgeweicht, darum sucht man wieder nach Konturen, und je schärfer die Konturen, desto „katholischer“. 2. Ein solcher Irrtum, welcher derzeit bevorzugt in „Sedisvakantisten“-Kreisen fröhlich Urständ feiert, ist der der „Feeneyiten“. Er geht zurück auf Leonard Feeney (1897 …
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1. Gerne wird Dr. Martin Luther als Begründer der deutschen Sprache gefeiert, als erster deutscher Bibelübersetzer wie auch als Erfinder des deutschen Kirchenliedes. Daß all das ein Mythos ist, wird von ernsthaften Forschern heute kaum noch bestritten. Allerdings hat er es verstanden, die deutsche Sprache (bzw. die damalige chursächsische Kanzleisprache) in ganz eigener Weise seinen Zwecken dienstbar zu machen und mit ihrer Hilfe durch seine Bibelübersetzung und seine Kirchenlieder seinen „neuen Glauben“ geschickt auszubreiten. 2. In einem Artikel mit dem Titel „Ein neues Lied. Singen als Motor der Reformation“ schreibt Andreas Hilger, Luther habe im Jahr 1523 „an Georg Spalatin, …
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II. Moderne Kirchenkunst Echte Kunst steht im Dienst des Wahren und Guten und ist darum allein schön, weil sie beides zur Anschauung bringt, so haben wir im ersten Teil unserer Arbeit gezeigt. Die moderne Kunst löst diesen Zusammenhang auf und möchte eine Kunst um der Kunst willen schaffen – oder man könnte auch sagen, um des Künstlers willen – es entwickelt sich im Geist der Moderne die sog. autonome Kunst. Diese hat keinen ontologischen Bezug mehr, keinen Bezug zur Seinswirklichkeit und steht deswegen unter der Diktatur der Beliebigkeit. Darum ist sie auch jederzeit lenk- und manipulierbar. Letztlich ist es nur …
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Folgender Artikel ist schon 17 Jahr alt, aber er hat an Aktualität nichts eingebüßt, sondern im Gegenteil aufgrund des unlängst begonnenen Reformationsjubliäums dazugewonnen. Zudem zeigt er, wie schon damals die sachliche Auseinandersetzung im Namen der Ökumene auf der Strecke blieb – und das nicht nur bei den Konzilsanhängern, sondern auch bei den sog. Traditionalisten, die ebenfalls wie alle anderen auch ganz einfach wieder zur Tagesordnung übergegangen sind, so als wäre nichts Wesentliches geschehen. Überraschend erscheinen einem aus heutiger Sicht die Anmerkungen von Walter Kasper über „Reinterpretation“ und „praktische Umstrukturierung“ des Papsttums bereits, die dieser schon 1980 einen Beitrag veröffentlichte. Das, …
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